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Eis­mö­wen: Der Bestand in Sval­bard ist gefähr­det

For­scher des Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tuts berich­ten über einen signi­fi­kan­ten Rück­gang der Eis­mö­wen­po­pu­la­ti­on auf Bjørnøya, dem wich­tigs­ten Brut­ge­biet für Eis­mö­wen in Sval­bard und in der Barents­see. Die For­scher haben hier in den letz­ten Jahr­zehn­ten einen ste­ti­gen Rück­gang der Popu­la­ti­on beob­ach­tet, ein erwei­ter­tes Moni­to­ring soll nun klä­ren, ob die­se Ent­wick­lung für ganz Sval­bard zutrifft.

Neben Fak­to­ren wie Nah­rungs­man­gel und Kli­ma­än­de­run­gen wird zuneh­mend die Belas­tung der Tie­re mit lang­le­bi­gen Umwelt­gif­ten (Schwer­me­tal­le, PCBs, Flu­or­ver­bin­dun­gen, etc.) als Ursa­che für den Rück­gang gese­hen. Die Vögel neh­men Umwelt­gif­te mit der Nah­rung auf und rei­chern die­se mit der Zeit unter ande­rem im Gehirn und in der Leber an, wo sie die Gesund­heit der Tie­re beein­träch­ti­gen. Auf Bjørnøya wur­den immer wie­der tote und ster­ben­de Vögel gefun­den, die eine star­ke Belas­tung auf­wie­sen. Frü­he­re Stu­di­en hat­ten erge­ben, dass schwach belas­te­te Tie­re eine recht hohe Über­le­bens­chan­ce von 91,5% haben, von den stark belas­te­ten Tie­ren über­ste­hen die Sai­son jedoch nur 40-50% (sie­he auch Spitzbergen.de-Nachricht: Eis­mö­we von Umwelt­gif­ten bedroht vom März 2012). Da Eis­mö­wen als Raub­vö­gel am Ende der Neh­rungs­ket­te ste­hen, sind sie im Übri­gen ein guter Indi­ka­tor für den Gesamt­zu­stand des Öko­sys­tems, in dem sie leben.

In der nor­we­gi­schen roten Lis­te für bedroh­te Tier­ar­ten wird der Eis­mö­wen­be­stand auf Sval­bard bis­lang als „gefähr­det“ („nær truet“) ein­ge­stuft. Soll­te sich die beun­ru­hi­gen­de Ent­wick­lung auf Bjørnøya für ganz Sval­bard bestä­ti­gen, wür­de der Sta­tus wohl auf „bedroht“ („truet“) ange­ho­ben wer­den müs­sen. Beob­ach­tun­gen in Island und Kana­da doku­men­tie­ren eben­falls einen star­ken Rück­gang der Popu­la­ti­on, wäh­rend die Popu­la­ti­on in Grön­land, Alas­ka und Russ­land eini­ger­ma­ßen sta­bil zu sein scheint. Dort, und beson­ders für Russ­land, ist die Daten­ba­sis aller­dings unzu­rei­chend.

Eis­mö­we in Spitz­ber­gen, der Bestand ist gefähr­det.

Eismoewe

Source: Norsk Polar­in­sti­tutt

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Letzte Änderung: 29. Juni 2015 · Copyright: Rolf Stange
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