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Monats-Archiv: August 2014 − Reiseblog


Bell­sund

Es tut mir leid. Ich muss sicher mal wie­der mehr schrei­ben, als über­haupt irgend jemand lesen will. Aber so ist das nun eben. Ist ja auch nicht wirk­lich mein Pro­blem, ich muss es ja nur schrei­ben, nicht lesen.

Zum Wach­wer­den ein schö­ner Glet­scher im Son­nen­schein.

Dann eine klei­ne, aber äußerst fei­ne Rei­se in die Ver­gan­gen­heit. Eine Tour, die ich eigent­lich 2011 schon mal hat­te machen wol­len, aber damals war ein Eis­bär am Ufer oder Bran­dung oder bei­des, kei­ne Ahnung, ich weiß es nicht mehr. Damals waren auch Leu­te dabei, die jetzt wie­der mit von der Par­tie sind. Ein guter Grund mehr, die Idee wie­der auf­zu­grei­fen und den Weg vom Van Mijenfjord zum Van Keu­len­fjord zu Fuß zurück­zu­le­gen. 12 Kilo­me­ter durch ver­steck­te Täler durchs Nathorst Land.

Für mich eine Rei­se in die eige­ne Ver­gan­gen­heit, da wir vor lan­ger, lan­ger Zeit mal auf einer Ski­tour hier ent­lang gekom­men sind. Damals haben wir rein aus Spaß jeden Was­ser­fall ein­zeln mit diver­sen Eis­klet­ter­ge­rä­ten trak­tiert und unser Gepäck hoch­ge­fla­schen­zugt, anstatt außen her­um zu gehen. Daher haben wir damals 3 Tage für die paar Kilo­me­ter gebraucht. Heu­te machen wir das etwas anders.

Und eine Rei­se in die fer­ne, erd­ge­schicht­li­che Ver­gan­gen­heit. Erd­mit­tel­al­ter­li­che Mond­land­schaft. Ganz eigen­ar­ti­ge Ein­drü­cke. Far­ben, die Spitz­ber­gen nur in bestimm­ten Gebie­ten hat. Und dann noch ein paar erd­al­ter­tüm­li­che Was­ser­fäl­le. Jetzt, im August, lie­ße sich mit Eis­schrau­ben da wenig errei­chen.

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Wenn ich jetzt auf­hö­re, hat viel­leicht doch noch jemand bis zum Ende durch­ge­hal­ten. Also jetzt Ende der Durch­sa­ge, dan­ke­schön fürs Lesen bis hier­her. Bis dem­nächst.

Alk­hor­net, Rei­ni­usøya­ne

Es ist schon nett, wenn nor­we­gi­sche Behör­den ab und an auch mal was Nütz­li­ches machen, wie die Fjor­de hier zu kar­tie­ren. Vom inne­ren Teil der Bucht Trygg­ham­na dach­ten wir ja bis vor Kur­zem, dass man da zu Fuß bes­ser unter­wegs ist als mit einem noch so klei­nen Boot. Nun haben sie die See­kar­te aktua­li­siert (Ent­schul­di­gung, es heißt geup­dated, ich weiß), und schon gibt es da pri­ma Anker­plät­ze für herr­lich ruhi­ge Näch­te mit schöns­ter Glet­scher­sicht. Da haben wir uns doch sogar noch zu einem klei­nen Mit­ter­nachts-Land­gang ver­lei­ten las­sen.

Das Alk­hor­net ist ein ech­ter Klas­si­ker. Spitz­ber­gen in einer Nuss­scha­le. So könn­te man es direkt ver­kau­fen, viel­leicht für eili­ge Tou­ris­ten aus Fern­ost. Direkt­flug nach Lon­gye­ar­by­en, Schnell­boot nach Trygg­ham­na, 2 Stun­den Land­gang am Alk­hor­net, und schwups, hat man Spitz­ber­gen gese­hen. Wirk­lich. Also, fast. Man hat dann wirk­lich eini­ges gese­hen. Aber doch nicht ganz alles. Des­halb fah­ren wir jetzt doch noch 16 Tage lang wei­ter.

Aber die­se Tun­dra am Alk­hor­net, eine grü­ne Wie­se. Der Vogel­fel­sen hoch oben lie­fert Dün­ger und die Hin­ter­grund­mu­sik. Unten tun die Ren­tie­re das, was sie immer tun: fres­sen. Mit aller­bes­tem Erfolg, wie man ihrem Umfang ansieht. Die schöns­ten und stärks­ten Ren­tie­re von ganz Spitz­ber­gen, und die süßes­ten Käl­ber, die mit viel Schwung die Bäu­che ihrer Müt­ter trak­tie­ren, um dort noch den letz­ten Trop­fen zu Milch ver­flüs­sig­ter Tun­dra her­aus­zu­ho­len.

