Ein paar Eindrücke aus Longyearbyens unmittelbarer Umgebung. An Land in Meereshöhe um Longyearbyen herum verschwand der Schnee Anfang Mai recht plötzlich, aber dafür gab es in der ersten Maihälfte im Adventfjord (und nicht nur da) eine ganze Menge Treibeis. Davon gibt es auch immer noch eine ganze Menge, aber im Adventfjord macht es sich mittlerweile doch rar. Zwischendurch gab es dort aber wunderschöne Eindrücke, über die sich viele in Longyearbyen gefreut haben.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Die beiden Möwen sind übrigens Heringsmöwen (meinen wir zumindest, Möwen sind ja eine Wissenschaft für sich), die in Spitzbergen ziemlich selten sind.
Mittlerweile fangen die Gänse an, sich auf der Tundra bei Longyearbyen zu versammeln, es werden Tag für Tag mehr und damit beginnt eine wunderschöne Zeit.
„Ice in Advent Bay“: 1896 und 2024
Das Eis im Adventfjord erinnerte mich übrigens sehr an ein altes Bild von 1896. So (Bild unten) sah der Engländer Martin Conway den Adventfjord – damals gab es Longyearbyen noch gar nicht, aber dafür das Hotel am Hotellneset (unterhalb des Flughafens, etwa dort, wo jetzt der große Kran am Ufer steht). Das Bild erinnert doch sehr an die Bilder in der Sammlung oben, oder? 🙂
Conway und seine Leute querten als erste Spitzbergen über Land vom Adventfjord zur Ostküste. Über seine Erlebnisse hat Conway das wirklich lesenswerte Buch „The first crossing of Spitsbergen“ geschrieben, und die Geschichte war auch mal in einem Online-Vortrag von mir in der Reihe „Der arktische Mittwoch“ abendfüllendes Thema. Als ich das Eis sah, hatte ich sofort das alte Bild von Conway wieder im Kopf.
„Ice in Advent Bay“. So sah Martin Conway 1896 den Adventfjord.
Anfang Mai sah es ganz ähnlich aus.
Die Saison „Arktis unter Segeln“ 2024 hat begonnen! Zehn Tage waren wir mit der Meander in Nordnorwegen unterwegs, von Alta nach Bodø. Wer den Reiseblog auf dieser Seite regelmäßig verfolgt, weiß Bescheid und hat auch schon viele Bilder gesehen. Ansonsten gibt es nun auch das Reisetagebuch und dazu einen ganzen Haufen schöner Fotos in drei Sammlungen. Hier auf der Seite „Reisetagebücher mit Bildergalerien“ geht es los.
Die Meander im Trollfjord.
Reinschauen lohnt sich! Wir waren mit Glück gesegnet auf dieser Fahrt, das Wetter war fast durchgehend prima und nie wirklich schlecht (man konnte beinahe vergessen, dass wir in Nordnorwegen waren, und dazu noch im späten Winter) und die Wale ließen sich auch blicken.
Die Meander wird dieser schönen Region sicher noch länger treu bleiben, sowohl im Frühjahr als auch im Spätherbst, im November, wenn man mit Schwertwalen und Nordlichtern rechnet. Wer sich dafür interessiert, sollte mal bei der Geographischen Reisegesellschaft auf die Webseite schauen.
Das nächste Reisetagebuch kommt im Juni, nach der Fahrt mit der Antigua vom 31. Mai bis 08. Juni.
Ein Küstenland wie Norwegen bereist man natürlich am besten mit einem Schiff ⛵️👍😎 wie ja auch in den letzten Tagen mit der Meander ausgiebig geschehen. Aber es geht auch anders. Als kleines Reise-Nachwort für dieses Kapitel haben wir uns in der weiteren Umgebung von Bodø etwas umgeschaut, vom Polarkreis im Saltfjellet im Süden über den Saltstraumen bis nach Kjerringøy im Norden. Hier sind ein paar Eindrücke aus dieser schönen Region, die wir gerne bei passender Gelegenheit auch unter Segeln heimsuchen werden. Besonders haben wir uns über die Elche gefreut – nicht weniger als neun an der Zahl an nur einem Abend! Und nein, die drei Rentiere im ersten Bild mit Huftieren in der Sammlung unten sind dabei nicht mitgezählt 😄.
Nun, zum Ende der Reise, zeigt Nordnorwegen sich noch einmal so, wie man es sich eigentlich vorstellt: grau und feucht. Gar kein schlimmes Wetter, weder Wind noch Wolkenbrüche, eher erfrischend nach all dem Sonnenschein der letzten Tage.
Nach Anlandung mit dem Beiboot am Strand von Bø wanderten wir in Richtung einer kleinen Felshügellandschaft. Neben einem Rotfuchs und einem Seeadler fanden wir dort Reste eines finsteren Kapitels der Geschichte: Im zweiten Weltkrieg hatten die deutschen Besatzer dort eine gewaltige Küstenbefestigung mit riesigen Kanonen gebaut, die „Batterie Dietl“, entsprechend einer Stellung bei Harstad, die wir auf früheren Fahrten ja auch schon mal besichtigt hatten. Finstere Sache, aber so war die Geschichte eben, man kommt nicht drumherum. Drumherum gab es dafür die schöne Landschaft.
Nachmittags gab es 48 Meilen nach Bodø sowie noch ein Vortragsprogramm zu bewältigen, und dann ging die Reise im Hafen von Bodø zu Ende. Schön war’s, ich bedanke mich herzlich bei allen, die dabei und beteiligt waren! Das Reisetagebuch folgt demnächst auf einer eigenen Seite im Bereich (Überraschung!) „Reisetagebücher und Bildergalerien“.