Aktualisierung 20.12.: Nach Beruhigung der Wetterlage und Kontrolle lawinengefährdeter Hänge oberhalb der betroffenen Ortsteile haben die Behörden die am Montag verfügten Evakuierungen wieder aufgehoben.
Die in der Woche zuvor verfügten Sperrungen der obersten Hausreihe im Ortsteil Lia bleibt bestehen (Ende Aktualisierung).
Man könnte sich schon fragen, was für ein böser Geist da seine Finger im Spiel hatte: für den heutigen (19.12.) Jahrestag der Lawine von 2015, die mehrere Häuser in Longyearbyen zerstörte und zwei Mensche tödlich traf, haben die norwegischen Wetterfrösche eine Wetterwarnung für Longyearbyen herausgegeben. Bis zu 20 m/s Wind („stürmischer Wind“ auf der Beaufortskala) aus südöstlicher Richtung werden gegen Abend erwartet. Nun ist Windstärke 8 im arktischen Winter eigentlich nichts allzu aufsehenerregend, aber die Wetterlage erinnert doch verdächtig an die Witterung, die 2015 zur tragischen Lawine führte, die vom Sukkertoppen abging. Dabei war es neben dem starken Ostwind zu sehr viel Schneefall gekommen. Ähnliches wird auch für heute erwartet.
Für heute Abend ist in Longyearbyen eigentlich eine kleine Veranstaltung geplant, um der beiden Lawinenopfer von 2015 zu gedenken. Wahrscheinlich wird die Aufmerksamkeit aber vor allem auf das Hier und Jetzt gerichtet sein. Bereits vor ein paar Tagen hatte der Sysselmannen einige Ortsteile von Longyearbyen wegen Lawinengefahr gesperrt; dies geschah allerdings aus allgemeinen Erwägungen heraus, nicht basiert auf eine aktuelle Gefahrenlage etwa aufgrund der Wettervorhersage. Diese erste Maßnahme sollte auch erst ab dem 22.12. gelten, trat aufgrund der veränderten Gefahrene8 aber bereits gestern um 22.00 Uhr in Kraft.