Das russische Nordpolcamp Barneo wurde ab 2002 jährlich für jeweils ein paar Wochen im Frühjahr auf dem Treibeis in der Nähe des Nordpols betrieben. Es soll der Forschung und dem Tourismus dienen, mitunter wird es aber auch für militärische Übungen genutzt, so etwa 2016, als tschetschenische Spezialkräfte in russischem Auftrag kurzfristig auf dem Flughafen in Longyearbyen auftauchten, um nach Barneo weiterzufliegen.
Die Hauptnutzung des Barneo-Camps scheint jedoch im touristischen Bereich gewesen zu sein: Für Preise ab 20.000 Dollar aufwärts konnten Touristen von Longyearbyen nach Barneo fliegen, um von dort per Hubschrauber oder über bestimmte Entfernungen auf Skiern den Nordpol zu erreichen.
Die Fluglogistik für Touristen wurde über den Flughafen von Longyearbyen abgewickelt. Dieser steht dafür seit einigen Jahren aber nicht mehr zur Verfügung, was zu Streitigkeiten zwischen dem Barneo-Betreiber – formell seit einer Weile eine Gesellschaft in der Schweiz – und den zuständigen norwegischen Behörden geführt hat.
Svalbard lufthavn Longyear im April, zur Barneo-Zeit: keine Nordpol-Flüge mehr.
Nun hat die norwegische Regierung ihr Nein bekräftigt: Der Flughafen in Longyearbyen und die dortigen Bereitschaftskapazitäten seien zeitweise bereits überlastet und der Ort profitiere vom zusätzlichen Verkehr nicht, da ein Aufenthalt in Longyearbyen meist nicht Teil einer Barneo-Reise gewesen sei – diese Argumente gehören laut Svalbardposten zu den Hauptgründen des norwegischen Verkehrsministeriums.
Eine Klage des Schweizer Betreibers gegen den Beschluss ist noch möglich.
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