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Tages-Archiv: 14. Januar 2018 − News & Stories


2017 Okto­ber bis Dezem­ber: Polar­nacht

Der tra­gi­sche Absturz des rus­si­schen Hub­schrau­bers nicht weit von Barents­burg beherrsch­te im Okto­ber die Spitz­ber­gen-Schlag­zei­len. Letzt­lich muss­te man fest­stel­len, dass alle 8 Insas­sen ums Leben gekom­men waren. Das Wrack wur­de geho­ben, an der Unfall­ur­sa­che wird noch gear­bei­tet. Die­ses trau­ri­ge Ereig­nis hat alle in Spitz­ber­gen bewegt, und nicht nur dort.

Ansons­ten war im Okto­ber ja zunächst mal Zeit, an den Schreib­tisch zurück­zu­keh­ren, bevor wir mit der Anti­gua noch ein­mal Segel setz­ten und Nord­nor­we­gen zu die­ser schon fast polar­nächt­li­chen und für Tou­ris­ten doch recht unge­wöhn­li­chen Zeit genie­ßen konn­ten. Schön war’s. Licht, Schnee, schö­ne Land­schaft, schö­ne Orte. Ach ja, und See­ad­ler!

Seeadler

See­ad­ler im Troll­fjord.

Rich­tig polar­nächt­lich wur­de es dann im Novem­ber in Spitz­ber­gen. Eine gute Zeit, um ein wenig zur Ruhe zu kom­men. Wenn man zuviel Zeit hat, baut man eben dem Nach­barn den Brief­kas­ten ab.

Kei­ne lan­gen Tou­ren, aber die Ein­drü­cke min­des­tens so schön, und Zeit, Freun­de zu tref­fen oder nach den vie­len Mona­ten des Rei­sens wie­der ein wenig bei sich selbst anzu­kom­men. Natür­lich gab es nun auch das eine oder ande­re schö­ne Nord­licht!

Nordlicht im Foxdalen

Nord­licht im Fox­dalen.

Und dann war das Jahr auch in der Ark­tis end­gül­tig vor­bei. Vor dem Kalen­der­wech­sel blie­ben noch ein paar Wochen inten­si­ver Arbeit in der Bücher­werk­statt: es war höchs­te Zeit, eine Neu­auf­la­ge der eng­li­schen Ver­si­on des Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers auf den Weg zu brin­gen, und das pas­sier­te im Dezem­ber (ein wenig Fein­schliff folg­te Anfang Janu­ar). Die umfang­reichs­te (608 Sei­ten!) und aktu­ells­te Ver­si­on die­ses Buches, die es je gab (nun, die neu­es­te ist natür­lich immer die aktu­ells­te …). Nicht weni­ger als die zehn­te Auf­la­ge, alle Spra­chen zusam­men­ge­rech­net! 2007 erschien die ers­te deut­sche Auf­la­ge von Spitz­ber­gen-Sval­bard, das mitt­ler­wei­le in der 5. Auf­la­ge vor­liegt, und erst im Früh­jahr 2017 kam das Buch ja auch erst­ma­lig auf nor­we­gisch her­aus. Und nun also die 4. eng­li­sche Auf­la­ge, neben­bei auch nicht weni­ger als das drit­te Buch, das ich 2017 der Dru­cke­rei über­ge­ben konn­te. Ja, schon etwas, wor­auf ich mir etwas stolz zu sein erlau­be. Vie­le Leser schät­zen es, das weiß ich von den vie­len Rück­mel­dun­gen. Pro­fes­sio­nel­le Gui­des nen­nen die­ses Buch die „Bibel“, das kann man über­trie­ben fin­den, aber im regio­na­len Kon­text … nun, das müs­sen ande­re beur­tei­len bzw. sie haben es damit schon getan, aber das ist eine Wert­schät­zung von pro­fes­sio­nel­len Kol­le­gen, die ich in hohem Maße schät­ze. Nun wür­de ich mir nur noch wün­schen – so viel Offen­heit sei an die­ser Stel­le gestat­tet – dass es auch von wich­ti­gen Ein­rich­tun­gen wie Schif­fen und den pas­sen­den Muse­en etwas mehr wert­ge­schätzt wird. Es wäre doch schön, wenn das Buch auch in den ent­spre­chend spe­zia­li­sier­ten Muse­en in Nor­we­gen ange­bo­ten wür­de und in den Shops von Schif­fen, die regel­mä­ßig in Spitz­ber­gen fah­ren. Viel­leicht liest ja einer von denen zufäl­lig die­se Zei­len … und viel­leicht spricht sich die Wert­schät­zung der ark­tis-erfah­re­nen Kol­le­gen für die­ses Buch bis in die ent­spre­chen­den Büros her­um. Das wäre mein Wunsch für die­ses Buch und für mich als Ark­tis-Ver­fas­ser für das kom­men­de Jahr.

