Nachdem der Spitzbergen-Reiseführer seit ein paar Wochen bei Apple Bücher als eBook erhältlich ist, ist nun auch unser Spitzbergen-Blümchenbuch „Blumen des arktischen Nordens. Eine Reise durch Spitzbergens Flora“ gefolgt – gerade ein Bestimmungsbuch hat man heutzutage auf Reisen vielleicht gerne handlich auf dem Mobiltelefon dabei, um unterwegs mal schnell nachschauen zu können.
„Blumen des arktischen Nordens“, das Spitzbergen-Blumenbüchlein von Kristina und Rolf, gibt es nun mehr nicht nur klassisch in gedruckter Form, sondern auch als eBook (hier klicken – der Link führt direkt zu Apple Bücher).
„Blumen des arktischen Nordens“ ist ab sofort als eBook auf Apple Bücher erhältlich. Natürlich bleibt die Druckversion weiterhin verfügbar.
Mehrere Ortsnamen im Südosten der Edgeøya konnten schon Anlass zur Verwunderung geben – oder zu deutlich größerer Verärgerung: Schon seit Jahren gab es um die Bezeichnungen Negerpynten, Negerfjellet und Negerdalen Kontroversen. Die Namen gehen laut dem Standardwerk „The Placenames of Svalbard“ auf englische Bezeichnungen aus dem Jahr 1616 zurück und beziehen sich auf das wegen der Gesteinsfarbe eher dunkle Erscheinungsbild der Landschaft.
Landspitze und Berg hießen bis kürzlich Negerpynten und Negerfjellet.
Mit Svarthuken und Svarthukfjellet tragen sie nun offiziell weniger anstößige Namen.
400 Jahre später haben die alten Bezeichnungen zunehmend für Unmut gesorgt, und nun hat das offiziell zuständige Gremium, das Ortsnamenkomitee des Norwegischen Polarinstituts, reagiert und das N-Wort von der Karte gestrichen. Die neuen Namen lauten Svarthuken, Svarthukfjellet und Svarthukdalen.
Das kleine Passagierschiff Isbjørn II ist am Montag in der Borebukta auf Grund gelaufen und setzte schließlich einen Notruf ab. Elf Passagiere und vier Besatzungsmitglieder wurden daraufhin vom Rettungshubschrauber geholt und nach Longyearbyen gebracht. Verletzt wurde niemand.
Die Isbørn II (Archivbild, 2018).
Auch das Schiff selbst wurde am Dienstag nach Longyearbyen gebracht, augenscheinlich unbeschädigt. Eine kleine Menge Diesel oder eine andere, ähnliche Flüssigkeit war auf dem Wasser gesehen worden, aber laut Sysselmester war es bei einer kleinen, unbedeutenden Menge geblieben. Wie die Flüssigkeit ins Wasser gekommen war ist unklar; möglicherweise war das durch die zeitweilige Schlagseite des auf Grund liegenden Schiffes geschehen.
Der fragliche Bereich in der Borebukta. Die ganz exakte Position ist nicht öffentlich bekannt.
Bildschirmfoto einer elektronischen Seekarte, bearbeitet.
Der Fall ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Abgesehen davon, dass Vorfälle dieser Art natürlich generell nicht vorkommen sollen, war die Isbjørn II schon einmal an genau derselben Stelle auf Grund gelaufen. Zudem gibt es widersprüchliche Aussagen dazu, ob die betreffende Untiefe auf der Seekarte verzeichnet ist. Der fragliche Bereich erscheint auf modernen Seekarten gut kartiert. Es gibt allerdings Aussagen, dass die fragliche Position laut Seekarte eine Wassertiefe von elf Metern hat (rechts im Bereich des roten Ovals), was für kleine Schiffe wie die Isbjørn II ungefährlich wäre. Sollte dies zutreffen, wäre die Seekarte trotz einer augenscheinlich guten, modernen Ansprüchen genügenden Datenqualität an der fraglichen Stelle fehlerhaft. Möglich ist aber auch, dass die Isbjørn II stattdessen im ufernahen Flachwasser bei der kleinen Insel (linker Teil des roten Ovals) aufgelaufen ist. In diesem Fall wäre es wohl aufgrund von Navigationsfehlern zu dem aktuellen Unglück gekommen.
Neben der Isbjørn II sind seit 2015 bereits mehrere andere Boote und kleinere Schiffe im fraglichen Bereich auf Grund gelaufen. In Einzelfällen gaben Beteiligte später an, das für die Seekarten verantwortliche norwegische Kartenwerk auf falsche Tiefenangaben hingewiesen zu haben.
