Es ist erst mal nur ein Verwaltungsakt: Die Bewohner Barentsburgs und Pyramidens werden im norwegischen Bevölkerungsregister für Spitzbergen registriert. Diese Verwaltungspraxis galt bislang nur für Personen, die mindestens ein halbes Jahr in Longyearbyen leben; nun wird sie auf die anderen Siedlungen ausgeweitet. Neben den russischen Siedlungen gilt das auch für die polnische Forschungsstation im Hornsund und die nicht-norwegischen Bewohner Ny-Ålesunds, sofern sie lang genug dort leben.
Die norwegischen Behörden wünschen sich wohl eine bessere Übersicht, wer sich tatsächlich längerfristig in Spitzbergen aufhält. Im Gegenzug bekommen die Bewohner durch die Registrierung bestimmte Rechte, etwa in den Bereichen Angeln und Jagd, freie Bewegung innerhalb Spitzbergens auch in entfernteren Gebieten, Befreiung von der Umweltgebühr, die zunächst auf jedes Flugticket erhoben wird (merkt man bei der Buchung nicht, ist aber so – wer schon mal nach Longyearbyen geflogen ist, hat diese Gebühr bezahlt). Registrierte Bewohner haben auch das Recht, eine Wohnung oder eine Hütte zu kaufen, was für die meisten allerdings ein Wunschtraum bleiben dürfte; es gibt kaum Angebote, und wenn, dann nur zu Preisen, die für die meisten unerschwinglich sein dürften.
Einwohner Barentsburgs. Rentiere wurden, soweit bekannt, nicht registriert.
Bedeutsamer ist hingegen für manche die Personennummer (für nicht-Norweger: D-Nummer), die mit der Registrierung verbunden ist. Ohne diese Nummer ist es kaum möglich, ein norwegisches Bankkonto zu eröffnen, einen Mobilvertrag zu bekommen, eine Versicherung abzuschließen, ein Fahrzeug zu registrieren, die weit verbreitete Bezahlapp Vipps zu verwenden usw. Manchem mag auch die vereinfachte Möglichkeit, in Longyearbyen Alkohol zu kaufen, wichtig sein.
Laut Mitteilung der russischen Bergbaugesellschaft Trust Arktikugol lebten am 1. September 2024 340 Menschen in den russischen Siedlungen, mit Abstand die meisten davon in Barentsburg. Darunter waren 202 Männer, 109 Frauen und 29 Kinder. 219 Personen haben die russische Staatsbürgerschaft, 57 die ukrainische. Dazu kommen 62 Tadschiken, ein Kasache und ein Südafrikaner, wie die Svalbardposten schreibt.
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