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Öl und Gas aus der Ark­tis? Pro­be­boh­run­gen nord­öst­lich von Spitz­ber­gen

Das nor­we­gi­sche Öldi­rek­to­rat (Olje­di­rek­to­ra­tet) hat im Sep­tem­ber und Okto­ber sie­ben Pro­be­boh­run­gen nord­öst­lich von Spitz­ber­gen durch­füh­ren las­sen. Die Finan­zie­rung der Boh­run­gen wur­de vom nor­we­gi­schen Par­la­ment (Stort­ing) bewil­ligt.

Sol­che Akti­vi­tä­ten sind vor allem des­halb höchst umstrit­ten, weil Nor­we­gen ein­deu­tig fest­ge­legt hat, dass jen­seits der Meereis­gren­ze, also der Gren­ze der maxi­ma­len Aus­deh­nung des Meerei­ses im Früh­jahr, nicht nach Öl oder Gas gebohrt wer­den darf. Gebohrt wur­de dies­mal ent­lang der Ost­küs­te Sval­bards bis hoch zur Insel Kvi­tøya, und die Boh­run­gen gin­gen bis zu 200 Meter tief unter den Mee­res­bo­den. Das Gebiet liegt zwar außer­halb der Schutz­zo­ne, die die Insel­grup­pe umgibt, aber weit nörd­lich der Meereis­gren­ze. Ent­spre­chend erklär­te das Öldi­rek­to­rat auch, die Boh­run­gen hät­ten mit der Öl- und Gas­wirt­schaft nichts zu tun, sie dien­ten ledig­lich der Unter­su­chung geo­lo­gi­scher Struk­tu­ren.

Die kri­ti­schen Oppo­si­ti­ons­par­tei­en im Stort­ing, die sozi­al­li­be­ra­le Venst­re und die grü­ne MDG, ver­ur­teil­ten die Akti­on scharf. Wenn die Öl- und Gas­för­de­rung so weit nörd­lich ohne­hin nicht erwünscht und zumin­dest bis­lang auch gar nicht erlaubt ist, hand­le es sich um rei­ne Geld­ver­schwen­dung, so ein Spre­cher der Venst­re.

In den letz­ten Jah­ren hat Nor­we­gen die Explo­ra­ti­on der Öl- und Gas­fel­der im Nord­at­lan­tik – vor den Lofo­ten und den Ves­terå­len – und in der Barents­see stark vor­an­ge­trie­ben. Selbst hier ist eine För­de­rung jedoch längst nicht über­all bewil­ligt und nach wie vor umstrit­ten. Sie wird u.a. von Tei­len der Lokal­be­völ­ke­rung, von Umwelt­ver­bän­den und der Fische­rei­wirt­schaft abge­lehnt. Wer­den aller­dings wei­ter gro­ße Öl- und Gas­vor­kom­men ent­deckt und erkun­det, wie kürz­lich in der Barents­see, nord­west­lich von Ham­mer­fest, so schafft dies natür­lich Fak­ten, unab­hän­gig von der aktu­el­len Rechts­la­ge. Zukünf­ti­ge poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen wer­den durch wach­sen­de Begehr­lich­kei­ten beein­flusst. Bereits 2012 hat­te der dama­li­ge Außen­mi­nis­ter Espen Barth Eide von der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­der­par­tiet klar gemacht, dass wirt­schaft­li­che Erwä­gun­gen Vor­rang haben, wenn es um die nor­we­gi­schen Öl- und Gas­vor­kom­men geht. Die Umwelt­po­li­tik kann gege­be­nen­falls ange­passt wer­den (sie­he auch Spitzbergen.de-Nachricht: Öl und Gas in der Ark­tis: Nor­we­gens Außen­mi­nis­ter spricht Klar­text vom Novem­ber 2012).

Nord­ost-Sval­bard ist ein guter Ort für Eis, Eis­bä­ren und Wild­nis, nicht für die Öl- und Gas­in­dus­trie.

Nordost-Svalbard: Eis und Eisbär

Quel­le: TV2

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Letzte Änderung: 30. Oktober 2015 · Copyright: Rolf Stange
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