Mo
13. Aug
2018
Die Agardhbukta an der Ostküste Spitzbergens, etwas weiter südlich als Longyearbyen gelegen, lag genau richtig für uns, um am späten Abend dort den Anker in den Schlamm zu schmeißen. Die Stimmung war nahezu melancholisch, die Sonne übt schon die ersten Untergänge, wenn sie auch für einige Tage noch nur hinter den Bergen verschwindet und nicht hinter dem Horizont. Aber sie zeigt sich um Mitternacht schon tiefrot und man wird wieder daran erinnert, dass der Sommer nicht mehr lang ist und die Dunkelheit bereits im Anmarsch.
Agardhbukta
Hier in der Agardhbukta werden bei mir alte Erinnerungen wach. Hier war ich schon einige Male, aber bislang nie mit einem Schiff. Diese Bucht ist weitgehend unvermessen und steht auch im Ruf, untief und für Schiffe kein guter Ort zu sein. Früher nannte man die Agardhbukta Foul Bay („Untiefe Bucht“). Die früheren Touren hierher gingen über Land, die erste war 1999, vor 20 Jahren! Lange, lange her … das war zu Fuß, mit Freund Sven, von Longyearbyen aus. Wir sind damals der klassischen Conway-Route gefolgt, durch die großen Täler nach Osten, 4 anstrengende, aber unvergessliche Tage ab Longyearbyen. Später ging es noch einmal zu Fuß in diese Richtung, und dann noch ein paar Mal im Winter. Das geht deutlich schneller und ist mit weniger Anstrengung verbunden.
Agardhbukta
Für uns sollte die Agardhbukta primär ein Übernachtungsplatz sein, selbst nach Ausreizen der Tiefe war das Ufer immer noch weit weg. Aber als aus morgen heute wurde, hatten wir ein Geburtstagskind an Bord und ein kleiner Ausflug an Land erwies sich als schönes Geburtstagsgeschenk im dämmrig werdenden Licht der ausgehenden Mitternachtssonne. Ein schöne, stille, kleine Wanderung in schöner Landschaft, schönem Licht und schönen Erinnerungen.
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