Welche Energiequellen künftige Generationen verwenden werden, um sich mit Wärme und Strom zu versorgen, ist in Longyearbyen mindestens so offen wie sonst wo in der Welt. Klar ist nur, dass sich etwas tun muss, schon da das dortige Kohlekraftwerk mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen ist. Dass der pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Longyearbyen deutlich höher ist als in den meisten anderen Ländern weltweit, regt vor Ort die meisten nicht allzu sehr auf: allein das Kraftwerk produziert etwa 65000 Tonnen CO2 pro Jahr – für gut 2000 Einwohner. Der Plan, lokales CO2 langfristig im Untergrund zu lagern, ist eher wissenschaftlich und politisch motiviert, als im lokalen Streben nach Klimaschutz verankert.
Nun hat aber ausgerechnet die Store Norske, die in Spitzbergen Kohlebergbau betreibt, darauf hingewiesen, dass Geothermie (Erdwärme) in Spitzbergen eine nutzbare Energiequelle sein könnte. Zwar ist die Insel Permafrostgebiet, aber in größeren Tiefen unterhalb der Permafrostzone steigen die Temperaturen schneller als auf dem norwegischen Festland. Der Grund liegt wohl in der geringeren Distanz zum mittelatlantischen Rücken, der zwischen Norwegen bzw. Spitzbergen und Grönland verläuft.
Warme Quellen sind vom Bockfjord-Gebiet bekannt, wenn diese im Vergleich zu ihren größeren Verwandten in Island auch nicht allzu beeindruckend sind. Darüber hinaus ist das Gebiet für eine eventuelle Nutzung viel zu weit entfernt von Longyearbyen und als Nationalpark geschützt. Aber immerhin hält Malte Jochmann, Geologe bei Store Norske, es für möglich, dass tiefgehende Bohrungen bei Longyearbyen auf ausreichende Wärmereservoire stoßen könnten, um Longyearbyen mit Wärme, eventuell auch mit Strom zu versorgen. Besonders für den Fall, dass in größerer Tiefe Karbonatschichten mit Karsthöhlen angetroffen werden, wäre das Potenzial für eine Nutzung der Geothermie da, wenn auch bei weitem nicht auf einem mit Island vergleichbaren Niveau. Aber es ginge ja auch nicht um die Errichtung von Aluminiumschmelzen, sondern um Wärme und Strom für eine Siedlung mit gut 2000 Einwohnern.
Das Vorhandensein geeigneter Gesteine und Wärmereservoire in der Gegend um Longyearbyen müsste aber zunächst noch nachgewiesen werden. Bis zu einer eventuellen Nutzung ist es wissenschaftlich, wirtschaftlich und politisch noch ein weiter Weg.
Warme Quellen im Bockfjord: Trollkjeldane („Trollquellen“). Das ist das 8 km entfernt von der Küste liegende Gebiet mit größeren Quellen als die ufernahen Jotunkjeldane.
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
Das Buch zum Poster Svalbardhytter. Das Poster visualisiert die Vielfalt der Hütten Spitzbergens in einer Vielfalt arktischer Landschaften. Dieses Buch erzählt die Geschichten der Hütten auf drei Sprachen.
Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.