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Monats-Archiv: Dezember 2012 − Nachrichten


Fro­he Weih­nach­ten!

… und ein gutes neu­es Jahr!

Frohe Weihnachten!

Umwelt­gif­te: neue Stof­fe ent­deckt

In Spitz­ber­gen sind „neue“ Umwelt­gif­te nach­ge­wie­sen wor­den, deren Wir­kun­gen aber zunächst unbe­kannt sind. Es han­delt sich um Sil­o­xa­ne, die in Kos­me­ti­ka wie Deos weit ver­brei­tet sind. Die Stof­fe sind schnell flüch­tig und wer­den durch Luft­strö­mun­gen weit trans­por­tiert, was in sich bereits Grund zu Beun­ru­hi­gung ist, denn die Sil­o­xa­ne kön­nen in die ent­fern­tes­ten Win­kel der Ark­tis vor­drin­gen.

Im Gegen­satz zu PCBs und ande­ren bekann­ten Umwelt­gif­ten wer­den sie nicht so schnell in Boden und Was­ser und dar­auf­hin in die Nah­rungs­ket­te auf­ge­nom­men, son­dern haben eine län­ge­re Ver­weil­dau­er in der Atmo­sphä­re. Ob das gut oder schlecht ist, ist frag­lich. Immer­hin scheint dadurch die Mög­lich­keit des natür­li­chen Abbaus gege­ben, der im Som­mer statt­fin­det, unter Ein­fluss des Son­nen­lichts. Mit etwa 1 Nano­gramm pro Kubik­me­ter Luft erscheint die Kon­zen­tra­ti­on sehr gering, ist aber bis zu 1000fach höher als etwa bei PCBs, die erheb­li­che nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf bestimm­te Tie­re haben, dar­un­ter Eis­bä­ren und Eis­mö­wen.

Der Nach­weis von Sil­o­xa­nen ist metho­disch sehr schwer und erfolg­te daher erst kürz­lich in Luft­pro­ben aus der Ark­tis. Die Pro­ben wur­den auf dem Zep­pe­lin­fjel­let bei Ny Åle­sund genom­men.

Hier­her kommt der Nach­weis von Sil­o­xa­nen in Spitz­ber­gen: Die Sta­ti­on auf dem Zep­pe­lin­fjel­let bei Ny Åle­sund.

Zeppelinfjellet, Ny Ålesund.

Quel­le: Forskning.no

Berg­bau auf Spitz­ber­gen 2012 defi­zi­tär

Der nor­we­gi­sche Berg­bau auf Spitz­ber­gen schreibt aktu­ell rote Zah­len: Die Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske rech­net für 2012 mit einem Ver­lust in einer Grö­ßen­ord­nung wie letzt­ma­lig vor 12 Jah­ren, als die damals neue Gru­be in Svea Nord eröff­net wur­de. Heu­te ist vor allem ein mehr­mo­na­ti­ger Betriebs­stop in Sveagru­va für die Ver­lus­te ver­ant­wort­lich: Mitt­ler­wei­le sind nur noch Rand­be­rei­che des Vor­kom­mens übrig, die Qua­li­tät der Flö­ze sinkt, wäh­rend der Anteil natür­lich bei­gemeng­ten Gesteins steigt, so dass eine Sor­tier­an­la­ge erfor­der­lich wur­de. Die­se war teu­er, ent­sprach aber den­noch nicht den Anfor­de­run­gen.

Seit die Sah­ne­stü­cke des Vor­kom­mens um 2003 aus­ge­beu­tet wur­den, ist die Pro­duk­ti­vi­tät pro Per­son und Jahr von 12854 auf 3922 (2011) Ton­nen gesun­ken, ein Rück­gang um mehr als zwei Drit­tel. Die gesun­ke­nen Welt­markt­prei­se für Koh­le tra­gen eben­falls ihren Teil zu den wirt­schaft­li­chen Pro­ble­men der Store Nor­ske bei, die künf­tig die Zahl ihrer Ange­stell­ten von der­zeit 380 redu­zie­ren, dabei aber auf betriebs­be­ding­te Kün­di­gun­gen ver­zich­ten will.

Kri­ti­ker wer­fen der Store Nor­ske-Füh­rung vor, sich in jün­ge­rer Ver­gan­gen­heit mehr auf Rechts­strei­tig­kei­ten mit Sub­un­ter­neh­mern und ihrem ehe­ma­li­gen Direk­tor Robert Her­man­sen, der dar­auf­hin wegen schwe­rer Kor­rup­ti­on ver­ur­teilt wur­de und der­zeit in Haft sitzt, aber nach wie vor die Sym­pa­thie vie­ler genießt, kon­zen­triert zu haben. Der neue Direk­tor Per Anders­son will sich nun ver­stärkt auf das Kern­ge­schäft kon­zen­trie­ren, damit das schwar­ze Gold künf­tig wie­der schwar­ze Zah­len lie­fert.

