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Monats-Archiv: April 2019 − Reiseblog


Zu Ostern gibt es noch ein­mal Win­ter

Nach­dem in der Woche vor Ostern eine eben­so frü­he wie hef­ti­ge Schnee­schmel­ze ein­ge­setzt hat­te, ist der Win­ter zu Ostern noch ein­mal mit Minus­gra­den zurück­ge­kehrt. Nach ein paar sehr grau­en und nas­sen Tagen, die für vie­le Tou­ris­ten und tou­ren­freu­di­ge Ein­hei­mi­sche frus­trie­rend und für Ver­an­stal­ter und Gui­des schwie­rig gewe­sen sein dürf­ten, ist aus dem Nass wie­der Eis gewor­den und die Son­ne zeigt sich end­lich wie­der.

Eisbahn Campingplatz Longyearbyen

Der Cam­ping­platz bei Lon­gye­ar­by­en: letz­te Woche ein See, die­se Woche eine Eis­bahn.

Der Cam­ping­platz, letz­te Woche noch eine See­land­schaft, ist nun eine Eis­bahn. Auch sonst hat sich aus dem Schmelz­was­ser eine glat­te Eis­flä­che gebil­det, was das Vor­wärts­kom­men im Gelän­de und im Ort nicht gera­de ein­fa­cher macht; Spikes (nor­we­gisch: isbrod­der) sind mit­un­ter sehr hilf­reich und hel­fen, man­chen Sturz zu ver­hin­dern.

Eisbahn Adventdalen

Das Advent­da­len: letz­te Woche ein Fluss, die­se Woche eine Eis­bahn.

So macht es gleich wie­der Freu­de, drau­ßen unter­wegs zu sein.

Und, ja: auch in Spitz­ber­gen war der Oster­ha­se unter­wegs! Fro­he Ostern! 🙂

Frohe Ostern

Fro­he Ostern!

Besuch in der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen

Schnee­schmel­ze – 4 Wochen zu früh

Der­zeit – heu­te ist der 18. April – könn­te man den Ein­drück gewin­nen, dass Spitz­ber­gen schmilzt und weg­fließt. Die Schnee­schmel­ze hat ein­ge­setzt, meh­re­re Wochen zu früh. Die­ser April wird ohne jeden Zwei­fel der 101. Monat in Fol­ge mit Tem­pe­ra­tu­ren über dem lang­fris­ti­gen Monats­mit­tel, und zwar deut­lich, in die­sem Fall.

Aber dem­nächst mehr dazu. Aktu­ell bringt das mit sich, dass ich Zeit habe, hier wie­der etwas zu schrei­ben. Es ist schon ein Weil­chen her …

Glet­scher­höh­le – 4 Wochen zurück

… das wir in der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen waren. Glet­scher­höh­len gibt es hier ja so ziem­lich auf allen Glet­schern, und die in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en kann man pri­ma besu­chen, das wird oft und ger­ne von Tou­ris­ten als geführ­te Tour gemacht und natür­lich auch ger­ne von Ein­hei­mi­schen. Man kann die Glet­scher­höh­le im Scott Tur­ner­breen im Bol­terd­a­len mit einer Hun­de­schlit­ten­tour oder Ski­wan­de­rung errei­chen, auf dem Lars­breen kann man hin­wan­dern, zu Fuß, mit Schnee­schu­hen oder Ski und auf dem Lon­gye­ar­breen hat man die freie Wahl, dort geht es auch ger­ne per Motor­schlit­ten oder Schnee­rau­pe (Schnee­kat­ze, bel­te­vogn, wie auch immer man es nen­nen will) hin.

Gletscherhöhle im Longyearbreen

In der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen (Mit­te März.

Die Glet­scher­höh­len ent­ste­hen durch Schmelz­was­ser­ab­fluss und wenn es kein Schmelz­was­ser gibt, kann man sie besu­chen, was im Ein­zel­fall mehr oder weni­ger ein­fach sein kann, je nach „Gelän­de“ der Höh­le (Vor­sicht – auch im Win­ter kann es mal Schmelz­was­ser geben, und dann kann es feucht wer­den, bezie­hungs­wei­se sehr gefähr­lich, um es klar zu sagen). Man­che Höh­len sind zu eng oder zu steil, um begeh­bar zu sein, zumin­dest für nor­ma­le Men­schen. Ande­re Höh­len sind recht „besu­cher­freund­lich“. In jedem Fall ein fas­zi­nie­ren­des Erleb­nis!

Gletscherhöhle im Longyearbreen

In der Glet­scher­höh­le im Lon­gye­ar­breen. Ich stel­le ja eher sel­ten Bil­der ein, auf denen ich selbst zu sehen bin, aber die­ses Bild gefällt mir 🙂

Ost­küs­te: Motor­schlit­ten­tour zur Mohn­buk­ta

So schön die Umge­bung von Lon­gye­ar­by­en gera­de zu die­ser Jah­res­zeit ist – natür­lich ist der Reiz immer groß, ein paar Kilo­me­ter oder auch ein paar mehr zwi­schen sich und die „Zivi­li­sa­ti­on“ zu legen. Wir nut­zen das schö­ne Wet­ter, packen die Motor­schlit­ten und set­zen Kurs durchs Advent­da­len Rich­tung Osten. Die Ost­küs­te, vor allem die Mohn­buk­ta, ist eines der klas­si­schen, wirk­lich schö­nen Tou­ren­zie­le im Licht­win­ter!

