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Win­kel­sta­ti­on, Nach­bar Ren­tier und Wis­sen­schafts­schlamm

Viel ist zu tun, was nicht wei­ter der Rede wert ist, die Tage hier aber ganz gut füllt. All­tag. Pro­jek­te. Arbeit.

Und über­haupt, das Leben. Freun­de. Drau­ßen sein.

Drau­ßen sein ist natür­lich ein Haupt­grund dafür, hier zu sein. Es geht auf Voll­mond zu und der Him­mel ist meis­tens klar. Die Stim­mung ist magisch. Die Nor­we­ger haben ein schö­nes Wort dafür: trol­sk. „Trol­lisch“ ist noch mal etwas ande­res als „magisch“. Bei „trol­sk“ den­ken wir weni­ger an Har­ry Pot­ter, son­dern an einen feen­haf­ten Zau­ber, viel­leicht mit einem etwas unheim­li­chen Unter­ton. So wie die Ark­tis: zau­ber­haft schön, aber manch­mal auch mit einem Hauch von Gefahr, die im Hin­ter­grund lau­ert. Trol­sk.

Die meis­ten Tou­ren gehen zu die­ser Zeit nicht weit weg von Lon­gye­ar­by­en. Muss auch nicht. Die gan­ze Schön­heit der Polar­nacht fin­det man auch hier in der nähe­ren Umge­bung, wobei es sich natür­lich lohnt, mal einen Abste­cher irgend­wo hin zu machen, wo das künst­li­che Licht sich nicht mehr bemerk­bar macht.

Adventdalen in der Polarnacht

Das Advent­da­len in der Polar­nacht.

Natür­lich gibt es in und um Lon­gye­ar­by­en eine gan­ze Men­ge künst­li­ches Licht. Wenn sich ein Nord­licht zeigt, muss man schon an güns­ti­ge Plät­ze, damit das Licht nicht stört. Aber natür­lich hat das künst­li­che Licht man­cher­orts auch sei­nen eige­nen Reiz. Wie bei der Win­kel­sta­ti­on im End­a­len, die frü­her als Umlenk­sta­ti­on der Koh­le­seil­bahn dien­te. Heu­te wird sie wäh­rend der Polar­nacht beleuch­tet und ist dann ein schö­ner Blick­fang in der dunk­len Land­schaft.

Vinkelstation Endalen

Die soge­nann­te Win­kel­sta­ti­on im End­a­len war frü­her Teil der Koh­le­seil­bahn. Heu­te wird sie in der dunk­len Zeit schön ange­leuch­tet.

Zu den prak­ti­schen Aspek­ten wäh­rend der dunk­len Zeit gehört, dass reflek­tie­ren­de Schutz­wes­ten oder Reflek­to­ren an der Klei­dung unbe­dingt emp­p­feh­lens­wert sind. Sonst ist das Risi­ko, als dunk­ler, unbe­leuch­te­ter Fuß­gän­ger irgend­wann mal Opfer eines Ver­kehrs­un­falls zu wer­den, doch recht hoch.

Das wis­sen nur die Ren­tie­re lei­der nicht. Die ste­hen schon mal unmit­tel­bar neben der Stra­ße. Sie schau­en auch nicht nach links und rechts, bevor sie die­se über­que­ren.

Wenn man mor­gens aus dem Haus geht und vor dem Ein­gang steht ein Ren­tier im Dun­keln, kann man sich auch schon mal wun­dern. Sobald fest­steht, dass das gro­ße, pelz­ge­klei­de­te Tier ein pflan­zen­fres­sen­der Paar­hu­fer ist, stellt sich dann wie­der Erleich­te­rung ein.

Rentier, Longyearbyen

Ren­tier in Lon­gye­ar­by­en.

