Der Energieverbrauch in Longyearbyen liegt deutlich über dem Schnitt, den die Bewohner des norwegischen Festlandes erreichen.
In Longyearbyen wird mit Fernwärme aus dem Kohlekraftwerk geheizt, und die Bewohner gehen mit der kostbaren Wärme großzügig um. Das hat wenig mit den vermeintlich knackig-kalten arktischen Temperaturen zu tun, die im maritim geprägten Spitzbergen im Winter oft höher liegen als in kontinental-klimatischen Bereichen Skandinaviens. Zu den Gründen zählt eher vor allem die schlechte Isolierung vieler Gebäude. Longyearbyen wurde bekanntermaßen als Bergbauort gegründet, und das zeigt sich immer noch in Teilen der Baumasse, die nicht für den langfristigen Gebrauch durch eine mehr oder weniger permanente Wohnbevölkerung konzipiert waren. Im Gegenteil handelt es sich teilweise um eine schlecht isolierte Barackenbauweise. Auch bei neueren Gebäuden bleibt die Isolierung oft deutlich hinter den bautechnischen Möglichkeiten zurück, auch da die Bauschriften des Festlandes in Longyearbyen erst seit 2012 gelten. Über die Hälfte der Baumasse in Longyearbyen ist älter als 1970. Hier ist derzeit allerdings vieles in Bewegung, nicht zuletzt wegen der zwangsweisen Aufgabe ganzer Straßenzüge wegen Lawinengefahr wird nun viel gebaut.
Auch die Heizgewohnheiten vieler Bewohner sind nicht gerade von Ehrgeiz in Sachen Energiesparen geprägt. So soll mancher eher das Fenster öffnen, anstatt die Heizung herunterzudrehen. Thermostate an Heizungen sind die Ausnahme. Dazu trägt sicher bei, dass die Rechnung für die Fernwärme auf der Wohnfläche basiert und nicht auf dem tatsächlichen Verbrauch. Dass viele in vom Arbeitgeber gestellten Wohnungen wohnen und ihre Nebenkosten ebenfalls vom Arbeitgeber gezahlt bekommen, wird die Situation kaum besser machen.
Heizen in Spitzbergen: großer Ofen, schlechte Isolierung.
Generell halten die meisten in Longyearbyen sich für umweltfreundlich, aber diese Selbstwahrnehmung dürfte eher trügen mit Blick auf Energie- und Wärmeverbrauch sowie Verkehrsverhalten. Würden die Einwohner auf Festlandsniveau heizen, würde der Energieverbrauch durch Fernwärme flächenbezogen um 40 % fallen. Im Winterhalbjahr ist das Sparpotenzial sogar noch höher, wie das Teknisk Ukeblad berichtet.
Auch beim Stromverbrauch würde ein Angleichen des lokalen Verhaltens an sonstiges norwegisches Niveau bereits zu einer Ersparnis von 15 % führen. Passivhäuser würden den Verbrauch gar um geschätzte 25 % reduzieren.
Da derzeit ohnehin viel gebaut wird, könnten die nächsten Jahre deutliche Verbesserungen bringen. Auch an technischen Möglichkeiten zur kostengünstigen energetischen Sanierung des Bestandes wird gearbeitet.
Auch die Art der Energieproduktion in Longyearbyen wird schon lange diskutiert. Klar ist nur eines: das existierende Kohlekraftwerk wird nicht mehr ewig in Betrieb sein. Was aber danach kommt, weiß bislang noch niemand. Diskutiert wurden schon so ziemlich alle Varianten, von einem moderneren Kohlekraftwerk über Gas, eventuell in Kombination mit erneuerbaren Energien (Wind? Sonne? ..?) bis hin zu einem Stromkabel zum Festland. Man darf gespannt sein.
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