Kaum jemand hat die Möglichkeit, das berühmte Svalbard Global Seed Vault von innen zu sehen. Auch als Samenbank, Saatguttresor oder düster als „Doomsday Vault“ (etwa: Weltungergangslager) bezeichnet, liegt das Seed Vault in der Nähe des Flughafens bei Longyearbyen und dient seit der Eröffung 2008 dazu, Samenproben von Nutzpflanzen sicher zu lagern, damit diese Arten auch zugänglich bleiben, wenn die Reserven der Heimatreserven etwa durch Umweltkatastrophen oder Kriege zerstört wurden.
Von außen ist vom Seed Vault allerdings nur der Eingang zu sehen, und alles weitere ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich: hinein kommt nur Personal, gelegentlicher VIP-Besuch und zugelassene Medienvertreter zu bestimmten Terminen. Im Rahmen eines Medienbesuches hatte ich 2016 die Möglichkeit, den Saatguttresor ausgiebig zu fotografieren. Dabei entstanden die auf dieser Seite (hier klicken) gezeigten Panoramen vom Innenbereich. Der Eingangstunnel wird derzeit umfassend renoviert.
Heute (Montag, 10. September) ist am Vestpynten, unweit von Flugplatz und Campingplatz bei Longyearbyen, eine Eisbärenfamilie gesehen worden. Es handelt sich um eine Mutter mit zwei diesjährigen Jungen, wahrscheinlich dieselben Eisbären, die am Samstag am Revneset gegenüber von Longyearbyen gesehen wurden. Am Samstag wurde die bärige Familie vom Sysselmannen mit dem Hubschrauber Richtung Sassenfjord getrieben, von Longyearbyen weg.
Eisbären, auch Bärinnen mit Nachwuchs, legen oft große Entfernungen zurück, und ein Marsch einschließlich längerer Schwimmstrecken vom Adventfjord (Longyearbyen) zum Sassenfjord und zurück innerhalb von 2 Tagen liegt völlig im Rahmen realistischer und normaler Möglichkeiten.
Nachdem die Eisbären heute um 16 Uhr herum also zwischen Campingplatz und Vestpynten gesehen wurden, war neben Schaulustigen auch der Sysselmannen (Polizei) bald zur Stelle, wie die Svalbardposten berichtet. Der Sysselmannen folgte der Eisbärenfamilie im Auto langsam und mit Abstand nach Westen, Richtung Bjørndalen.
Allerdings hat sich jetzt wohl erst mal die Hoffnung erledigt, dass die Eisbären sich bald verkrümeln werden: Am Ufer vom Bjørndalen wurden die Eisbären gesehen, wie sie an einem großen, recht frisch erscheinenden Walkadaver futterten. Der dürfte diese und möglicherweise weitere Eisbären für längere Zeit mit Nahrung versorgen, was sich in der Bärenszene sicher bald herumsprechen wird. Auf einem Foto vom Sysselmannen sieht der Kadaver aus, als würde es sich um einen angeschwemmten Pottwal handeln.
Der Sysselmannen fordert die Öffentlichkeit auf, die Bären nicht aufzusuchen und generell im Gelände wachsam zu sein und die üblichen Vorsichtsmaßnahmen konsequent umzusetzen.
Aktualisierung: wie die Svalbardposten noch am Montag Abend meldete, wurden die Eisbären vom Sysselmannen vom Walkadaver vertrieben. Der tote Wal wurde von der Polarsyssel, dem Dienstschiff des Sysselmannen, in den Fjord geschleppt. Die Eisbären wurden ins Bjørndalen getrieben.
Unser mittlerweile schon traditioneller Spitzbergen-Kalender ist ab sofort für 2019 erhältlich. Stabil im Preis und unverändert im Grundkonzept, ist der Spitzbergen-Kalender wie gehabt in den Formaten A3 (schön groß für die Wand) und A5 (kleiner, etwa für den Schreibtisch) erhältlich.
Im Gegensatz zu manchen Angeboten, die sich sonstwo finden, gestalten wir jedes Jahr einen vollständig neuen Kalender mit einer ganz neuen Auswahl an Bildern, die Spitzbergens schönste Seiten an Landschaften, Tieren und Pflanzen zeigen.
Ungewöhnliche Perspektive einer beeindruckender Landschaft: die Eiskappe Austfonna aus der Luft.
Ungewohnte Perspektiven abgelegener Orte fehlen ebenso wenig wie schöne Tierfotos.
Natürlich dürfen die obligatorischen Eisbären nicht fehlen 🙂
Hier sehen Sie alle Bilder, weitere Informationen und können Sie den Kalender bestellen.
Die große Befürchtung, der Arbeitsmarkt in Longyearbyen würde mit der drastischen Reduzierung im Bergbau nach Aufgabe von Sveagruva kollabieren, ist bisher nicht eingetreten, wie neue Zahlen vom Statistischen Zentralbüro belegen, der norwegischen Statistikbehörde. Demnach gab es auf Svalbard 2017 insgesamt 4,2 % mehr Arbeitsplätze als 2016. Tatsächlich ist die Zahl der Arbeitsplätze im Bergbau mit -34 % deutlich auf 100 zurückgegangen. Andere Branchen, vor allem Tourismus und Dienstleistung, konnten diese Verluste aber kompensieren: So gab es 2017 alleine im Bereich „Overnattings- og serveringsvirksomhet“ (Hotels und Restaurants) 315 Stellen, ein Wachstum um 36,3 %.
Longyearbyen wächst, zuletzt auf dem Arbeitsmarkt um 4,2 %.
Gemessen werden diese Arbeitsleistungen als „Årsverk“, was sich vielleicht am besten mit dem Wortungetüm „Jahrespersonenstunden“ übersetzen ließe. 315 „årsverk“ bedeuten also nicht unbedingt 315 Vollzeitstellen, sondern bezahlte Arbeit, die sich innerhalb eines Jahres mit 315 Vollzeitstellen erledigen lässt. Tatsächlich kann ein Teil dieser Arbeit auf saisonale Arbeitsplätze und Teilzeitstellen verteilt sein, was gerade im Tourismus sicher auch der Fall ist. Die Branche „Tourismus“ wird in der Statistik gar nicht ausgewiesen, sondern verteilt sich hauptsächlich auf die Kategorien Hotels & Restaurants, Dienstleistung und Transport.