Um die Geschichte zu vervollständigen, haben wir später noch eine Passage bei Grumantbyen gemacht. Die beiden Orte gehörten ja zusammen.
Nachmittags waren wir in der Borebukta. Einfach grandios schön! Auf den Eisschollen aus aufgebrochenem Fjordeis lagen überall Walrosse, und daneben drifteten zahlreiche kleine Eisberge im Wasser. Und das unter blauem Himmel und völliger Windstille!
Nur vom König der Arktis sahen wir nicht mehr als eine Spur … aber das änderte sich im Dicksonfjord, wo wir eigentlich nur einen kleinen Abendspaziergang machen wollten. Aber dann kam der Eisbär anspaziert, und wir haben erlebt, dass man auch aus dem nun gesetzlich vorgeschriebenen Abstand von 500 Metern (ab 1. Juli: 300 Meter) ein wunderbares Erlebnis haben und schöne Fotos machen kann. Gar nicht schlecht, dasss ich im Herbst mal wieder in Kamera und Objektiv investiert hatte, das bringt in so einer Situation wirklich Punkte. Übrigens werden natürlich alle, die hier auf der Meander dabei sind, von mir mit Fotos versorgt.
Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Darstellung des Bildes zu erhalten.
Übrigens, an dieser Stelle der Hinweis, dass wir auf der Meander im schönsten arktischen Sommer, 10.-18. Juli, noch mehrere Plätze haben! Wer Interesse hat, kann direkt mal Uwe Maaß bei der Geographischen Reisegesellschaft anfunken. Auf allen unseren Fahrten werde ich mit hochwertiger Kameratechnik für bestmögliche Bilder sorgen, die alle Teilnehmer auch bekommen!
Ein herrlicher Tag im Forlandsund! Die Walrosse bei Sarstangen waren gut drauf. Die Landschaft dort so winterlich zu sehen, ist ungewohnt, aber schön.
Richtig winterlich war es auch auf dem Prins Karls Forland, bei einer Schneeschuhtour in Selvågen.
Ein Tag im Treibeis im Nordwesten Spitzbergens. Es war der perfekte Tag, windstill und zunehmend sogar sonnig, unvergesslich schön! Der Wind der letzten Tage hatte das Eis recht weit südwärts treiben lassen, wir hatten es südlich vom Magdalenefjord angetroffen.
Vormittags stand Ny-Ålesund im Kongsfjord auf dem Programm. Unter den vielen Besuchen in der nördlichsten Siedlung Spitzbergens – oder der Welt, je nachdem, wie man „Siedlung“ definiert – war das für mich auf jeden Fall wirklich einer der schöneren, mit ausgeprägt winterlichem Charakter, bei Sonne und blauem Himmel. Klasse!
Ein Treibeisfeld hatte zwischenzeitlich den Hafen blockiert, aber die Meander hat ein dickes Fell und eine Menge Dampf im Kessel, das war also kein Problem.
Im inneren Kongsfjord war das Festeis zu unserer Überraschung schon völlig aufgebrochen und weitgehend aufgelöst. Das ist Anfang Mai schon ziemlich ungewöhnlich.
Uns erlaubte die Situation immerhin, bis ans Ende des Kongsfjords zu fahren und grandiose Eindrücke von den vielen Eisbergen vorm Kronebreen unter Sonne und blauem Himmel zu genießen.
Diesen Tag, den 2. Mai, verbrachten wir an der Westküste Spitzbergens im Forlandsund. In Farmhamna, gegenüber der Trapperstation, zogen wir auf eine kleine Wanderung in die winterliche Landschaft, wobei der eisige Wind uns den Schnee um die Füße trieb. Ein wunderschöner arktischer Landschaftseindruck: weitläufig und karg, wild und schön!