Der­zeit berei­tet die Store Nor­ske eine neue Gru­be am Lun­ckef­jel­let nörd­lich von Sveagru­va vor. Lang­fris­tig sol­len Vor­kom­men in berg­bau­lich bis­lang uner­schlos­se­nen Gebie­ten genutzt wer­den. Im Blick sind die Ber­ge Ispal­len süd­lich von Sveagru­va und Ope­raf­jel­let auf der Nord­sei­te des Advent­da­len, nicht weit von Lon­gye­ar­by­en.

Nor­we­gi­scher Berg­mann, Spitz­ber­gen: von ihm wird es künf­tig ein paar weni­ger geben.

Spitzbergen-Bergbau.

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (4912)

Ret­tungs­dienst in Spitz­ber­gen: Ab 2014 zwei gro­ße Hub­schrau­ber

Dem Ret­tungs­dienst in Spitz­ber­gen ste­hen ab 2014 zwei gro­ße Hub­schrau­ber vom Typ Super­pu­ma zur Ver­fü­gung, die jeweils bis zu 18 Per­so­nen trans­por­tie­ren kön­nen. Bis­lang ist in Lon­gye­ar­by­en ein Super­pu­ma sta­tio­niert sowie ein klei­ne­rer Hub­schrau­ber.

Nach­dem die­se Hub­schrau­ber bis­lang von der Fir­ma Air­lift AS betrie­ben wor­den waren, geht der Ver­trag nach einem nicht unum­strit­te­nen Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren künf­tig an Luft­trans­port AS. Das ope­ra­ti­ve Geschäft liegt somit in pri­vat­wirt­schaft­li­cher Hand. Die Hub­schrau­ber ste­hen in ers­ter Linie aber aus­schließ­lich der Ver­wal­tung (Sys­sel­man­nen) ein­schließ­lich Ret­tungs­dienst zur Ver­fü­gung.

Eine Stär­kung der ret­tungs­dienst­li­chen Kapa­zi­tä­ten in Lon­gye­ar­by­en kommt poten­ti­ell vie­len Sei­ten zugu­te. Der Super­pu­ma hilft nicht nur Ein­woh­nern, For­schern, Tou­ris­ten und Fische­rei­schif­fen, son­dern hat in ver­gan­ge­nen Jah­ren von Lon­gye­ar­by­en aus­ge­hend auch auf­wän­di­ge Ret­tungs­ak­tio­nen bis nach Nord­grön­land und Franz Josef Land durch­ge­führt.

Super­pu­ma-Ret­tungs­hub­schrau­ber in Spitz­ber­gen (hier bei einer Übung).

Rettungshubschrauber, Spitzbergen.

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Lon­gye­ar­by­en: Brand im Kraft­werk

Frei­tag (7.12.) früh um 6.15 Uhr schrill­te bei der Feu­er­wehr in Lon­gye­ar­by­en der Alarm, als im Koh­le­kraft­werk ein Brand aus­ge­bro­chen war. Das Kraft­werk ist abge­stellt, der Brand wird bekämpft. Unter­des­sen bezieht Spitz­ber­gens „Haupt­stadt“ Elek­tri­zi­tät aus dem Reser­ve­kraft­werk.

Eine voll­stän­di­ge Erneue­rung des Kraft­wer­kes, even­tu­ell mit Koh­len­di­oxid­ab­schei­dung und Lage­rung des Treib­haus­ga­ses in porö­sen Sand­stein­schich­ten im Unter­grund des Advent­da­len, ist schon län­ger in der poli­ti­schen Dis­kus­si­on. Die Zuver­läs­sig­keit der für den Ort abso­lut lebens­wich­ti­gen Ver­sor­gung mit Strom hat in Medi­en und Poli­tik Fra­gen auf­ge­wor­fen. Ein kom­plet­ter Aus­fall von Strom und Fern­wär­me wür­de vor­über­ge­hend zur kurz­fris­ti­gen Eva­ku­ie­rung der Bevöl­ke­rung füh­ren.

Nach­trag: Im Lau­fe des Vor­mit­tags gelang es, den Brand unter Kon­trol­le zu bekom­men. Das Aus­maß des Scha­dens ist bis­lang unbe­kannt.

Das Kraft­werk in Lon­gye­ar­by­en.

Kraftwerk, Longyearbyen.

Quel­le: Lon­gye­ar­by­en Lokals­ty­re

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