Adventdalen

Blick über das inne­re Advent­da­len.

Es ist kalt, um minus 20 Grad wie so oft in den letz­ten Wochen, klar und wind­still, die Bli­cke in die Wei­te machen Freu­de!

Rabotbreen

Totes Glet­scher­eis in der Morä­ne des Rabot­breen.

Die gro­ße Morä­ne des Rabot­breen, am Ende des Sas­send­a­len, ist für man­che viel­leicht vor allem ein klei­nes Hin­der­nis, denn hier muss man schon die eine oder ande­re Kur­ve und ein paar klei­ne Hän­ge neh­men. Wer zum ers­ten Mal auf einem Motor­schlit­ten sitzt, hat dabei viel­leicht so sei­ne Freu­de, je nach­dem. Tun wir aber nicht. Dafür freu­en wir uns über die­se gewal­ti­ge Land­schaft! Das Abtau­en des toten Glet­scher­ei­ses in der Morä­ne hat ein paar schö­ne Eis­for­men aus blau­em Eis her­vor­ge­bracht.

Nordmannsfonna

Auf der klei­nen Eis­kap­pe Nord­manns­fon­na.

Wei­ter geht es über die Nord­manns­fon­na, eine klei­ne Eis­kap­pe, wo man in knapp 700 Metern Höhe einen Minia­tur-Ein­druck davon bekommt, wie es im Inne­ren der Ant­ark­tis so sein kann. Nur in Minia­tur, aber das reicht völ­lig aus. Ganz ehr­lich, ich woll­te noch nie zu irgend­wel­chen Polen, mög­lichst unter Ein­satz von Atom­kraft (Nord­pol) oder unend­li­chen Men­gen Flug­zeug­treib­stoff, um zu einer Sta­ti­on zu kom­men, wo Tou­ris­ten wahr­schein­lich eher unfreund­lich emp­fan­gen wer­den (Süd­pol). Aber gut, das ist ein ande­res The­ma … ich bin mit der Nord­manns­fon­na und ihren Ver­wand­ten hier in Spitz­ber­gen glück­lich und zufrie­den 🙂

Eisberg Mohnbukta

Ver­wit­ter­ter Eis­berg in der Mohn­buk­ta.

Nach der Fahrt den Glet­scher her­ab sind wir in der Mohn­buk­ta, die schön soli­de zuge­fro­ren ist. Das Eis ist eine fan­tas­ti­sche Welt! Hier und dort sind „klei­ne“ (alles rela­tiv) Eis­ber­ge ein­ge­fro­ren und zu fan­tas­ti­schen For­men ver­wit­tert (ein paar Pracht­ex­em­pla­re sol­cher Eis­ber­ge hat­ten wir hier etwa 2013 und 2014 und im Pan­ora­ma fest­ge­hal­ten – hier kli­cken).

Eisberg Mohnbukta

Pau­se in der Mohn­buk­ta.

Ein herr­li­ches Plätz­chen für eine klei­ne Pau­se 🙂

Dann ist die Glet­scher­kan­te des Hayes­breen erreicht. Ein­fach geil! Vor allem bei die­sem fan­tas­ti­schen Wet­ter. Jetzt – es ist Ende März – steht die Son­ne auch mit­tags noch tief, wenn sie genau aus der rich­ti­gen Rich­tung kommt. Ein tol­les Schau­spiel aus For­men, Far­ben und Grö­ße!

Gletscherkante des Hayesbreen, Mohnbukta

Glet­scher­kan­te des Hayes­breen, Mohn­buk­ta (I).

Gletscherkante des Hayesbreen, Mohnbukta

Glet­scher­kan­te des Hayes­breen, Mohn­buk­ta (II).

Dann … Heim­weg. Wir haben noch gut 90 Kilo­me­ter vor uns.

Rückfahrt über den Königsbergbreen

Rück­fahrt über den Königs­berg­breen.

Die Fahrt über den Königs­berg­breen und durch das Sas­send­a­len wird uns noch von einem wun­der­schö­nen Abend­licht ver­süßt. Das muss man genie­ßen, in ein paar Wochen gibt es hier kein Abend­licht mehr!

Abendlicht, Sassendalen

Abend­licht über dem Sas­send­a­len.

Abschlie­ßend noch mein ceter­um cen­seo: ich erlau­be mir dar­auf hin­zwei­sen, dass ich ein neu­es Foto­buch gemacht habe, mit foto­gra­fi­schen Bli­cken auf die Ark­tis aus einer ganz neu­en, unge­wohn­ten Per­spek­ti­ve. Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus der Luft.

Norwegens arktischer Norden (2) - Aerial Arctic

Rolfs neu­es Foto­buch Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus einer ganz neu­en, wun­der­schö­nen Per­spek­ti­ve.

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