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Tages-Archiv: 5. März 2010 − News & Stories


Tou­ris­ten schmel­zen Spitz­ber­gen…

… war die Über­schrift eines nor­we­gi­schen Zei­tungs­ar­ti­kels, und tat­säch­lich ging es in der (nor­we­gi­schen) Pres­se hoch her, nach­dem ein Bericht zu Treib­haus­gas­emis­sio­nen in Spitz­ber­gen von KliF (»Kli­ma og forur­en­snings­di­rek­to­rat«, nor­we­gi­sche Behör­de, für Emis­sio­nen zustän­dig) ver­öf­fent­lich wur­de. Der Bericht war vom nor­we­gi­schen Umwelt­mi­nis­te­ri­um in Auf­trag gege­ben wor­den; ihm zufol­ge sind es vor allem gro­ße Über­see­kreuz­fahrt­schif­fe, die für die Stei­ge­rung von etwa 50 % im Zeit­raum 2000-2007 ver­ant­wort­lich sind, gefolgt vom Koh­le­berg­bau (v.a. Schiffs­trans­port) und Ener­gie­pro­duk­ti­on.

Der Bericht wird nun von meh­re­ren Sei­ten stark kri­ti­siert, da fal­sche Zah­len zugrun­de lie­gen. So wird der gesam­mel­te Treib­stoff­ver­brauch gro­ßer Kreuz­fahrt­schif­fe in der Regi­on im Jahr 2007 mit 20208 Ton­nen ange­ge­ben, was schnell als zu hoch erkannt wur­de. Auf­grund öffent­lich zugäng­li­cher Daten (Sys­sel­man­nen) konn­te der tat­säch­li­che Ver­brauch mit 7 764 Ton­nen berech­net wer­den, tat­säch­lich eher noch weni­ger, da eine Auf­ent­halts­dau­er der Schif­fe von 4 Tagen in Spitz­ber­gen zugrun­de­ge­legt wur­de; tat­säch­lich ist der Auf­ent­halt gro­ßer Kreuz­fah­rer meist nur 2 Tage lang. Laut KliF habe man nicht den zeit­li­chen Auf­wand betrei­ben wollen/können, die kor­rek­ten Zah­len ein­zu­ho­len; dies war selbst Pri­vat­per­so­nen aller­dings in kur­zer Zeit mög­lich. Ähn­lich über­höh­te Zah­len wur­den für den Treib­stoff­ver­brauch der Koh­le­trans­port­schif­fe zugrun­de gelegt sowie für den Koh­le­ver­brauch der Kraft­wer­ke; so wur­de etwa für das Kraft­werk in Barents­burg ein Koh­le­ver­brauch von 45 000 Tonnen/Jahr ange­setzt. Tat­säch­lich hat das Kraft­werk nur eine Ver­brauchs­ka­pa­zi­tät von 30 000 Ton­nen.

Es wird kri­ti­siert, dass in Berich­ten von offi­zi­el­ler Stel­le emp­foh­len wird, auf­grund der ange­ge­be­nen Zah­len Maß­nah­men zu ergrei­fen, ohne dass man sich die über­schau­ba­re Mühe macht, kor­rek­tes Zah­len­ma­te­ri­al zugrun­de zu legen, selbst wenn die­ses ein­fach ver­füg­bar ist. Befürch­tet wird auch, dass eine sol­che Vor­ge­hens­wei­se das Ver­trau­en von Wirt­schaft und Bevöl­ke­rung in »For­schung all­ge­mein und ins­be­son­de­re Umwelt­for­schung« (Aune­vik) beschä­digt. Es wur­de gefor­dert, den Bericht zurück­zu­zie­hen und mit kor­rek­ten Zah­len neu her­aus­zu­ge­ben. Die Kri­ti­ker stel­len das Treib­haus­gas­pro­blem nicht grund­sätz­lich infra­ge, son­dern ver­mu­ten, dass ein fahr­läs­si­ger oder − mög­li­cher­wei­se poli­tisch gewollt − ange­pass­ter Umgang mit Daten Lösungs­an­sät­ze noch erschwert.

Dem Bericht zufol­ge betra­gen die Treib­haus­gas­emis­sio­nen von Spitz­ber­gen, ein­schließ­lich Schiff- und Flug­ver­kehr von Trom­sö, 1% des Ver­gleichs­wer­tes für Nor­we­gen. Der Bericht geht davon aus, dass der Koh­le­berg­bau zurück­geht bis 2025, der Kreuz­fahrt­schiff­ver­kehr sich aber ver­dop­pelt. Für 2007 trägt loka­le Ener­gie­pro­duk­ti­on mit 44 % zu den CO2-Emis­sio­nen bei (2000: 58 %), Über­see­kreuz­fahrt­schif­fe 16 % (2000: 12 %) und Koh­le­fracht­schif­fe von Svea 14 % (2000: 12 %).

Wie­viel denn jetzt? Wüss­te man ganz ger­ne.
Kraft­werk in Barents­burg.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten, u.a. Leser­brie­fe von Tryg­ve Steen (AECO, Aus­ga­be 08/2010), Ter­je Aune­vik (Hafen­agen­tur Pole Posi­ti­on Spits­ber­gen, Aus­ga­be 09/2010), Bericht des KliF

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