„Norwegens arktischer Norden“ entwickelt sich nun langsam zu einer wunderschönen Arktis-Fotobuchreihe: Nun ist der dritte Teil abgeschlossen und im Druck, Bestellungen sind ab sofort möglich! Die Auslieferung erfolgt ab Mitte Mai 🙂
Das Buch ist ebenso informativ wie unterhaltsam, im Text geht es immer wieder in lockerem Ton um die naturkundlichen und historischen Hintergründe. Den roten Faden bilden aber meine Erlebnisse und kleinen Abenteuer auf beiden Inseln, von den wildschönen Küsten bis auf die höchsten Erhebungen, darunter der Gipfel des Beerenberg! Hier geht es nicht „nur“ um kurze Besuche während schneller Passagen mit Kreuzfahrtschiffen. Ich habe mir beide Inseln erwandert, soweit die Füße tragen, und diese Grenze habe ich wirklich gedehnt … das Ergebnis sind eindrückliche Bilder faszinierender Landschaften, darunter viele, die kein Tourist jemals auf „normalen“ Reisen zu sehen bekommt.
All das natürlich reichlich in Farbe bebildert mit vielen Fotos, und kleinen Karten bieten jederzeit die Orientierung.
Bildergalerie: Bildbeispiele aus „Norwegens arktischer Norden (3): Die Bäreninsel und Jan Mayen“
Einige Beispielfotos aus dem Buch – nur eine kleine Auswahl aus mehreren hundert Bildern!
Am Sonntag (10.4.) Nachmittag hat sich auf dem Longyearbreen, einem Gletscher wenige Kilometer südlich von Longyearbyen, während einer Motorschlittentour ein Unglück ereignet. Dabei wurde eine Person schwer verletzt. Später wurde ihr Tod von offizieller Seite bestätigt.
Darüber hinaus ist bislang offiziell nur bekannt, dass es sich bei dem Unfallopfer um eine nicht ortsansässige Frau handelte, die mit einer privaten Gruppe auf Tour war. Weitere Details zum Hergang und zur Unfallursache sind bislang noch nicht öffentlich.
Der untere Longyearbreen. In diesem Bereich ereignete sich am Sonntag Nachmittag ein tödlicher Unfall während einer Motorschlittenfahrt (Foto von Ende März 2022).
Anmerkung: Ursprünglich stand in diesem Beitrag, dass die Frau mit einer geführten Gruppe unterwegs war. Das war nicht korrekt. Sie war mit einer privaten Gruppe unterwegs, die aus Einheimischen und Zugereisten bestand.
Ergänzung: Am Montag Mittag veröffentlichten die Behörden nach Absprache mit den Angehörigen den Namen des Unfallopfers. Es handelte sich um eine Norwegerin aus Trondheim.
Die internationalen Sanktionen, die viele Staaten als Reaktion auf den russischen Angriffs- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine eingeführt haben, treffen auch den russischen Norden, darunter Barentsburg.
Russlands wichtigster Hafen für den Kohleexport ist Murmansk. Von dort wurden laut Barents Observer nach kräftigem Wachstum im Jahr 2019 mehr als 16 Millionen Tonnen Kohle verschifft. Abnehmer waren bislang die EU – hier vor allem Deutschland – und Großbritannien sowie Israel. Der Export entwickelte sich so stark, dass ein neuer Kohlehafen in Lavna auf der Kola-Halbinsel in Planung ist. Dieses Projekt steht nun wohl auf der Kippe.
Im Vergleich zu den Exporten ab Murmansk sind die in Barentsburg produzierten und verschifften Mengen mit etwa 100.000 Tonnen im Jahr zwar bescheiden und für den globalen Markt irrelevant, für die russische Siedlung in Spitzbergen sind sie aber noch wie vor von großer Bedeutung. In jüngeren Jahren hat man dort zwar den Tourismus entwickelt, wo zeitweise bis zu 80 Menschen arbeiteten, aber dieser ist zunächst wegen Corona und nun wegen der Sanktionen sowie freiwilliger Zurückhaltung der Branche bereits stark eingebrochen. Damit gewinnt der Bergbau zumindest relativ wieder mehr Bedeutung für Arbeitsplätze und Wirtschaft in Barentsburg. Von rund 300 Einwohnern arbeiten etwa 150 unter Tage. Darunter sind viele Ukrainer.
Laut Highnorthnews, wo man sich auf den Sysselmester beruft, gibt es in Barentsburg 120 Russen, aber sogar 220 Ukrainer.
Industrieanlagen und Kohlehalde in Barentsburg: die internationalen Sanktionen werden sich auch hier bemerkbar machen.
