… war die Überschrift eines norwegischen Zeitungsartikels, und tatsächlich ging es in der (norwegischen) Presse hoch her, nachdem ein Bericht zu Treibhausgasemissionen in Spitzbergen von KliF (»Klima og forurensningsdirektorat«, norwegische Behörde, für Emissionen zuständig) veröffentlich wurde. Der Bericht war vom norwegischen Umweltministerium in Auftrag gegeben worden; ihm zufolge sind es vor allem große Überseekreuzfahrtschiffe, die für die Steigerung von etwa 50 % im Zeitraum 2000-2007 verantwortlich sind, gefolgt vom Kohlebergbau (v.a. Schiffstransport) und Energieproduktion.
Der Bericht wird nun von mehreren Seiten stark kritisiert, da falsche Zahlen zugrunde liegen. So wird der gesammelte Treibstoffverbrauch großer Kreuzfahrtschiffe in der Region im Jahr 2007 mit 20208 Tonnen angegeben, was schnell als zu hoch erkannt wurde. Aufgrund öffentlich zugänglicher Daten (Sysselmannen) konnte der tatsächliche Verbrauch mit 7 764 Tonnen berechnet werden, tatsächlich eher noch weniger, da eine Aufenthaltsdauer der Schiffe von 4 Tagen in Spitzbergen zugrundegelegt wurde; tatsächlich ist der Aufenthalt großer Kreuzfahrer meist nur 2 Tage lang. Laut KliF habe man nicht den zeitlichen Aufwand betreiben wollen/können, die korrekten Zahlen einzuholen; dies war selbst Privatpersonen allerdings in kurzer Zeit möglich. Ähnlich überhöhte Zahlen wurden für den Treibstoffverbrauch der Kohletransportschiffe zugrunde gelegt sowie für den Kohleverbrauch der Kraftwerke; so wurde etwa für das Kraftwerk in Barentsburg ein Kohleverbrauch von 45 000 Tonnen/Jahr angesetzt. Tatsächlich hat das Kraftwerk nur eine Verbrauchskapazität von 30 000 Tonnen.
Es wird kritisiert, dass in Berichten von offizieller Stelle empfohlen wird, aufgrund der angegebenen Zahlen Maßnahmen zu ergreifen, ohne dass man sich die überschaubare Mühe macht, korrektes Zahlenmaterial zugrunde zu legen, selbst wenn dieses einfach verfügbar ist. Befürchtet wird auch, dass eine solche Vorgehensweise das Vertrauen von Wirtschaft und Bevölkerung in »Forschung allgemein und insbesondere Umweltforschung« (Aunevik) beschädigt. Es wurde gefordert, den Bericht zurückzuziehen und mit korrekten Zahlen neu herauszugeben. Die Kritiker stellen das Treibhausgasproblem nicht grundsätzlich infrage, sondern vermuten, dass ein fahrlässiger oder − möglicherweise politisch gewollt − angepasster Umgang mit Daten Lösungsansätze noch erschwert.
Dem Bericht zufolge betragen die Treibhausgasemissionen von Spitzbergen, einschließlich Schiff- und Flugverkehr von Tromsö, 1% des Vergleichswertes für Norwegen. Der Bericht geht davon aus, dass der Kohlebergbau zurückgeht bis 2025, der Kreuzfahrtschiffverkehr sich aber verdoppelt. Für 2007 trägt lokale Energieproduktion mit 44 % zu den CO2-Emissionen bei (2000: 58 %), Überseekreuzfahrtschiffe 16 % (2000: 12 %) und Kohlefrachtschiffe von Svea 14 % (2000: 12 %).
Wieviel denn jetzt? Wüsste man ganz gerne. Kraftwerk in Barentsburg.
Quelle: Svalbardposten, u.a. Leserbriefe von Trygve Steen (AECO, Ausgabe 08/2010), Terje Aunevik (Hafenagentur Pole Position Spitsbergen, Ausgabe 09/2010), Bericht des KliF
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