Nördlich des Polarkreises haben die Menschen dieselben Schwächen und Fehler wie weiter südlich, und somit ist auch Longyearbyen kein ganz rauschgiftfreier Ort. Abgesehen vom aus mitteleuropäischer Perspektive etwas speziellen skandinavischen Stil im Umgang mit Alkohol gibt es auch härteren Stoff. Es ist im Ort kein Geheimnis, dass es in bestimmten Kreisen mehr oder weniger regelmäßigen Haschischkonsum gibt.
Alle paar Jahre gibt es seitens des Sysselmannen „Narko-Aktionen“ mit Durchsuchungen und Verhaftungen. Dies führte in der Vergangenheit bereits zu Ausweisungen, wobei Personen ungeachtet ihrer Nationalität Svalbard verlassen müssen und für eine bestimmte Zeit, etwa 2 Jahre, ein Einreiseverbot bekommen. In der modernen, westlichen Rechtsprechung ist die Verbannung heutzutage sicher ein eher unübliches Instrument, das es aber in Spitzbergen zum Schutz der kleinen, geographisch isolierten Gemeinde nach wie vor gibt. Man ist sich der Gefahr bewusst, die von Drogenkonsum etwa für gelangweilte Jugendliche im langen Polarwinter in einem kleinen Ort ausgeht.
Derzeit kocht das Thema wieder hoch. Am letzten Wochenende hat der Sysselmannen mithilfe von Verstärkung vom Festland, darunter ein Drogenspürhund aus Oslo, wieder eine „Narko-Aktion“ (heißt: Razzia) gemacht, wobei es drei Festnahmen gab. Die Untersuchungen dauern an.
Typische Milieus, in denen in Longyearbyen Haschisch konsumiert wird, sind die Jugend und Studenten. Neu ist, dass nun die Tourismusbranche in den Fokus der Behörden gerückt ist. Dazu kommt, dass auch von härteren Drogen als Haschisch die Rede ist. Konkreter sind die Behörden mit ihren Informationen bislang aber nicht geworden.
Drogen in der Arktis? Als ob die Natur nicht schon berauschend genug wäre!
Quelle: Svalbardposten
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