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Tages-Archiv: 24. September 2013 − News & Stories


Öl in Spitz­ber­gen?

Öl in Spitz­ber­gen? Gesucht wur­de seit den 1960er Jah­ren schon etli­che Male, aber bis­lang wur­de noch nichts gefun­den, was wirt­schaft­lich abbau­wür­dig wäre, und zumin­dest an Land schien das The­ma auch abge­hakt.

Nun hat sich gezeigt, dass es aber doch Öl in wirt­schaft­lich mög­li­cher­wei­se rele­van­ten Men­gen gibt, aller­dings an einer Stel­le, wo man es zunächst nicht ver­mu­tet hät­te: Und zwar natür­li­cher­wei­se in der Koh­le gespei­chert. Die aus dem Paläo­zän (vor 60 Mil­lio­nen Jah­ren) stam­men­de Koh­le, die in Spitz­ber­gen abge­baut wird, hat einen Ölge­halt, der höher ist als nor­mal. Wür­de man das Öl aus der Koh­le extra­hie­ren und sepa­rat ver­kau­fen, wür­de der wirt­schaft­li­che Ertrag aus der Koh­le bedeu­tend stei­gen: Einem Koh­le­preis von aktu­ell 70-80 Dol­lar pro Ton­ne auf dem Welt­markt ste­hen 150 Öldol­lar gegen­über, die sich aus der­sel­ben Ton­ne Koh­le gewin­nen las­sen könn­ten. Und auch der übrig blei­ben­de „Resi­du­al­koks“ wäre mög­li­cher­wei­se noch zur Ener­gie­ge­win­nung ver­kauf­bar.

Das Ölpo­ten­zi­al der vor­han­de­nen Koh­le­re­ser­ven in Spitz­ber­gen wird grob auf 700 Mil­lio­nen Fass geschätzt: Kein „game­ch­an­ger“ auf dem Welt­markt, aber erheb­lich für den Haupt­eig­ner der Koh­le, die Store Nor­ske, die aktu­ell in Gru­be 7 bei Lon­gye­ar­by­en und in Sveagru­va abbaut. Hin­zu käme ggf. das Poten­zi­al der Koh­le aus älte­ren geo­lo­gi­schen Zei­ten: in Spitz­ber­gen gibt es außer­dem Flö­ze aus dem Devon, Kar­bon, Tri­as und Krei­de, die nicht aus­rei­chend unter­sucht sind, um in die Rech­nung ein­be­zo­gen zu wer­den.

In jedem Fall wür­de die Nut­zung den Wert der Res­sour­cen deut­lich stei­gern und somit auch Vor­kom­men wirt­schaft­lich nutz­bar machen, die bis­lang als nicht abbau­wür­dig gal­ten.

Ob es jemals dazu kommt, ist frag­lich: zur Ölpro­duk­ti­on aus Koh­le exis­tiert noch kein Ver­fah­ren, das in Spitz­ber­gen wirt­schaft­lich nutz­bar wäre. In jedem Fall wür­de die indus­tri­el­le Nut­zung gro­ße Inves­ti­tio­nen erfor­dern, was die der­zeit stark defi­zi­tä­re Store Nor­ske vor Schwie­rig­kei­ten stellt. Und die Erschlie­ßung bis­lang unan­ge­tas­te­ter Vor­kom­men wäre auch im Öl- und Gas­land Nor­we­gen poli­tisch umstrit­ten.

Koh­le­ver­la­dung im Hafen von Lon­gye­ar­by­en: ob hier statt­des­sen künf­tig Öl durch einen Schlauch fließt?

Kohleverladung, Hafen Longyearbyen

Quel­le: Teknisk Uke­blad

Gas in Spitz­ber­gen?

Gas in Spitz­ber­gen? Gesucht wur­de seit den 1960er Jah­ren schon etli­che Male, aber bis­lang wur­de noch nichts gefun­den, was wirt­schaft­lich abbau­wür­dig wäre, und zumin­dest an Land schien das The­ma auch abge­hakt.

Nun wur­de per Zufall ein Fund gemacht, der mög­li­cher­wei­se öko­no­misch inter­es­sant sein könn­te. Es han­delt sich um einen Zufalls­fund im Rah­men von Erkun­dungs­boh­run­gen, die für das CO2-Pro­jekt im Advent­da­len gemacht wur­den (sie­he etwa „Lon­gye­ar­by­en künf­tig CO2-neu­tral?“, Spitzbergen.de-Nachrichten Mai 2013). Dort strömt nun Gas aus Schie­fer in 700 Metern Tie­fe mit einem kon­stan­ten Druck von 25 bar aus dem Bohr­loch. Das Gelän­de gehört der nor­we­gi­schen Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske, die auch den Koh­le­berg­bau in Lon­gye­ar­by­en (Gru­be 7) und Sveagru­va betreibt.

Bis zu einer even­tu­el­len Gas­för­de­rung ist aber noch ein wei­ter Weg zu gehen. Zunächst wäre eine Rei­he wei­te­rer Erkun­dungs­boh­run­gen erfor­der­lich: Eine gro­ße Inves­ti­ti­on, die ange­sichts der der­zeit ungüns­ti­gen wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on der Store Nor­ske zumin­dest für die nähe­re Zukunft unwahr­schein­lich erscheint. Soll­te es län­ger­fris­tig zur För­de­rung kom­men, wäre es schon eine Iro­nie des Schick­sals, wenn aus­ge­rech­net eine Boh­rung eines Pro­jekts, das Lon­gye­ar­by­ens Ener­gie­ver­sor­gung ein­mal CO2-neu­tral machen soll, zur För­de­rung von noch mehr fos­si­len Ener­gie­trä­gern führt.

Das CO2-Lab im Advent­da­len bei Lon­gye­ar­by­en: Ob dort künf­tig CO2 ver­senkt oder Gas geför­dert wird, muss sich noch zei­gen.

CO2-Lab, Adventdalen, Spitzbergen

Quel­le: Petro.no

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