So
26. Jul
2015
Im inneren Bereich der Mosselbukta weiß die Landschaft nicht so recht, ob sie Land oder Meer sein will. Verschiedene Nehrungen trennen kleinere und größere Lagunen ab, Halbinselchen reichen in die Bucht, diverse Bäche fließen über die Tundra. Inmitten dieser abwechslungsreichen Landschaft lässt es sich aber schön wandern. Reste einer alten Hütte zeigen, wo einst russische Jäger hausten; zwei Gräber zeigen, dass nicht alle wieder in die Heimat zurückgekehrt sind.
Foto Mosselbukta – 26. Juli 2015 – 1/3
Reste hölzerner Schiffswracks am Ufer. Vielleicht auch vom Katastrophenwinter 1872-73, als der berühmte Schwede Nordenskiöld hier in einem komfortablen Haus überwinterte, sein Expeditionsschiff aber vom Eis eingeschlossen wurde, so dass es ebenfalls den Winter in der Mosselbukta zubringen musste? Nordenskiölds Schiff kam gut über den Winter, aber andere Schiffe wurden in der Nähe vom Eis zerdrückt. Die Winterstürme können brutal sein, davon zeugen auch die gewaltigen Mengen Treibholz, die hier an den Stränden liegen, leider zusammen mit viel Plastikmüll, angeschwemmt von weither. Die Mosselbukta kommt auf die Liste für eine Müll-Sammelaktion.
Abseits des Mülls haben die Strände aber so viel Schönes und Spannendes zu bieten. Geschützt zwischen ein paar dicken Treibholzstämmen blüht die salztolerante Mertensie.
Foto Mosselbukta – 26. Juli 2015 – 2/3
Es folgten: Fischsuppe mit frischem Seesaibling aus lokalem Fang, die Querung des 80. Breitengrades, die Umrundung von Verlegenhuken und die Querung der nördlichen Hinlopenstraße Richtung Nordaustland, nicht ganz frei von Seegang.
Foto Mosselbukta – 26. Juli 2015 – 3/3
Der Murchisonfjord brachte Schutz vor Wind und Wellen und eine kleine abendliche Tour in die nordostländliche Polarwüste bei schönstem Abendlicht.
Foto Kvalrosshalvoya – 26. Juli 2015
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