Am 21. Dezember letzten Jahres gab es in Longyearbyen den ersten Bankraub in der Geschichte Spitzbergens. Ein zum Zeitpunkt der Tat 29 Jahre alter, nicht ortsansässiger Mann russischer Nationalität richtete ein geladenes Gewehr auf 3 Angestellte und forderte mit den Worten „This is not a joke. This is a robbery“ Geld. Die Bankangestellten händigten dem Mann 70.000 norwegische Kronen (gut 7000 Euro) aus.
Der Mann wurde schnell von der Polizei gefasst und in Tromsø in Untersuchungshaft gebracht. Nun ist das Urteil gefallen, wie NRK berichtet: es lautet auf 14 Monate Gefängnis ohne Bewährung. Zusätzlich muss der Mann dem der drei während des Überfalls anwesenden Angestellten 20.000 Kronen Schadenersatz zahlen.
Bankraub in Longyearbyen: der Täter wurde nun zu einer Haftstrafe verurteilt.
Hintergrund der Tat sollen psychische Probleme des Täters gewesen sein, der zunächst Selbstmord geplant hatte, dann aber die Bank überfiel. Das Motiv soll nicht Geld gewesen sein, sondern der Versuch, auf seine verzweifelte Situation hinzuweisen. Mit der gewollten Verhaftung durch die norwegische Polizei wollte er wohl die Rückreise nach Russland verhindern.
Allerdings war die Waffe, die der Täter zeitweise gezielt auf die Bankangestellten gerichtet haben soll, mit scharfer Munition geladen. Es handelte sich um ein Repetiergewehr vom Typ Mauser; eine im kommerziellen Verleih übliche Waffe in Longyearbyen. Nach dem Überfall ging der Täter mit weiterhin geladener Waffe durch Longyearbyen und gab das Gewehr beim Verleiher im noch geladenen Zustand wieder ab. Anschließend versuchte er, das erbeutete Geld in der Bank zurückzugeben, wurde aber nicht eingelassen. Danach wurde er festgenommen. Er leistete keinen Widerstand und war sofort geständig.
Das Urteil ist milder als von der Staatsanwaltschaft gefordert, der Verteidiger hatte hingegen auf ein noch weniger strenges Urteil plädoyiert. Eine Revision ist noch möglich.
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