Eine der vier Hütten von Brucebyen (Russehytta) brannte am 17. August komplett ab, nachdem eine Gruppe Wanderer die Glut aus dem Ofen im Windfang deponiert und den Ort verlassen hatte. Die Hütte wurde um 1919/20 errichtet, im Zusammenhang mit der Eröffnung einer schottischen Kohlegrube. Auf Spitzbergen ist es nicht erlaubt die Asche über die Tundra oder ins Meer zu verstreuen. Ganz korrekt, sollte sie erkaltet zurück nach Longyearbyen gebracht werden.
Seit 15. August ist auf Spitzbergen die Jagd auf Rentiere wieder eröffnet. Die Gegenden für die Jagd sind begrenzt und werden ebenso wie die Tiere verlost. Der Renbestand im Jagdgebiet zwischen Sassendalen und Gröndalen ist seit etwa fünf Jahren rückläufig und dieses Jahr wurden besonders wenige Kälber registriert.
Die norwegische Küstenbehörde (Kystverket) war diesen Monat rund um Spitzbergen unterwegs, um mögliche Nothäfen im Falle von Schiffshavarien zu kartieren. Unter anderem dabei waren: Vertreter des Norwegischen Polarinstituts, der Naturschutzbehörde, des Sysselmanns und des Norwegischen Schiffstechnischen Forschungsinstitutes (MARINTEK). An der Westküste sind die bisher besten Stellen der Magdalenefjord, Trygghamna und Hornsund. Im Verlauf des Herbstes wollen sich die Experten über die Nothäfen einigen und diese noch vor dem Jahreswechsel veröffentlichen. Hintergrund ist der in den letzten Jahren gestiegene Schiffsverkehr rund um den Archipel, der die Wahrscheinlichkeit für Havarien erhöht.
Daß Spitzbergen eine reiche Fundgrube für sauriersuchende Archeologen ist, weiß man seit dem spektakulären Fund eines Pliosauriers von 2007 am Janusfjellet, nördlich von Longyearbyen. Letztes Jahr wurden drei Skelette von Ichthyosauriern gefunden, die dieses Jahr geborgen werden sollten, doch die Forscher stießen erneut auf einen spektakulären Fund: einen Plesiosaurier mit einem drei Meter langem Hals. Jetzt wollen die Forscher anhand ihrer zahlreichen Funde die Schritte der Evolution im Polarmeer der Kreidezeit studieren.
Das nordpolare Meereis hat seine größte Ausdehnung im Winter. Im Frühjahr bilden sich unter dem Eis, in einem schummrigen Licht Algenteppiche. Dann steigen kleine Krebstierchen aus den Tiefen des Polarmeeres hinauf zum Eis, um diese Algen abzuweiden. Wenn die Krebschen dick und fett sind, werden sie von größeren Meereslebewesen gefressen, die wiederum gefressen werden, bis die Nahrungskette schließlich beim Eisbären angelangt ist. – Das kennen die meisten von uns noch aus der Schule oder wir haben es spätestens in einem der vielen Filmreportagen über die Arktis gesehen.
Meeresforscher der Universität auf Spitzbergen (UNIS) haben nun herausgefunden, daß diese winzigen Krebstiere (im speziellen Fall Calanus glacialis) ideal an den Meereiszyklus des Frühjahrs angepaßt sind. Die erwachsenen Weibchen fressen sich im Dämmerlicht unter der geschlossenen Eisdecke satt, bis sie in der Lage sind sich zu reproduzieren. Ihre Nachkommen sind dann zu einer zweiten Algenblüte, die beim Aufbrechen des Meereises zwei Monate später stattfindet groß genug, um von dieser zu profitieren. Diese vielen kleinen, fetten Krebschen sind dann das ideale Kraftfutter für Polardorsch und Lummenvögel, Robben und Wale.
Wird nun das Meereis auf Grund der Klimaerwärmung dünner, dann bräche es eher auf und die zweite Algenblüte würde vorverlegt. Die jungen Krebstierchen wären noch nicht alt genug, um vom Tischlein-Deck-Dich zu fressen und werden nicht fett. Folglich werden Dorsch, Robbe & Co. auch nicht satt und noch bevor das Meereis komplett verschwunden ist, sind seine Bewohner verschwunden…
Die Verfärbungen am Eis stammen von Algen. In der Mitte ein gestrandeter Vertreter der algenfressenden Krebstierchen.