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Über­schwem­mung im Saat­gut­la­ger erregt inter­na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit – ein hal­bes Jahr danach!

Das The­ma Fake-News macht nun auch vor Spitz­ber­gen nicht halt. Meh­re­re Wochen lang berich­te­ten inter­na­tio­na­le Medi­en über eine Lecka­ge im Samen­la­ger Glo­bal Seed Vault, in dem Saat­gut aller Län­der über tau­sen­de von Jah­ren gela­gert wer­den soll, wozu es letzt­lich zu nichts weni­ger bei­tra­gen soll als zum Über­le­ben der Mensch­heit. (>hier geht’s zu frü­he­ren Mel­dun­gen über das Glo­bal Seed Vault).

Glo­bal Seed Vault – Saat­gut für Gene­ra­tio­nen?

Global Seed Vault

Wahr ist: Die Lecka­ge hat es tat­säch­lich gege­ben – aller­dings schon im Okto­ber 2016! In einem Arti­kel im Dag­bla­det wird die Lecka­ge noch mit kor­rek­tem Datum erwähnt. Doch ein unauf­merk­sa­mer Jour­na­list der Online­aus­ga­be des bri­ti­schen „The Guar­di­an“ mach­te dar­aus am 19. Mai eine aktu­el­le Mel­dung. Die Rede war von hohen Tem­pe­ra­tu­ren in Ver­bin­dung mit wochen­lan­gem Regen­wet­ter, das schließ­lich zu einem Was­ser­ein­bruch im Ein­gangs­be­reich des Samen­la­gers geführt habe. Alles kor­rekt, nur eben schon über ein hal­bes Jahr her.

Eine Nach­richt, aber kei­ne Neu­ig­keit

Die gro­ßen Medi­en­häu­ser Reu­ters und Vox spran­gen auf den Zug auf, offen­bar, ohne die Quel­le genau­er zu über­prü­fen. Dabei hät­te ein Anruf bei Hege Njaa Aschim genügt, um das Miss­ver­ständ­nis auf­zu­klä­ren. Aschim ist Pres­se­spre­che­rin von Stats­bygg, die das Glo­bal Seed Vault in staat­li­chem Auf­trag ver­wal­ten und instand hal­ten. Zahl­rei­che ande­re Zei­tun­gen, Radio- und Fern­seh­sen­der woll­ten es aber genau­er wis­sen: Hun­der­te Pres­se­an­fra­gen erreich­ten Aschim in einer Woche! So konn­te sie immer­hin kor­ri­gie­ren, dass es sich zwar um eine rich­ti­ge Nach­richt, kei­nes­falls jedoch um eine Neu­ig­keit han­del­te.

Trü­ge­ri­sche Sicher­heit?

Die Tat­sa­che, dass das eigent­lich für die Ewig­keit kon­stru­ier­te Samen­la­ger nach nicht mal zehn Jah­ren bereits repa­riert wer­den muss, ist dabei fast ein wenig in den Hin­ter­grund gerückt. Das eigent­li­che Lager, in dem inzwi­schen fast eine Mil­li­on Saat­gut­päck­chen aus 73 Insti­tu­ten und Gen­ban­ken lie­gen, war von dem Was­ser­ein­bruch zum Glück nicht betrof­fen. Ein Trans­for­ma­tor wur­de jedoch zer­stört und die Feu­er­wehr muss­te den Tunn­nel frei­pum­pen, der 100 Meter tief bis zum eigent­li­chen Lager führt.

Tief im Per­ma­frost ver­an­kert wähn­te man das Samen­la­ger sicher vor Über­schwem­mun­gen. Nun sol­len Unter­su­chun­gen klä­ren, wie das Lager in Zukunft gegen von Wär­me­pe­ri­oden aus­ge­lös­te Unwet­ter gesi­chert wer­den kann. 37 Mil­lio­nen Kro­nen (rund 3,8 Mil­lio­nen Euro) wer­den dafür zur Ver­fü­gung gestellt.

Quel­le: Dagens Nærings­liv

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Letzte Änderung: 21. Juni 2017 · Copyright: Rolf Stange
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