Hauptabnehmer der Barentsburg-Kohle war bislang Großbritannien. Auch dort werden allerdings Importverbote für russische Kohle eingeführt, wie auch in der EU. Damit dürfte eine wichtige Existenzgrundlage für den Bergbau in Barentsburg zusammenbrechen.
Irritierendes Interview des russischen Konsuls in Barentsburg
Letzte Woche – noch vor dem öffentlichen Bekanntwerden der grausamen Bilder aus Butscha – hatte der russische Konsul in Barentsburg für Irritationen gesorgt, als er gegenüber norwegischen Medien (nettavisen.no) die Bilder der Zerstörungen in Mariupol als Fälschungen und die Berichterstattung in westlichen Medien als „fake news“ bezeichnet hatte, wohingegen seiner Aussage zufolge die russische Berichterstattung verlässlich sei. Der verlinkte Beitrag ist auf norwegisch, aber das Interview mit dem Konsul wurde auf englisch geführt. Es ist unten im Beitrag von nettavisen.no zu sehen. Die Bewohner von Barentsburg scheinen politische Diskussionen zu vermeiden, sowohl untereinander als auch gegenüber Medien, wie NRK vor Ort feststellte.
Spendenaktion: Ein Herz für die Ukraine
Als Spendenaktion für ukrainische Kriegsopfer gibt es im Spitzbergen.de-Webshop Anstecker in Herzform in den Farben der Ukraine. Die Anstecker werden in Handarbeit in Longyearbyen hergestellt, der Erlös dient vollständig als Spende. Hier klicken für mehr Info zu den Ansteckern „Ein Herz für die Ukraine“.
Diese Herz-Buttons (Anstecker) in den Farben der Ukraine werden in Longyearbyen von Julia Lytvynova aus Kharkiv in der Ukraine hergestellt. Der Verkauf dient vollständig als Spende für die Ukraine!
Ein Herz für die Ukraine – handgemacht in Longyearbyen zum Spendensammeln.
Manche meinen, in Spitzbergen seit man vom Übel der Welt weit weg. Weit gefehlt! Es sind keine 40 Kilometer bis Barentsburg, einem Ort, wo nach wie vor mehrere hundert Russen und Ukrainer zusammen leben.
Vor allem aber leben auch in Longyearbyen Menschen aus der Ukraine. Die Begegnungen mit ihnen gehen in dieser Zeit unter die Haut.
Ein kleine Sammlung von Herzen für die Ukraine.
Julia Lytvynova stammt aus der Ukraine – aus der Stadt Kharkiv, die früh im Krieg auf furchtbare Art Berühmtheit erlangt hat. Julia arbeitet in Longyearbyen in der Nähstube „Systya i Nord“ und stellt dort diese kleinen Herz-Anstecker in den Farben der Ukraine her. Der gesamte Nettoerlös kommt der Ukraine zugute – und man bekommt ein kleines, aber sichtbares Zeichen der Empathie für die Opfer des Krieges. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit gibt es hier im Spitzbergen.de-Onlineshop. Sehr begrenzte Anzahl!
Aufgrund der speziellen Regelungen des Spitzbergenvertrages sind Steuern auf Spitzbergen stark reduziert. So wird keine Mehrwertsteuer erhoben und auch kein Einfuhrzoll. Daher hat sich bisher auch die Notwendigkeit von Zollkontrollen erübrigt, die es entsprechend bislang nicht gegeben hat.
Das wird sich wohl schon im Mai ändern.
Am Gepäckband im Flughafen von Longyearbyen gibt es bislang keinen Zoll,
sondern nur einen Eisbären.
Das soll sich jetzt ändern (aber der Eisbär bleibt).
Der Hintergrund ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die in diesem Zusammenhang verhängten internationalen Sanktionen. Norwegen will verhindern, dass Spitzbergen von Russland als logistisches Schlupfloch genutzt werden kann, um Güter nach Russland zu bringen, die auf Sanktionslisten stehen. Das ist bislang denkbar, weil die Einfuhr nach Spitzbergen eben nicht durch den Zoll kontrolliert wird und es Schiffsverkehr zwischen der russischen Siedlung Barentsburg und Russland gibt.
Das soll sich nun bald ändern. Der norwegische Zoll erhält von der Regierung Auftrag und Mittel, um in Longyearbyen eine Präsenz zu etablieren und wo nötig Zollkontrollen durchzuführen, wie der norwegische Sender NRK berichtet. Schon ab Anfang Mai soll es erstmals in Spitzbergens Geschichte Zollkontrollen geben.