Spitsbergen-Svalbard 4

So wird die neue Auf­la­ge von Spits­ber­gen-Sval­bard (eng­lisch, 4. Auf­la­ge) aus­se­hen.

Wenn die­ser Bei­trag erscheint, bin ich schon tief im Süden, in Ushua­ia oder schon an Bord der Anne-Mar­ga­re­tha, um die Ant­ark­tis unter Segeln zu ent­de­cken. In den nächs­ten Wochen wird es hier im Blog also sicher immer wie­der span­nen­de Rei­se­ge­schich­ten aus der Ant­ark­tis geben. Immer mal rein­schau­en! Und wenn Lesen nicht reicht … auf der Pata­go­ni­en-Fahrt haben wir noch 2 Plät­ze frei!

Dan­ke fürs Lesen bis hier­her und alles Gute fürs neue Jahr!

Spitzbergen.de Jah­res­rück­blick 2017, Sep­tem­ber: Licht­land Ark­tis, Eis­bä­ren und Ita­lie­ner

In Lon­gye­ar­by­en dreh­te sich zeit­wei­se viel Auf­merk­sam­keit um die Eis­bä­ren, die sich zeit­wei­se hart­nä­ckig in der Nähe des Ortes auf­hiel­ten. Natür­lich freu­en sich auch die Locals, wenn sie mal einen Eis­bä­ren zu sehen bekom­men, aber dort, wo man wohnt, spa­zie­ren­geht und mor­gens die Kin­der aus dem Haus zur Schu­le schickt? Eher nicht.

Ein ita­lie­ni­scher Tou­rist, der sich im Fuglef­jel­la west­lich von Lon­gye­ar­by­en gran­di­os ver­stie­gen hat­te, hielt das Rote Kreuz und ande­re Ein­satz­kräf­ti­ge mäch­tig auf Trab, so dass man hin­ter­her nicht so recht wuss­te, ob man lachen oder wei­nen soll­te. Der Mann wur­de jeden­falls bei guter Gesund­heit gefun­den und geret­tet, und das ist schließ­lich das wich­tigs­te.

Kongsfjord

Abend­li­che Fahrt durch den Kongsfjord.

Zunächst ver­brach­ten wir im Sep­tem­ber ein paar sehr schö­ne Tage in Pyra­mi­den. Es hat sich ja doch her­um­ge­spro­chen, dass das ein sehr außer­ge­wöhn­li­cher Ort ist und wenn man sich auf die­se spe­zi­el­le Ästhe­tik ein­lässt, dann kann man da ohne Ende span­nen­de Ein­drü­cke sam­meln. Genau das haben wir gemacht (Bil­lefjord und wei­te­re Blog-Ein­trä­ge). Ich glau­be, mein per­sön­li­ches High­light die­ser Tage war die Tour über den Ygg­dra­sil­kam­pen, den Berg süd­lich von Pyra­mi­den. Ein­fach gran­dio­se Aus­bli­cke (hier im 360 Grad Pan­ora­ma zu sehen). Ohne Erkäl­tung hät­te es noch mehr Spaß gemacht. War aber auch so schön! Ja, und auch im Ort selbst war doch immer wie­der neu­es zu ent­de­cken, zu foto­gra­fie­ren, … und nett war’s! Könn­te man so direkt wie­der machen 🙂

Yggdrasilkampen

Blick vom Ygg­dra­sil­kam­pen über Mimerd­a­len und Pyra­mi­den.

Was brach­te der Sep­tem­ber noch? Licht, Licht und Licht. Dafür ist die­se Über­gangs­zeit zwi­schen Mit­ter­nachts­son­ne und Polar­nacht ja auch bekannt. Qua­si stun­den­lan­ge Son­nen­auf- und Unter­gän­ge, blau­ro­sa­ro­te Him­mel, grün­lich schim­mern­de Glet­scher … all das beka­men wir. Reich­lich. Das ein­zi­ge Licht­phä­no­men, das sich in der herbst­li­chen Sai­son ver­gleichs­wei­se rar mach­te, war das Nord­licht. Nicht, dass es gar kei­ne gab. Aber wir haben schon bes­se­re Nord­licht­jah­re gehabt.

Tre Kroner

Die berühm­ten Ber­ge Tre Kro­ner im Kongsfjord im Abend­licht.

Aber was braucht man mehr, wenn man inmit­ten eine sol­chen Land­schafts­zau­bers steht?

Rich­tig! Ein schö­nes Feu­er­chen 🙂

Lagerfeuer

Gemüt­li­ches Lager­feu­er im Woofjord.

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