Die norwegische Regierung hat beschlossen, mehrtägige Schiffsreisen in Spitzbergen noch weiter einzuschränken: Nun dürfen sich nur noch insgesamt – also Passagiere und Mannschaft zusammen – 30 Personen an Bord befinden. Ausgenommen sind Tagesfahrten ohne Übernachtung an Bord.
Die Regierung begründet dies mit den Schwierigkeiten, die ein Covid-19-Ausbruch an Bord eines größeren Schiffes in Spitzbergen mit sich bringen würde.
Die Le Boreal (hier 2015 im Liefdefjord) war eines der wenigen Schiffe, die diesen Sommer überhaupt in Spitzbergen mehrtägige Reisen durchgeführt haben.
Im Juni wurde die Tür für Expeditionskreuzfahrten einen Spalt weit geöffnet. Allerdings hielten die Auflagen wie etwa die Halbierung der Passagierkapazität viele Veranstalter und Reedereien davon ab, ihre Schiffe überhaupt nach Spitzbergen zu bringen. Nach einem Corona-Ausbruch auf der MS Roald Amundsen hat Hurtigruten die Expeditionsreisen vor ein paar Wochen bereits wieder eingestellt. Darüber hinaus war an größeren Expeditionskreuzfahrtschiffen nur noch die Le Boreal in Spitzbergen unterwegs, neben ein paar deutlich kleineren Schiffen: Der Origo gelangen ein paar Fahrten. Auch die Cape Race hat aktuell eine Reise gemacht, musste die weiteren, geplanten Reisen in Spitzbergen wegen der kürzlich eingeführten Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland aber bereits wieder absagen und wird nun versuchen, alternativ Reisen in Schottland anzubieten. Viel Glück!
Spätestens zum 1. November soll diese neue Regel wieder geprüft werden. Hier besteht kein Grund zur Eile: Für Anbieter mehrtägiger Schiffsreisen ist die Saison in Spitzbergen bis dahin ohnehin längst gelaufen – soweit sie 2020 überhaupt stattgefunden hat.