Mit dem Dahlbreen bekamen wir später den ersten Gletscher vor Bug, Augen und Linsen. Wer weiß, wie viele Gletscher sich zu dieser frühen Jahreszeit als erreichbar erweisen würden? Es war sicher richtig, hier schon einmal die Gelegenheit wahrzunehmen. Also, falsch war daran sowieso ganz sicher nichts 🙂
Am späten Abend erreichten wir Ny-Ålesund, noch bevor es draußen vor der Küste laut Wetterbericht etwas ungemütlich werden sollte.
Leinen los hieß es gestern (Mittwoch, 30. April) in Longyearbyen mit der Meander – Spitzbergen unter Segeln 2025 geht los! Herrlich!
Es ist früh in der Saison. Diese Fahrt, veranstaltet von Leguan Reisen, geht noch in den arktischen Winter. Den späten Winter, aber Winter, der Schnee liegt flächendeckend und die Temperaturen bewegen sich unter dem Gefrierpunkt.
Gut gelaunt ging es also los, mit Mario am Steuer und Jan an den Töpfen, um Namen zu nennen, die denjenigen, die in den letzten Jahren auf der Meander dabei waren, noch geläufig sein könnten. Natürlich gibt es auch Fabian, Martin und Nane. Und mich und elf Menschen, die Lust auf arktische Natur haben.
Der erste Schlag führte uns nach Norden, in die Skansbukta, wo wir auch heute den ersten Landgang der Fahrt machten. Die Skansbukta im Winterkleid, sehr schön und ganz schön anders, als man sie sonst so kennt!
Auch im hohen Norden hat der Winter nun verloren, hell ist es sowieso rund um die Uhr. Da ist es nicht schlimm, wenn das Fernsehprogramm im Vergleich etwas geschrumpft ist.
Diese Hütte im Norden Spitzbergens ist schon etwas baufällig.
Aber egal, Hauptsache die Glotze funktioniert 😄
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf Arte im Mai
Sonntag, 04.05., 11.50 Uhr: „Mit dem Zug entlang der Fjordküste Norwegens“ (D 2024)
Samstag, 24.05., 20.15 Uhr: „Yellowstone – Das Geheimnis der Wölfe“ (D 2018)
Mittwoch, 28.05., 20.15 Uhr, phoenix: „Die Reise der Eisbären“ 1+2
Marga sagt: Da der NDR die Themen der Nordreportage und des Ostseereports erst kurz vor Ausstrahlung bekannt gibt, lohnt es sich dort, tagesaktuell nachzuschauen.
Wer auf Facebook ist, kann sich ein wie üblich etwas wackliges, aber ziemlich dramatisches Handyvideo einer Nahbegegnung mit einem Eisbären in Pyramiden anschauen. Weitere Details sind nicht bekannt, die Person konnte im letzten Augenblick auf einen Motorschlitten springen und damit wegfahren. Dieser Link führt zu dem Kurzvideo auf Facebook, das Video scheint schon weit zu zirkulieren.
Nahbegegnung mit einem Eisbären in Pyramiden.
Bildschirmfoto eines Videos von Rebecca Baack.
Zuviel Text? Die Kernbotschaft: in Ny-Ålesund kann man mobil telefonieren, aber kein Bluetooth oder WLAN verwenden. Es ist wichtig, dass dort alle Verbindungen an ALLEN entsprechenden Geräten deaktiviert werden!
Ny-Ålesund.
Ausführlicher
Seit November 2023 gibt es in Ny-Ålesund Mobilnetz. Eingeführt wurde es, da viele der Wissenschaftler und Angestellten in dem kleinen Ort im Kongsfjord den entsprechenden Wunsch geäußert hatten, für ihre Arbeit, zur Sicherheit im Gelände und für die private Nutzung.
Das Problem
Des einen Freud ist allerdings hier des anderen Leid: Die empfindlichen Messgeräte der geodätischen Station des norwegischen geodätischen Instituts (Kartverket) können von elektromagnetischen Wellen, die von Mobilgeräten ausgehen, gestört werden. Daher ist der Gebrauch der problematischen Frequenzen zwischen 2,1 und 2,5 GHz in Ny-Ålesund auch verboten.