Ohne die Unglücksposition exakt zu kennen, ist es aber unmöglich zu beurteilen, was tatsächlich zutrifft.
Diskriminierende Arbeitsverhältnisse gibt es auch in Longyearbyen. Aktuell fand der regionale Arbeitsschutzbeauftragte bei Kontrollen in der Reinigungsbranche zahlreiche Belege für Schwarzarbeit bei nicht-norwegischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Betroffen sind anscheinend vor allem Reinigungstätigkeiten in privaten Haushalten. Die betroffenden Personen leisten tatsächlich deutlich mehr Arbeitsstunden als offiziell abgerechnet werden. Dabei werden auch Dumpinglöhne gezahlt. Die Rede ist laut Svalbardposten von bis zu 50 Kronen (derzeit 4,25 Euro) pro Stunde, während der norwegische Tariflohn in der Gebäudereinigung bei 205 Kronen (17,42 Euro) liegt.
Der Arbeitsschutzbeauftragte hat nur eine beratende Funktion und kann keine Strafen verhängen o.ä., aber Aufmerksamkeit schaffen und Auffälligkeiten auch an zuständige Behörden melden. Problematisch kommt aber hinzu, dass verschiedene relevante Gesetze in Spitzbergen nicht gelten. Der Spitzbergenvertrag bringt mit sich, dass norwegisches Recht nicht in jedem Fall automatisch auch in Spitzbergen gilt; dies muss jeweils vom Gesetzgeber explizit beschlossen werden, was im fraglichen Bereich geplant ist, aber noch nicht umgesetzt wurde.
Natürlich gibt es auch in Longyearbyen in der Gebäudereinigung gut aufgestellte Betriebe, die mit ihrem Personal ethisch und gesetzlich einwandfrei umgehen. Von diesen ist an der fraglichen Praxis natürlich Kritik zu hören, auch am fehlenden Engagement der norwegischen Regierung. Gustav Halsvik, Geschäftsführer bei ISS, ließ sich hierzu mit der Formulierung „staatlicher Rassismus“ zitieren, da vor allem ausländische Arbeitskräfte betroffen sind.
Schwarzarbeit gibt es auch in Longyearbyen nicht nur in der Gebäudereinigung, sondern auch beispielsweise in der Gastronomie. Hier wurde sicher nicht nach Tarif bezahlt!
Vergleichbare Probleme sind auch in Branchen wie Transport, Bau und Gastronomie bekannt.
Hier noch etwas fürs lange Wochenende. Natürlich segelt man auf einem Segelschiff gerne, aber oft geht das nicht, weil kein Wind ist oder der Wind aus der falschen Richtung kommt. Da hat man früher regelmäßig schon mal ein paar Tage auf günstigen Wind gewartet, aber das tun wir heute natürlich nicht mehr. Unsere Fahrten sind zwar schon recht lang, aber dann bräuchte man wohl Monate, um Spitzbergen zu umrunden, und bei „Spitzbergen unter Segeln“ steht eben doch „Spitzbergen“ mehr im Vordergrund als „Segeln“.
Deshalb läuft auf dem Schiff oft die Maschine. Die interessiert auf den meisten Schiffen eigentlich nur das speziell interessierte Publikum, aber das ist auf der Meander anders, denn ihre Maschine ist wirklich ein besonders Stück. Alleine der Sound! Da zucken direkt die Füße im Rhythmus mit … wer dabei ist, kann den Maschinenraum auf der Meander bei passender Gelegenheit gerne besichtigen, aber hier gibt es einen kleinen Einblick in „Marios Hobbykeller“, auch wenn die Möglichkeit zum Mitfahren sich erst mal nicht ergibt.
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Das norwegische Statistische Zentralbüro (statistisk sentralbyrå, SSB) hat wieder Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung der Siedlungen Spitzbergens veröffentlicht. Mit Stand 1. Januar 2023 sind insgesamt 2897 Personen mit Meldeadresse in Spitzbergen registriert. Diese verteilen sich in der statistischen Erfassung auf fünf Siedlungen, angefangen von zehn Menschen, die in der polnischen Forschungsstation im Hornsund registriert sind.
Die mit Abstand meisten Personen sind in Longyearbyen und Ny-Ålesund gemeldet. Diese beiden Orte werden in der offiziellen Statistik zusammen erfasst. Dort leben laut Statistik 2530 Menschen. Diese Zahl ist im zweiten Halbjahr 2022 netto um 118 gewachsen: 234 Fortgezogene werden durch 352 zahlenmäßig mehr als ausgeglichen.
