Wie erwartet, hat das norwegische Parlament die für Eisbären ab 2025 geltenden Abstandsregeln mit deutlicher Mehrheit angenommen.
Damit gilt ab 2025, dass grundsätzlich ein Abstand von 300 Metern von Eisbären eingehalten werden muss. Sollte innerhalb dieses Abstands ein Eisbär entdeckt werden oder ein Eisbär sich von sich aus etwa einem Boot oder Schiff nähern, schwimmend oder auf Eis oder am Ufer, muss man sich zurückziehen. Im Frühjahr (1. März-30. Juni) gilt ein Abstand von 500 Metern.
Dies gilt in norwegischem Hoheitsgebiet, also in der Zwölfmeilenzone Svalbards.
Hier wird nichts und niemand gestört oder gar gefährdet.
Verboten ist es ab 2025 in norwegischen Gewässern dennoch.
Kommentar
Wie man sich vorstellen kann, ist der Entscheidung eine lange und sehr kontroverse öffentliche Diskussion vorausgegangen, die auch auf dieser Seite schon mehrfach aufgegriffen wurde. Noch mal in Details zu gehen, ist gerade schon aus Zeitgründen nicht möglich, aber es gibt viele substanzielle Äußerungen von Personen mit viel relevanter Erfahrung, die dargelegt haben, dass sie die nun angenommenen Regeln für realitätsfernen Unfug halten, der wenig zum Tierschutz oder zur Entschärfung von Gefahrensituationen beitragen wird, aber Tourismus und Filmindustrie einen Teil ihrer Basis entziehen wird. Dem schließe ich mich prinzipiell an – die bislang geltenden Regeln, denen zufolge eine Annäherung an Eisbären, die zu Störung oder Gefährdung von Mensch und Tier führt, war und ist ausreichend, hätte aber sicher konkretisiert und ganz sicher stärker umgesetzt werden können. Es ist ein klarer Fall eines Sachverhaltes, in dem es kein Regulierungsdefizit gab, sondern ein Vollzugsdefizit. Das Vollzugsdefizit bleibt bestehen, dazu kommt nun Überregulierung. Gefährliche Situationen, die oft etwa im Zusammenhang mit Zeltlagern oder auch Hütten auftreten, wird es hingegen weiterhin geben, daran wird auch das neue Gesetz nichts ändern.
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