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Ers­te Zäh­lung von Belugas (Weiß­wa­len) auf Spitz­ber­gen

2018 wur­den die Küs­ten­ge­wäs­ser Spitz­ber­gens nach allen Regeln der Kunst sys­te­ma­tisch nach Belugas (Weiß­wa­len) abge­sucht, um erst­ma­lig einen genau­en Über­blick über den Bestand zu bekom­men. Das Ergeb­nis wäre im Coro­na-Wir­bel bei­na­he unter­ge­gan­gen: Es wur­de im Febru­ar publi­ziert und ist auf der Platt­form Rese­arch­ga­te zugäng­lich.

Die Grup­pe um den nor­we­gi­schen Mee­res­bio­lo­gen Chris­ti­an Lyder­sen hat die gesam­ten Ufer­li­ni­en fast aller Inseln Sval­bards sys­te­ma­tisch aus der Luft beob­ach­tet, dazu die offe­nen Was­ser­flä­chen der gro­ßen Fjor­de an der West­küs­te und ein­zel­ne Tran­sek­te auf offe­nem Was­ser, um einen mög­lichst voll­stän­di­gen Über­blick zu bekom­men.

Weißwal (Beluga), Spitzbergen

Weiß­wal (Belu­ga) im Dick­son­fjord. Grö­ße­re Her­den von Weiß­wa­len sind äußerst schwer zu zäh­len: man sieht auf gro­ßen Was­ser­flä­chen über­all immer wie­der Rücken auf­tau­chen.

Das Ergeb­nis kann über­ra­schen: Das sta­tis­tisch auf­be­rei­te­te Resul­tat ist, dass der Spitz­ber­gen-Bestand der Weiß­wa­le wohl nur 549 Tie­re erfasst (so eine genaue Zahl ist natür­lich Quatsch, das 95 % Kon­fi­denz­in­ter­vall ist 436-723). Zu die­sem Ergeb­nis wur­den Sich­tun­gen von 265 Weiß­wa­len, auf­ge­teilt auf 22 beob­ach­te­te Grup­pen, sta­tis­tisch hoch­ge­rech­net.

Natür­lich blei­ben metho­di­sche Unsi­cher­hei­ten. Die Mög­lich­keit, dass mehr Belugas unge­se­hen blie­ben als ange­nom­men, ist durch­aus rea­lis­tisch, nur weiß man nicht genau, in wel­chem Umfang das der Fall gewe­sen sein könn­te. Aber auch wenn man die­se Zahl etwas nach oben kor­ri­giert, liegt sie über­ra­schend nied­rig. Frü­her lagen aller­dings ohne­hin nur gro­be Schät­zun­gen auf­grund von zeit­lich und räum­lich punk­tu­el­len Beob­ach­tun­gen vor. Die­se wer­den wahr­schein­lich häu­fig dadurch ver­zerrt, dass ein­zel­ne Grup­pen sich ger­ne län­ger in bestimm­ten Fjor­den auf­hal­ten und dort mehr­fach gese­hen wer­den.

Völ­lig unbe­kannt ist, wie das Ver­hält­nis der Spitz­ber­gen-Weiß­wa­le zu jenen in Franz-Josef-Land ist. Falls es sich um einen gemein­sa­men Bestand han­delt, wie bei Eis­bä­ren und Wal­ros­sen, müss­te man die gesam­te Bestands­for­schung wohl neu auf­rol­len. Die weni­gen Daten zur Migra­ti­on von Weiß­wa­len, die mit­hil­fe von Mar­kie­run­gen und Sen­dern gewon­nen wer­den konn­ten, wei­sen bis­lang zumin­dest nicht auf einen gemein­sa­men Bestand hin, aber aus­ge­schlos­sen ist das den­noch nicht.

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Letzte Änderung: 14. Mai 2020 · Copyright: Rolf Stange
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