Lon­gye­ar­by­en hat in Sachen Kul­tur, Bil­dung und Wis­sen­schaft ja eine Men­ge zu bie­ten. Im Janu­ar fin­det bei­spiels­wei­se das Sval­bard­se­mi­nar statt, bei dem Exper­ten ver­schie­de­ner Wis­sens­ge­bie­te zu infor­ma­ti­ven Vor­trä­gen ein­la­den. Da die­se über­wie­gend auf nor­we­gisch gehal­ten wer­den, sind sie eher kei­ne Attrak­ti­on für Tou­ris­ten, was sie aber nicht weni­ger span­nend macht.

Die­se Woche gab es im Sval­bard­se­mi­nar einen „Sci­ence Slam“, was in der Über­schrift mit „Wis­seh­schafts­schlamm“ natür­lich recht frei über­setzt wur­de. Meh­re­re Wis­sen­schaft­ler hat­ten die Auf­ga­be, ihr Wis­sen in Kurz­vor­trä­gen zu prä­sen­tie­ren, die eben­so unter­halt­sam wie infor­ma­tiv sein muss­ten. Erlaubt war qua­si alles, was nicht ver­bo­ten war, solan­ge nie­mand zu Scha­den kam. Das hat ganz gut funk­tio­niert.

SIOS Svalbard, Svalbardseminar bei UNIS

SIOS Sval­bard prä­sen­tiert sich im Sval­bard­se­mi­nar bei UNIS.

Hier prä­sen­tie­ren Mit­ar­bei­ter von SIOS Sval­bard („Sval­bard inte­gra­ted arc­tic earth obser­ving sys­tem“) ihre Orga­ni­sa­ti­on, deren Zweck mit nur weni­gen Wor­ten schwer zu beschrei­ben ist. SIOS ist so etwas wie eine meta-wis­sen­schaft­li­che Orga­ni­sa­ti­on und sorgt dafür, dass Daten effi­zi­ent erho­ben und aus­ge­tauscht wer­den, auch über Pro­jekt- und Län­der­gren­zen hin­weg.

Dann gibt es natür­lich noch Maar­ten Loo­nen, den nie­der­län­di­schen Spe­zia­list für ark­ti­sche Zug­vö­gel und Stoff­kreis­läu­fe der Tun­dra, den wir im Som­mer öfters in Ny-Åle­sund antref­fen. Maar­ten schafft es auf sei­ne unnach­ahm­li­che Art, in weni­gen Minu­ten viel Wis­sen über Gän­se zu ver­mit­teln, die dem Früh­ling hin­ter­her­zie­hen und die Stoff­kreis­läu­fe der Tun­dra ent­schei­dend prä­gen. Eine ganz ande­re Ver­dau­ung, ein ganz ande­res Nah­rungs­ver­wer­tungs­sys­tem als Ren­tie­re. Was Gän­se nach 1-2 Stun­den von sich geben, davon pro­fi­tie­ren Ren­tie­re dann noch ganz erheb­lich. Aber ich kann das alles gar nicht wie­der­ge­ben. Wenn Ihr mal die Chan­ce habt, Maar­ten zuzu­hö­ren, dann nutzt sie!

Maarten Loonen, Svalbardseminar bei UNIS

Maar­ten Loo­nen berich­tet im Sval­bard­se­mi­nar bei UNIS über ark­ti­sche Zug­vö­gel, vor allem Gän­se, und deren Bedeu­tung für die Tun­dra.

Abschlie­ßend noch mein ceter­um cen­seo: ich erlau­be mir dar­auf hin­zwei­sen, dass ich ein neu­es Foto­buch gemacht habe, mit foto­gra­fi­schen Bli­cken auf die Ark­tis aus einer ganz neu­en, unge­wohn­ten Per­spek­ti­ve. Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus der Luft.

Norwegens arktischer Norden (2) - Aerial Arctic

Rolfs neu­es Foto­buch Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus einer ganz neu­en, wun­der­schö­nen Per­spek­ti­ve.

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Letzte Änderung: 20. Januar 2019 · Copyright: Rolf Stange
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