So
12. Jul
2015
Der Tag begann heute genau so wie gestern: stilles, spiegelglattes Wasser, aber dichter Nebel. Von der schlechten Sicht abgesehen, ideale Bedingungen für Landungen an ungewöhnlichen Plätzen an der äußeren Westküste, sehr exponiert und oft unmöglich zu erreichen, sobald Wind und Seegang die Brandung hoch gehen lassen. Aber so ruhig wie es heute war, sollte doch einiges möglich sein.
Nur die Sicht schien zunächst Landgänge zu verbieten, aber nach anfänglichen Erkundungen verzog sich der Nebel am Kapp Borthen, so dass sich dort bald alle in einem kargen Schwemmland wiederfanden, wo gekräuselte Algenmatten ehemalige flache Schmelzwasserrinnen bedeckten. Inmitten dieses merkwürdigen Landes liegt das Wrack einer Ju 88, ein deutsches Kampfflugzeug, das im September 1942 bei einem Angriff auf einen alliierten Konvoi beschädigt worden war und am Kapp Borthen notlanden musste. Ein sehr skuriler Anblick, diese Vernichtungsmaschine mit verblichenem Hakenkreuz inmitten der arktischen Tundra.
Foto Kapp Borthen – 12. Juli 2015
Das Wetterglück funktionierte genau so erfreulich ein paar weiter südlich, in Hyttevika, bei Wanny Woldstads berühmter alter Hütte, die so schön zwischen den Ufersteinen liegt. Die Sonne wärmte auf der Tundra, die dort so grün ist, dass es beinahe kitschig erscheint. Und wenige Meter weiter zehntausende von Krabbentauchern. Ein Riesenspektakel, auf den Felsen, in der Luft.
Foto Hyttevika – 12. Juli 2015
Während wir nun in den Hornsund einlaufen, hat der Nebel sich komplett verzogen. Die gleißende Abendsonne leuchtet die schönen Berge um den Fjord an, Hornsundtind, Luciakammen, Hyrnefjellet und wie sie alle heißen. Im Wasser glitzern überall kleinere und mittelgroße Eisberge. Gleich fällt der Anker in der Adriabukta.
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