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Polar Code der IMO nicht vor 2015

Die IMO (Inter­na­tio­nal Mari­ti­me Orga­niza­ti­on) ist eine Abtei­lung der UNO und regelt Schiffs­ver­kehr auf glo­ba­ler Ebe­ne. Seit eini­gen Jah­ren wird in der IMO an einem Polar Code gear­bei­tet, der durch ver­schie­dens­te Vor­ga­ben Schiffs­ver­kehr in pola­ren Gewäs­sern siche­rer machen soll. Die Vor­ga­ben rei­chen von der Kon­struk­ti­on der Schif­fe über Sicher­heits­aus­stat­tung bis hin zur Qua­li­fi­ka­ti­on der Mann­schaft. Umwelt­schutz ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Schwer­punkt.

Natur­ge­mäß sind bei einem so kom­ple­xen Vor­ha­ben vie­le Aspek­te umstrit­ten, so dass es nun nicht, wie geplant, in die­sem Jahr zu einem Beschluss kom­men wird, son­dern wohl erst im Herbst 2014. Das lang­sa­me Vor­ge­hen steht in der Kri­tik von Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen. In der Tat ist der in den letz­ten Jah­ren deut­lich ange­wach­se­ne Schiffs­ver­kehr durch Fracht­schif­fe und ins­be­son­de­re Öltan­ker in bestimm­ten Gewäs­sern wie etwa der Nord­west- und Nord­ost­pas­sa­ge Anlass zur Sor­ge. Ande­rer­seits sind vie­ler­orts natio­na­le Regie­run­gen in der Lage, wich­ti­ge Rege­lun­gen schnel­ler ein­zu­füh­ren. So gilt mitt­ler­wei­le in Spitz­ber­gen das für den Umwelt­schutz bedeut­sa­me Schweröl­ver­bot. Seit August 2011 ist dies auch in der Ant­ark­tis der Fall.

In der Dis­kus­si­on ist auch ein gene­rel­les Ver­bot aller Schif­fe, die vor einem bestimm­ten Jahr wie 1996 gebaut wur­den. Ob ein sol­cher Schnitt mit der Sen­se, der für vie­le dras­ti­sche Kon­se­quen­zen hät­te, ziel­füh­rend wäre, ist zwei­fel­haft. Gera­de klei­ne­re Eis­meer­schif­fe wur­den frü­her oft sehr robust gebaut. Ein Erset­zen sol­cher Schif­fe, wenn über­haupt mög­lich, wäre ver­mut­lich aus Sicht des Umwelt­schut­zes zumin­dest teil­wei­se kon­tra­pro­duk­tiv.

Die kom­ple­xe The­ma­tik wird dadurch noch schwie­ri­ger, dass es sich um eine rie­si­ge, viel­fäl­ti­ge Regi­on han­delt, deren Teil­ge­bie­te von unter­schied­lichs­ten Bedin­gun­gen geprägt sind. So ist etwa die West­küs­te Spitz­ber­gens über gro­ße Tei­le des Jah­res für Schif­fe aller Art meis­tens pro­blem­los zugäng­lich, so dass der Ein­satz von sprit­fres­sen­den Eis­bre­chern dort ins­be­son­de­re im Som­mer gro­be Res­sour­cen­ver­schwen­dung ist. Die nahe­ge­le­ge­ne Nord­ost­ecke von Grön­land ist hin­ge­gen selbst im Som­mer nur mit schwe­ren Eis­bre­chern erreich­bar, wenn über­haupt. Ähn­li­che regio­na­le Unter­schie­de gibt es in der Ant­ark­tis, etwa im Ver­gleich der weit­ge­hend eis­frei­en nord­west­li­chen Ant­ark­ti­schen Halb­in­sel einer­seits und dem eis­rei­chen zen­tra­len Wed­dell- oder Ross Meer ande­rer­seits.

Der schwe­di­sche Eis­bre­cher Oden an der West­küs­te Spitz­ber­gens (Juni 2008, mit den skan­di­na­vi­schen Thron­fol­gern an Bord).

IB Oden

Das schwe­di­sche Schiff Stock­holm, hier an der Nord­küs­te Spitz­ber­gens, ist mit Bau­jahr 1953 sicher­lich eines der ältes­ten Schif­fe, die regel­mä­ßig in Spitz­ber­gen fah­ren, aber sehr robust und kräf­tig gebaut.

MS Stockholm

Quel­len: IMO, taz

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Letzte Änderung: 01. März 2012 · Copyright: Rolf Stange
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