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Coro­na: Spitz­ber­gen weit­ge­hend geschlos­sen

Nach glück­li­cher Rück­kehr aus der Ant­ark­tis, dem ein­zi­gen bis­lang Coro­na-frei­en Kon­ti­nent, wer­de ich nun mit den Spitz­ber­gen-Nach­rich­ten wie­der auf­ho­len. Es ist ja nicht so, dass da nichts pas­siert wäre. Um dort anzu­fan­gen, wo es vor ein paar Wochen an die­ser Stel­le auf­hör­te: die Koh­le­gru­be Svea Nord wur­de am 04. März mit einer klei­nen Zere­mo­nie offi­zi­ell geschlos­sen. Damit gehen gut 100 Jah­re Berg­bau­ge­schich­te in Sveagru­va zu Ende.

Zu ande­ren The­men dem­nächst mehr auf die­ser Sei­te. Zunächst zu dem The­ma, das der­zeit die gan­ze Welt in Atem hält: das Coro­na-Virus. Bis­lang hat es Spitz­ber­gen noch nicht erreicht, es gibt bis jetzt kei­ne Coro­na-Fäl­le dort. Aber das wird lang­fris­tig nicht auf­recht­zu­er­hal­ten sein, und wie man die­sen Über­gang so kon­trol­liert wie mög­lich gestal­ten kann, soweit man ihn über­haupt gestal­ten kann, das ist die Fra­ge, die Lon­gye­ar­by­en und die ande­ren Orte der­zeit genau so beschäf­tigt wie den Rest der Welt.

Der­zeit folgt man dort erst mal der Tak­tik einer weit­ge­hen­den Abschot­tung: Der Tou­ris­mus ist der­zeit voll­stän­dig zum Erlie­gen gekom­men. Wer der­zeit nach Spitz­ber­gen reist, muss dort zunächst in 14-tägi­ge Qua­ran­tä­ne, zu Hau­se oder in einem Hotel. Aus­nah­men wer­den nur nach stren­gen Auf­la­gen in Ein­zel­fäl­len geneh­migt, wenn Arbeit­ge­ber oder Insti­tu­tio­nen dies bean­tra­gen. Laut Visit Sval­bard dür­fen über­haupt nur „Rei­sen­de aus Nor­we­gen“ ein­rei­sen. Es wäre wohl genau­er zu sagen, dass der­zeit nur Nor­we­ger und Per­so­nen mit ande­rer Natio­na­li­tät, die Auf­ent­halts- oder Arbeits­ge­neh­mi­gung haben, ein­rei­sen dür­fen.

Motorschlitten Longyearbyen: stillgelegt vom Corona-Virus

Motor­schlit­ten in Lon­gye­ar­by­en: der­zeit vom Coro­na-Virus still­ge­legt.

Das hat für die loka­le Wirt­schaft natür­lich erheb­li­che Fol­gen: März und April sind nor­ma­ler­wei­se Hoch­sai­son, Hotels und Akti­vi­tä­ten sind sonst aus­ge­bucht. Der­zeit steht hin­ge­gen alles leer und still. Vie­le Betrie­be und Stel­len sind bedroht, und vie­le Sai­son­kräf­te haben Spitz­ber­gen ver­las­sen, um in ihren Hei­mat­län­dern, wo es sich in wohl allen Fäl­len preis­wer­ter leben lässt, auf bes­se­re Zei­ten zu war­ten.

Das gilt zunächst bis zum 13. April, Ver­län­ge­rung ist aller­dings mög­lich. Die künf­ti­ge Ent­wick­lung bleibt abzu­war­ten, auch mit Blick auf die nicht mehr all­zu fer­ne Som­mer­sai­son. Noch blei­ben eini­ge Wochen, um die Situa­ti­on zu beob­ach­ten, bis Ent­schei­dun­gen hin­sicht­lich Durch­füh­rung oder Absa­gen von Rei­sen getrof­fen wer­den müs­sen; mit Blick auf die Rei­sen im spä­te­ren Som­mer herrscht ent­spre­chend noch weni­ger zeit­li­cher Druck. Wer für den Som­mer Spitz­ber­gen-Rei­se­plä­ne hat, soll­te sich direkt mit Ver­an­stal­ter in Ver­bin­dung set­zen. Was unse­re Spitz­ber­gen­rei­sen mit Anti­gua und Arc­tic II betrifft, so neh­men wir natür­lich unmit­tel­bar Kon­takt auf, sobald wir wis­sen, womit wir rech­nen kön­nen und müs­sen. Der April wird da sicher Bewe­gung in Rich­tung einer gewis­sen Klar­heit brin­gen. Wer schon frü­her von sich aus Kon­takt auf­neh­men will, kann dies natür­lich jeder­zeit ger­ne tun, am bes­ten direkt bei der Geo­gra­phi­schen Rei­se­ge­sell­schaft.

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Letzte Änderung: 29. März 2020 · Copyright: Rolf Stange
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