Am Alk­hor­net steht auch eine Nøis-Hüt­te, von 1920, mitt­ler­wei­le lei­der nur noch Rui­ne. Dort über­win­ter­te zwi­schen 1923 und 1941 Ewald Schmutz­ler aus Thü­rin­gen nicht weni­ger als 5 Mal. Alte Geschich­ten.

Mot­to des Nach­mit­tags: lie­ber fried­lich die Küs­te run­ter­die­seln als unter Segeln kot­zen. Kei­ne Ahnung, wo der Wind von heu­te früh hin ist. Uns soll es recht sein.

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Ein spät­abend­li­cher Spa­zier­gang auf ein paar win­zi­gen Insel­chen im nörd­li­chen Bell­sund run­det den Tag aufs Ange­nehms­te ab. Wil­de Küs­ten­land­schaf­ten, sel­ten aus der Nähe gese­hen, meist von der Bran­dung umtost.

Lon­gye­ar­by­en, Isfjord

Letz­te Vor­be­rei­tun­gen, wie­der ein­mal die Sachen packen und ver­su­chen, nichts zu ver­ges­sen. Von der Son­nen­creme (immer opti­mis­tisch!) über den gesam­ten, recht umfang­rei­chen Tech­nik-Krem­pel bis hin zu einer ordent­li­chen Aus­wahl war­mer Kla­mot­ten. Letz­te Ein­käu­fe, Post und­so­wei­ter.

Die Arc­ti­ca II liegt start­klar im Hafen. Für eine Segel­yacht ein erstaun­lich geräu­mi­ges Boot, irgend­wie fin­det alles sei­nen Platz. Auch wenn ein paar der bald ein­tru­deln­den Gäs­te das zunächst bezwei­feln.

„Spitz­ber­gen für Fort­ge­schrit­te­ne“ geht los ☺ !

Wir las­sen uns Zeit, alles zu ver­stau­en, und Hein­rich, der Skip­per und Boots­eig­ner, besorgt noch letz­te Klei­nig­kei­ten. Wir holen eine aktu­el­le Eis­kar­te und Piz­za für den ers­ten Abend an Bord. Das Eis hat den Nor­den vom Nord­aus­t­land fest im Griff. Unge­wöhn­lich aus der Per­spek­ti­ve der letz­ten Jah­re, aber wun­der­bar, so soll die Ark­tis sein! Unzu­gäng­lich hört sich gut an, aber es bringt eben auch mit sich, dass man nicht immer über­all hin­kommt. Bei­na­he logisch.

Viel­leicht löst sich das Eis noch etwas von der Küs­te, und damit es dazu noch etwas Zeit bekommt, beschlie­ßen wir, zunächst nach Süden zu fah­ren. Nach dem Essen set­zen wir Kurs auf die Bucht Trygg­ham­na, dort wol­len wir heu­te Nacht ankern, mor­gen viel­leicht eine klei­ne Wan­de­rung machen und dann fah­ren wir Rich­tung Bell­sund.

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Also: wir sind unter­wegs ☺

Isfjord: Pyra­mi­den, Gips­huks­let­ta

Gefühlt war ges­tern noch Schnee­schmel­ze. Die ers­ten Blü­ten in der Tun­dra. Die Vögel haben gera­de ihre Nes­ter bezo­gen. Und schon ist es wie­der August. Die ers­ten Herbst­far­ben tre­ten an die Stel­le der Blü­ten. Über­all sind Jung­vö­gel unter­wegs. Ers­ter Neu­schnee auf den Ber­gen.

Und die Rei­se geht zu Ende. Es ist, als ob wir schon Mona­te unter­wegs wären, so voll waren die Tage. Und gleich­zei­tig ging die Zeit so schnell vor­bei, als hät­ten wir ges­tern erst in Lon­gye­ar­by­en abge­legt. Von bei­dem etwas.

Von dem Eis­bä­ren war in Pyra­mi­den nichts zu sehen, obwohl er erst ges­tern noch direkt am Hotel gewe­sen sein soll. Pyra­mi­den ist immer wie­der span­nend. Ganz gleich, wie oft ich dort bin, ich ent­de­cke jedes Mal wie­der etwas Neu­es. Man müss­te mehr Zeit haben …

Natür­lich sind wir danach noch ein­mal in die Tun­dra gezo­gen. Bli­cke ins Gips­da­len und über den Sas­senfjord, zum Dia­ba­sod­den, wo im Juli 1997 der Eis­bär – unser ers­ter – nachts vorm Zelt stand. Das wer­de ich nie ver­ges­sen und ich den­ke jedes Mal dar­an, wenn ich die Stel­le sehe. Spitz­ber­gen ist so voll von Erin­ne­run­gen.

Sehr zufrie­de­ne Polar­fah­rer sind dabei, ihre Rei­se zu been­den. Es war wirk­lich super­schön. Unglaub­lich erleb­nis­reich, abwechs­lungs­reich, inten­siv.

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Und nun Lon­gye­ar­by­en. Das bedeu­tet zunächst mal Stress, viel zuviel zu tun in viel zuwe­nig Zeit, wie immer …

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