Dabei fällt natürlich zunächst die drastisch hohe Fluktuation ins Auge: immerhin sind in nur einem halben Jahr näherungsweise zehn Prozent der Wohnbevölkerung weggezogen und noch mehr dazu gekommen. Eine hohe Fluktuation ist für Longyearbyen allerdings immer schon prägend gewesen, viele kommen von vornherein für eine Vertragsperiode und ziehen nach Ablauf wieder weg.
Bevölkerung in Longyearbyen, Anfang 2023:
viele sind gegangen, noch mehr sind gekommen.
Die Statistik gibt aber noch weitere interessante Details her: Die Zu- und Abwanderung hat den Frauenanteil in Longyearbyen auf mittlerweile 47,1 % erhöht. Auch der Anteil norwegischer Staatsbürger ist leicht gewachsen, liegt über einige Jahre hinweg betrachtet jedoch stabil bei rund 65 %. Bei den nicht-norwegischen Bewohnern nimmt der Anteil an EU-Bürgern aus Ländern außerhalb Skandinaviens zu.
Gleichzeitig ist der relative Anteil Kinder und Jugendlicher in den letzten zehn Jahren gesunken: lebten 2013 noch 170 Kinder unterhalb des schulpflichtigen Alters in Longyearbyen, waren es 2023 nur noch 109. Der Anteil der Altersgruppe 20-44 Jahre ist hingegen in der gleichen Zeit von 49 auf 54 % gestiegen.
Barentsburg und Pyramiden
Auch die russischen Siedlungen Barentsburg und Pyramiden werden von der norwegischen Statistik erfasst und auch hier werden beide Orte zusammen gezählt, wobei Pyramiden ohnehin keine Wohnbevölkerung hat, sondern nur eine kleine Gruppe aus wenigen Dutzend Personen, die dort jeweils für einige Monate arbeiten.
Für die russischen Orte verzeichnet die Statistik einen Bevölkerungsrekord, allerdings nach unten: Dort waren Anfang 2023 nur 357 Menschen registriert – so wenige wie noch nie seit Beginn der Erfassung.
Basierend auf den Erfahrungen von 2022, haben Mario Czok (Kapitän/Eigner) und seine Leute im Winter viel am Schiff gearbeitet und einiges verbessert. In diesem kleinen Video, das ich im April in Alta aufnehmen konnte, führt Mario uns durch die Meander und zeigt uns, wie sie jetzt aussieht:
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Der „Tag des Sieges“ über Nazideutschland wird am 9. Mai in Russland nicht nur in Moskau gefeiert. Auch in den russischen Siedlungen Spitzbergens hat es immer schon entsprechende Feierlichkeiten gegeben, die nach Aussagen Beteiligter früher aber eher zivil, kulturell und vom Gedenken an die Tragödien des Krieges geprägt waren.
Dieses Jahr lief es in Barentsburg deutlich anders. Eine große Parade wurde mit allen verfügbaren, geeigneten Fahrzeugen gehalten: Eine Kolonne mit Autos und Motorschlitten fuhr mit großen russischen Flaggen durch den Ort, mit dem russischen Hubschrauber darüber.
Laut Zeugenberichten und Bildern, die in sozialen Medien kursieren, war die Feier deutlich stärker militaristisch geprägt als in früheren Jahren.
Szene vom „Tag des Sieges“ in Barentsburg: deutlich stärker von militaristischer Propaganda geprägt als früher (Foto: Trust Arktikugol social media).
Vor ein paar Wochen wurden durch die norwegische Nachrichtenseite NRK Verbindungen des russischen Generalkonsuls in Barentsburg zum militärischen Geheimdienst GRU aufgedeckt.
Mehrere größere Firmen in Longyearbyen, darunter Hurtigruten Svalbard und Visit Svalbard, raten ihren Angestellten von privaten Besuchen in Barentsburg ab. Auch vom Gebrauch des Mobiltelefons oder Wifi in der russischen Siedlung wird aus Gründen der Datensicherheit abgeraten, wie die Svalbardposten berichtet.
Hier sind Margas Arktis-Fernsehtipps für den Mai 2023. Allzu viel ist bislang in Sachen Arktis in der Glotze nicht los, aber da kann ja noch was kommen. Und einstweilen gibt es ja Rolfs Arktis-Reiseblog.
Arktis-TV in Villa Fredheim, viele Jahre lang das Zuhause des legendären Jägerpaares Hilmar und Helfrid Nøis. Das berühmte Häuschen kann man hier virtuell besuchen.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.