Sonntag der 4. und Montag der 5. Oktober waren Wahltage in Longyearbyen. Es wurden für die nächsten vier Jahre die 15 Mitglieder des neuen Stadtrats („Lokalstyre“), des obersten Organs der Lokalverwaltung in Longyearbyen, gewählt. Die 1651 Wahlberechtigten hatten die Wahl zwischen vier Parteien und deren Kandidaten. Die Auszählung der Stimmzettel ergab folgendes vorläufiges Ergebnis:
Partei
Ergebnis in %
Sitze
Arbeiderpartiet
(Ap, sozialdemokratisch)
34,6
5
Høyre
(H, konservativ, wirtschaftsliberal)
29,7
5
Venstre
(V, sozialliberal)
21,0
3
Miljøpartiet De Grønne
(MDG, grüne Umweltpartei, sozialliberal)
13,5
2
Es wurden 1006 gültige Stimmzettel abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 60,93 % (2011: 56,56 %). Bei der Berechnung der Sitze sind sowohl die Stimmen für die einzelnen Kandidaten als auch die Stimmen für die Parteien insgesamt relevant. Wahlberechtigt ist jeder, der mindestens drei Jahre in Longyearbyen als Bewohner registriert ist, die Nationalität spielt dabei keine Rolle.
Für die Arbeiderpartiet ist dieses Ergebnis ein Rückschlag. Sie hatte mit 7 Sitzen bisher die meisten Vertreter im Rat und stellte mit Christin Kristoffersen die Chefin der Lokalverwaltung. Auch in der letzten Umfrage vom September hatte die Arbeiderpartiet mit 56,5 Prozent der Stimmen und 9 Sitzen im Rat klar die Nase vorn. Die Høyre kam hier nur auf 21 Prozent (3 Sitze), die Venstre auf 12,9 Prozent (2 Sitze) und die grüne MDG auf 9,7 Prozent (1 Sitz). Es hatten allerdings auch 45 Prozent der Befragten geantwortet, dass sie noch unentschieden seien, nicht wählen würden oder sich nicht äußern wollten. Kristoffersen hatte bereits frühzeitig angekündigt, dass sie diesmal nicht wieder kandidieren würde. Spitzenkandidat der Arbeiderpartiet ist dieses Mal Arild Olsen.
Die Høyre hatte bisher 3 Sitze im Rat und war damit nach der Arbeiderpartiet zweitstärkste Partei. Nun machen sich die Konservativen Hoffnungen, in einer Koalition mit der Venstre die Politik der nächsten vier Jahre in Longyearbyen bestimmen und mit ihrem Spitzenkandidaten Torgeir Prytz den Chef der Lokalverwaltung stellen zu können. Es wurde bereits angekündigt, dass die beiden Parteien Koalitionsgespräche führen wollen, gemeinsam hätten sie eine Mehrheit von einem Sitz im Rat. Außerhalb Norwegens dürfte eine solche Verbindung zunächst seltsam erscheinen (Høyre bedeutet übersetzt „Rechte“ und Venstre „Linke“). In der norwegischen politischen Landschaft allerdings stehen sich diese beiden Parteien in ihrer politischen Ausrichtung durchaus nahe (s.o.). Es wäre in etwa so, als würde in Deutschland die CDU/CSU mit dem sozialliberalen Flügel der FDP oder dem Realo-Flügel der Grünen koalieren.
Venstre und die grüne MDG waren bislang nicht im Rat vertreten. Besonders für die MDG ist der Einzug in den Stadtrat ein großer Erfolg. Mit 13,5 Prozent der Stimmen und 2 Sitzen im Rat wäre die Gruppe in Longyearbyen die bislang erfolgreichste lokale Gruppe der Umweltpartei in ganz Norwegen. Die Spitzenkandidatin der MDG Helga Bårdsdatter Kristiansen versprach bereits eine aktive Oppositionspolitik.
Die Lokalverwaltung in Longyearbyen ist nicht zu verwechseln mit dem Sysselmannen, der in der Funktion eines Gouverneurs für ganz Svalbard zuständig ist und nicht von den Einwohnern gewählt, sondern von der norwegischen Regierung eingesetzt wird.
Longyearbyen bekommt einen neuen Stadtrat (Lokalstyre). Die kleine Stadt ist derzeit im Umbruch.
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