Der Eisbär, dessen Angriff auf das englische Jugendlager im Tempelfjord einen Toten und mehrere Verletzte zur Folge hatte, war ein altes, abgemagertes Tier, das unter starken Zahnschmerzen gelitten haben muss; mehrere Nerven waren durch Beschädigung an den Zähnen teilweise freigelegt. Möglicherweise war der Bär deswegen in seinen Jagdmöglichkeiten eingeschränkt und daher sehr hungrig. Ob ein Eisbär durch Schmerzen aggressiver wird, ist möglich, aber nicht bestätigt.
Sicher ist hingegen, dass im Fall der englischen Gruppe alle technischen Sicherheitssysteme versagten: Der Alarmzaun löste nicht aus, und sowohl die Signalpistole als auch das Gewehr versagten zunächst ihren Dienst. Die Gründe sind bislang noch unbekannt, Untersuchungsergebnisse stehen noch aus.
Das Thema Alarmzaun wird hinsichtlich Verfügbarkeit und Verlässlichkeit bereits länger diskutiert. Das bislang verlässlichste System ist militärischer Herkunft und in Longyearbyen mietbar, allerdings sind die Vorräte bald aufgebraucht und eine neue Quelle des militärischen Materials konnte bislang nicht erschlossen werden, obwohl der Sysselmannen sich einbringt.
Fraglich ist, warum die gemietete Repetierbüchse vom Typ Mauser zunächst versagt hat. Die Gruppenleiter versuchten viermal, auf den Bären zu schießen, aber keiner der Schüsse löste aus. Möglich ist eine Fehlbedienung der Waffe. Der Sicherungsknopf hat zwischen »gesichert« und »ungesichert« eine dritte Stellung, in der man repetieren, aber nicht schießen kann. Dies dient dem sicheren Entladen mittels Durchrepetieren. In dieser Stellung wäre es möglich, zu repetieren und das Nicht-Lösen der Schüsse in der Panik der versagenden Munition oder Waffe zuzuschreiben. Ob dies im Fall der Gruppe im Tempelfjord passiert ist, ist bislang allerdings spekulativ.
Erst als ein bereits verletzter Gruppenleiter eine der am Boden liegenden Patronen fand und nochmals lud, konnte er den Eisbären mit einem laut Sysselmannen »preisverdächtigen« Schuss töten und so noch größeren Schaden abwenden.
Repetierbüchsen zum Schutz vor Eisbären, mit zwei Mauser-Büchsen (Mitte und Rechts).
Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen aus der Luft – Dieses Buch ist eine Luftbildreise durch die Landschaften des arktischen Norwegens: die Lofoten, Jan Mayen und Spitzbergen.
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Spitzbergen – Svalbard. Arktische Naturkunde und Geschichte in Wort und Bild. Hintergründe, Routen & Regionen, Praktisches. Umfassender Reiseführer zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen mit 592 Seiten.
Scoresbysund Hot Dogs – Mit Hundeschlitten in Grönland
Hundeschlittenfahrten auf der Rückseite von Grönland - Grönland ist nicht gerade der Nabel der Welt. Die meisten Grönländer leben an der Westküste ihrer Insel, so dass die fast unbewohnte Ostküste selbst in Grönland einen Ruf von Abgelegenheit genießt – es ist die »Rückseite« von Grönland.
Nach einer Reihe von Besuchen auf der wilden, faszinierenden Insel Jan Mayen musste ich einfach aufschreiben, was es dazu zu wissen gibt, da gute Literatur, soweit überhaupt vorhanden, bislang nur auf englisch und norwegisch vorhanden ist.
Eine Skiwanderung im Liverpool Land – Im Lichtwinter haben wir – fünf Menschen und ein Hund – eine vierwöchige Skiwanderung im Osten von Grönland gemacht und dabei eine Menge erlebt. Mein ausführliches Tagebuch von dieser Tour habe ich in überarbeiteter Form als Buch herausgebracht.
Die Lebensgeschichte von Cymba, dem Albatros aus Südgeorgien - Die Nebel der Zeit von James McQuilken, übersetzt und herausgegeben von Rolf Stange, Deutsche Erstausgabe im November 2012.