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HomeArktis-Blog: Jan Mayen, Spitzbergen → Mag­da­le­nefjord – 05. August 2016

Mag­da­le­nefjord – 05. August 2016

Gegen Mit­tag hat­ten wir den Mag­da­le­nefjord erreicht. Nicht, dass wir da über­haupt hin­woll­ten. Wir kamen eher zufäl­lig dar­an vor­bei – nun, das stimmt auch nicht, man kommt nicht zufäl­lig dar­an vor­bei, son­dern man fährt immer dar­an vor­bei, wenn man dar­an vor­bei fährt, und man muss dar­an vor­bei fah­ren, wenn man nach Nor­den will in die­ser Gegend.

Nun lag der Nor­den nörd­lich vom Mag­da­le­nefjord im dun­kel­grau­en Nebel, der Mag­da­le­nefjord aber teil­wei­se sogar in der Son­ne. Da fällt die spon­ta­ne Ent­schei­dung leicht. Bei einem klei­nen Spa­zier­gang an einem schö­nen Sand­strand (nein, nicht am Grav­ne­set) sahen wir Küs­ten­see­schwal­ben­kü­ken, viel­leicht bei ihren ers­ten Flü­gel­schlä­gen und ihren ers­ten Metern in der Luft … die Flü­gel­schlä­ge und die ers­ten Flug­me­ter von vie­len Mil­lio­nen, sie wer­den einen gro­ßen Teil ihres Lebens damit ver­brin­gen, zwi­schen Ark­tis und Ant­ark­tis hin- und her­zu­flie­gen. Wal­ros­se schwam­men im Was­ser umher, mit Glet­scher im Hin­ter­grund.

Andern­orts lag ein Eis­bär am Ufer. Wir konn­ten einen guten Blick aus der Nähe auf ihn wer­fen, ohne dass er mehr tat als den Kopf zu heben. Unser ers­ter Eis­bär. Trotz­dem, ein durch­wach­se­nes Erleb­nis. Nicht nur, dass ein Auf­lauf von nahe­zu einem hal­ben Dut­zend Boo­ten in der Bucht her­um­trieb oder vor Anker lag, über­wie­gend Segel- und Motor­yach­ten. Nicht, dass die Boo­te den Eis­bä­ren groß gestört hät­ten, zumin­dest wäh­rend der eher weni­gen Minu­ten, die wir dort ver­bracht hat­ten. Aber mager war er auch noch. Man hät­te ihm eine ordent­li­che Mahl­zeit und eine gute Fett­schicht gegönnt.

Gale­rie Mag­da­le­nefjord – 05. August 2016

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Wir haben uns lie­ber ver­krü­melt und den Mag­da­le­nefjord stil­voll ver­las­sen, näm­lich zu Fuß. Eine schö­ne Glet­scher­pas­sa­ge nach Nor­den, wäh­rend die Arc­ti­ca II drau­ßen her­um­fuhr. Kurz bevor wir die Morä­ne vor dem Glet­scher erreich­ten, saß gar nicht so weit weg ein wei­te­rer Eis­bär am Hang. Zu sehen war er erst, als wir ihn schon halb­wegs pas­siert hat­ten. Auch die­ser Eis­bär schau­te nur ein­mal des­in­ter­es­siert zu uns her­über und leg­te sich als­bald wie­der hin. Wir gin­gen zügig unse­res Weges, schnall­ten die Steig­ei­sen an die Schu­he und stapf­ten den Glet­scher hoch, in den Nebel hin­ein. Die Ber­ge schau­ten durch die Nebel­bän­ke hin­durch, Glet­scher­bä­che gur­gel­ten über die Ober­flä­che, um in tie­fen Löchern zu ver­schwin­den. Glet­scher, Nebel und Eis­bär – die­se Kom­bi­na­ti­on gibt einer Tour dann doch eine ganz beson­de­re Wür­ze …

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Letzte Änderung: 06. August 2016 · Copyright: Rolf Stange
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