Die Zollkontrollen in Spitzbergen soll es aber wohl nicht dauerhaft geben, sondern nur, so lange der Bedarf gesehen wird.
Norwegische Behörden haben angekündigt, in Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Polarinstitut und mithilfe des Satelliten-Kommunikationssystems Starlink von Elon Musk ein öffentlich zugängliches Eisbären-Warnsystem zu installieren.
In einer ersten Projektphase werden sämtliche Eisbären in Spitzbergen mit von Bill Gates zur Verfügung gestellten Mikrochips versehen. Diese senden regelmäßig Signale, die von den Starlink-Satelliten aufgefangen und über Bodenstationen in Echtzeit dem Polarinstitut zur Verfügung gestellt werden, so dass die Position sämtlicher Eisbären Spitzbergens jederzeit bekannt ist.
Eisbärin mit Sender älterer Bauart. Von den neuen, viel kleineren Sendern erhofft man sich auch einen erheblichen Komfortgewinn für die Tiere.
Der Öffentlichkeit wird keinen unmittelbaren, vollständigen Zugang zu dieser Datenbank haben, aber Nutzer können sich eine App installieren und sich nach dem Vorbild der Corona-Warnapp informieren lassen, wenn sich ein Eisbär in der Nähe aufhält. Nutzer der zu bezahlenden Pro-Version der App können über eine spezielle Funktion den im Ohr des Eisbären angebrachten Chip blinken lassen, um die Sichtbarkeit der potenziellen Gefahr zu erhöhen – vor allem in der Polarnacht ein sehr nützliches Feature. In jedem Fall soll die App bei Nahkontakten unterhalb von 5 Metern Entfernung ein unüberhörbares Warnsignal von sich geben.
Perspektivisch wird angestrebt, dass man das Verhalten der Eisbären zumindest im Notfall per App über die Chips fernsteuern kann, um etwa schlechtgelaunte Eisbären von aggressiven Vorhaben abzubringen.
Eine erste Version wird derzeit getestet. Die Veröffentlichung der App ist für den 1. April 2222 geplant – ab dann nicht hier im Spitzbergen.de-Shop!
Hier kommen Margas arktische Fernsehtipps für den April 2022. Nach den heftigen Warmwettereinbrüchen von Mitte März, die bemerkenswerterweise (aber doch zufällig) in Teilen der Arktis und Antarktis jeweils praktisch gleichzeitig auftraten, hat das Wetter sich zumindest in Spitzbergen erst mal wieder stabilisiert und einen schönen Lichtwinter gebracht. Hoffen wir, dass es noch eine Weile so bleibt, bis irgendwann im Mai die Schneeschmelze kalendergerecht einsetzt. Dann sollte man bis dahin nicht wirklich einen Fernseher brauchen. Und falls doch – hier sind die passenden Programmvorschläge:
Arktis Fernsehtipps: Der Fernseher in der Ritterhütte auf Gråhuken.
Der Empfang ist dort mitunter allerdings eher schlecht.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf Arte im April
Freitag, 01.04., 19.40 Uhr: „Sibirien taut auf: Klimawandel im Permafrost“ (Reportage, D 2020)
Montag, 04.04., 12.25 Uhr: „Sibirien taut auf“ (Wiederholung von Freitag)
Montag, 11.04., 09.45 Uhr: „Die Schlammfussballer von Island“ (GEO Reportage, D 2016)
Sonntag, 17.04., 08.45 Uhr: „Wenn Wale uns den Weg weisen“ (F 2019)
Mittwoch, 20.04., 19.40 Uhr: „Der Krieg um den Wildfisch: Auf einem Trawler vor den Färöer- Inseln“ (Reportage, F 2021)
Donnerstag, 21.04., 12.25 Uhr: „Der Krieg um den Wildfisch: …“ (Wiederholung von Mittwoch)
EA = Erstausstrahlung.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf anderen Programmen bis zum 8. April
Einleitend heißt es hier etwas kryptisch: „Genaue Sendetitel bitte tagesaktuell anschauen, deutet alles auf Island hin“. Dazu kommt nun ergänzend die Info: „ist nicht alles Island …“ 🙂
Alle hier stehenden Sendungen laufen am Dienstag, dem 05.04., auf 3sat, und wie erwähnt wird gemutmaßt, dass die Sendungen mit Island zu tun haben 🙂
13.20 Uhr: Steffens entdeckt Grönland
14.05 Uhr: Island – Weltspitze
14.50 Uhr: Inselträume (Island)
15.35 Uhr: Traumorte (Norwegen)
16.15 Uhr: Unterwegs am Polarkreis
17.00 Uhr: Nordlichter (von Spitzbergen bis …)