Sa
16. Aug
2014
Erstaunlich, auf was für Ideen man so kommt, während man in Kinnvika bei dichtem Nebel um die Hütten spaziert: An den häufigen Landestellen in Spitzbergen muss ich Automaten aufstellen, wo man meine Bücher kaufen kann! Wenn sie schon auf den Schiffen kaum angeboten werden, wo man ja mitunter behauptet, dass die Passagiere ja keine Bücher lesen würden (erstaunlich, was manche Firmen für eine Meinung von ihren Kunden haben! Natürlich bestätigen erfreulichen Ausnahmen die Regel), dann müsste man das Pferd also von hinten aufzäumen und Buchautomaten dort aufstellen, wo die Touristen auf jeden Fall vorbeikommen. Mit automatischem Nachfüll-Container. Ich würde mich ja auch mit dem Gravneset im Magdalenefjord sowie den Häfen von Longyearbyen und Ny Ålesund begnügen.
Solche Gedanken machen jedenfalls auch dann gute Laune, wenn man von der Landschaft gerade mal nichts sieht.
Auch auf der Fahrt durch den Lady Franklinsund war von den flachen Ufern zu beiden Seiten wenig zu sehen. Schade, wann kommt man dort schon mal vorbei. Dieses Gewässer ist völlig unvermessen und so untief, dass man es bei bestem Willen kaum als Fahrwasser bezeichnen kann. Heinrich mit seiner Arctica (I+II) gehört zu den wenigen, die hier überhaupt fahren.
Wenn man ein Walross ist, muss einen das natürlich alles nicht stören. Dann muss einen fast gar nichts stören. Das hat dieses Walross auf der Eisscholle im Lady Franklinfjord auch konsequent so durchgezogen.
Die Namen sind unterhaltsam: Brennevinsfjord, sprich Schnapsbucht. Da mögen vor Jahrhunderten mal die Walfänger gesoffen haben, man weiß es nicht. Schroffe Felsen, ein wildes, sehr karges, schroffes Land. Nicht die einladende Arktis, in der man gerne viele Kilometer wandert, sondern ein abweisendes Land, in dem der Mensch nur kurz als Gast geduldet wird. Wer sich zu weit vorwagt, wie Schröder-Stranz, den frisst das Land vielleicht. Wir wagen uns trotzdem in der Schnapsbucht mal an Land.
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Tafeleisberge sieht man in der Arktis ja eigentlich nicht. Nur in der Antarktis. Trotzdem ist hier einer, wenn auch ein kleiner. Wahrscheinlich aus der russischen Arktis, da gibt es ein paar kleine Eisschelfe. Fazit: Russland ist die Antarktis Spitzbergens.
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