Donnerstag (23.1.) war einer dieser seltenen violetten Tage. Es ist wirklich selten. Wenn dieses Licht kommt, scheint es vorzugsweise in der sich dem Ende neigenden Polarnacht zu passieren, so wie etwa am 10. Januar 2018. Damals gab es in der Svalbardposten einen Artikel dazu.
Es passiert wohl eher seltener als einmal im Jahr, dass der Himmel sich auf derart grandiose Art rötlich färbt. Gestern war einer dieser Tage, an denen man sich glücklich schätzen kann, wenn man am richtigen Ort ist. Und noch mehr, wenn man in der Lage ist, spontan den Hammer fallen zu lassen und sich mit der Kamera auf den Weg ins Adventdalen zu machen, weg vom künstlichen Licht.
Ein paar Eindrücke:
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Die Farbe der Fotos entspricht wirklich dem Eindruck vor Ort.
Die Physik des „roten Himmels“
Im oben verlinkten Svalbardposten-Artikel erklärt Dag A. Lorentzen, damals wie heute Professor für Geophysik bei UNIS, das Phänomen durch Brechung des Sonnenlichts in hohen Atmosphärenschichten, etwa in einer Höhe von 20 Kilometern. Die meteorologischen Umstände müssen aber genau passen: Dazu gehört eine besonders stark abgekühlte Atmosphäre in diesen Luftschichten und dadurch die Bildung besonderer Wolken, die das Licht eben so brechen, dass es zu dieser Färbung kommt. Diese „Wolken“ sind selbst nicht sichtbar; es geht eher um schwache Konzentrationen von Eiskristallen als um das, was man sich landläufig unter Wolken vorstellt. In fraglichen Fall gehen die Anteile des Spektrums von Violett bis Grün durch Brechung und Streuung überwiegend verloren, so dass die verbleibenden Wellenlängen im roten Bereich dominieren.
Die tatsächlichen Umstände müssen so genau stimmen, dass das Phänomen des „roten Himmels“ so selten zu sehen ist. Der Farbeindruck ist meiner Ansicht nach eher violett, aber da der violette Teil des Farbspektrum des sichtbaren Sonnenlichts als Erstes verloren geht, passt die Bezeichnung Rot aus physikalischer Sicht wohl besser.
Purple Haze
Der passende Soundtrack dazu ist natürlich „Purple Haze“ von Jimi Hendrix 🙂
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