Bei der Obduktion zweier Eisbären wurde Schrot im Fettgewebe gefunden, der auf frühere Schüsse auf die Tiere hinweist. Eines der beiden, ein Weibchen mit einem Jungtier, wurde im Juni 2016 am Austfjordnes erschossen. Nur zwei Monate später erschoss ein russischer Forscher ein weiteres Weibchen auf dem Prins Karls Forland.
Eisbärin und Junges – wie viele haben noch Schrot im Körper?

Der Schrot war bei beiden Tieren stark im Fett und Fleisch der Bären eingekapselt, was bedeutet, dass beide Eisbären ihn längere Zeit im Körper getragen haben müssen. Er wurde außerdem an mehreren Stellen im Körper gefunden. Knut Fossum, Naturschutzbeauftragter des Sysselmannen, geht davon aus, dass die Schüsse aus relativ kurzer Distanz abgefeuert wurden. Vermutlich wollte jemand die Eisbären mit der Schrotflinte verjagen und hat sie dabei getroffen. Schwere Verletzungen bei großen Tieren durch Schrot sind eher unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen, etwa wenn Gelenke oder Augen getroffen werden. Tierärzte verweisen auf den Fall eines Rentiers, das nach einem Treffer mit einem Luftgewehr starb. In jedem Fall kann Schrot zu Schmerz und Infektionen führen.
Eisbären sind auf Spitzbergen streng geschützt, sie zu verletzen oder zu töten steht unter Strafe. Der Einsatz von Schrotflinten zur Abschreckung von Eisbären ist sowohl ungeeignet als auch verboten. Auch wenn Schüsse nur zur Abschreckung abgegeben werden, muss dem Sysselmannen Meldung gemacht werden.
Wie lange die Eisbären die Schrotkörner schon in sich trugen und ob sie dabei Schmerzen hatten, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Quelle: Svalbardposten
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