Di
5. Aug
2014
Es ist schon nett, wenn norwegische Behörden ab und an auch mal was Nützliches machen, wie die Fjorde hier zu kartieren. Vom inneren Teil der Bucht Trygghamna dachten wir ja bis vor Kurzem, dass man da zu Fuß besser unterwegs ist als mit einem noch so kleinen Boot. Nun haben sie die Seekarte aktualisiert (Entschuldigung, es heißt geupdated, ich weiß), und schon gibt es da prima Ankerplätze für herrlich ruhige Nächte mit schönster Gletschersicht. Da haben wir uns doch sogar noch zu einem kleinen Mitternachts-Landgang verleiten lassen.
Das Alkhornet ist ein echter Klassiker. Spitzbergen in einer Nussschale. So könnte man es direkt verkaufen, vielleicht für eilige Touristen aus Fernost. Direktflug nach Longyearbyen, Schnellboot nach Trygghamna, 2 Stunden Landgang am Alkhornet, und schwups, hat man Spitzbergen gesehen. Wirklich. Also, fast. Man hat dann wirklich einiges gesehen. Aber doch nicht ganz alles. Deshalb fahren wir jetzt doch noch 16 Tage lang weiter.
Aber diese Tundra am Alkhornet, eine grüne Wiese. Der Vogelfelsen hoch oben liefert Dünger und die Hintergrundmusik. Unten tun die Rentiere das, was sie immer tun: fressen. Mit allerbestem Erfolg, wie man ihrem Umfang ansieht. Die schönsten und stärksten Rentiere von ganz Spitzbergen, und die süßesten Kälber, die mit viel Schwung die Bäuche ihrer Mütter traktieren, um dort noch den letzten Tropfen zu Milch verflüssigter Tundra herauszuholen.
Am Alkhornet steht auch eine Nøis-Hütte, von 1920, mittlerweile leider nur noch Ruine. Dort überwinterte zwischen 1923 und 1941 Ewald Schmutzler aus Thüringen nicht weniger als 5 Mal. Alte Geschichten.
Motto des Nachmittags: lieber friedlich die Küste runterdieseln als unter Segeln kotzen. Keine Ahnung, wo der Wind von heute früh hin ist. Uns soll es recht sein.
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Ein spätabendlicher Spaziergang auf ein paar winzigen Inselchen im nördlichen Bellsund rundet den Tag aufs Angenehmste ab. Wilde Küstenlandschaften, selten aus der Nähe gesehen, meist von der Brandung umtost.
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