Die geodätische Station bei Ny-Ålesund.
Das 5G Mobilnetz kann Frequenzen in diesem Bereich nutzen, muss aber nicht. Mangels technischen Fachwissens kann ich hier nur mutmaßen, dass der Sendemast in Ny-Ålesund Frequenzen außerhalb des störenden Bereichs nutzt.
Frequenzen
Auf jeden Fall aber liegen Bluetooth (2,402 GHz und 2,480 GHz) und WLAN (u.a. 2,412 bis 2,472 GHz) voll in dem Spektrum, das generell genutzt wird, in Ny-Ålesund aber Geräte stört und daher verboten ist. Das wissen aber die Geräte nicht, zu denen neben Handys auch Kameras, schlaue Uhren (smartwatches), Kopfhörer, Computer, Drucker etc. gehören, und ihre Nutzer auch nicht unbedingt.
Da das Norsk Kartverket beim Betrieb der Messgeräte der geodätischen Station immer wieder Störungen verzeichnet, ist das Problem derzeit wieder in der öffentlichen Diskussion – nicht zum ersten Mal. Neben Svalbardposten hat kürzlich auch die Technikseite Heise einen Beitrag dazu veröffentlicht.
Die Lösung
Auch wenn – das sollte man an dieser Stelle festhalten – das Mobilnetz in Ny-Ålesund nicht für Touristen, sondern für den Ort eingerichtet wurde, scheinen doch Touristen, die den Ort mit Schiffen besuchen, für einen erheblichen Teil des Problems zu stehen. Die Lösung könnte nämlich wie so oft eigentlich recht einfach sein: Mobilfunk kann genutzt werden, aber sämtliche Bluetooth- und WLAN-Verbindungen sind zu deaktivieren. Geht das nicht, etwa bei Drahtlos-Kopfhörern oder Smartwatches, dürfen die Geräte nicht in Ny-Ålesund verwendet werden. Hat man sie trotzdem dabei, etwa auf einem Schiff, müssen sie an Bord bleiben, möglichst tief unten, in der Hoffnung, dass der Metallrumpf zur Abschirmung beiträgt.
Das gilt übrigens nicht nur in Ny-Ålesund, sondern in einem Umkreis von 20 Kilometern um den Ort, also im gesamten Kongsfjord.
Internet in Ny-Ålesund? Geht – aber nur über Mobilfunk oder kabelgebunden,
nicht über WLAN.
Schwarze Schafe
Es ist wahrscheinlich machbar, diese recht einfachen Maßnahmen den Forschern und Angestellten zu vermitteln, die sich länger in Ny-Ålesund aufhalten, aber bei Touristen, die nur kurz kommen, ist das eine andere Sache. Inoffiziell ist bekannt, dass gerade Betreiber der eher größeren Schiffe, die regelmäßig dorthin fahren, hier mitunter leider Gleichgültigkeit zeigen, alle Aufrufe ignorieren und nicht mal die WLAN-Netze an Bord ausschalten, wenn ihre Schiffe im Hafen sind. Ob die Passagiere an Bord rechtzeitig und ausreichend deutlich auf das Verbot und die beschriebenen Maßnahmen hingewiesen werden, kann man dabei zumindest bezweifeln.
Auf der Antigua wurden ganz sicher alle aufgefordert, Bluetooth und WLAN auszuschalten. Aber was ist mit dem dicken Eimer und den kleineren Segelbooten?
Regulierung?
Und wie so oft: Ein schwarzes Schaf oder auch zwei reichen, um eine ganze Herde in Verruf zu bringen, und schon wurde der Ruf nach „Regulierung“ des Schiffsverkehrs im Kongsfjord laut. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, dass daraus schnell eine Sperrung des gesamten Fjords für die Öffentlichkeit werden könnte – immerhin haben zuständige Politiker der norwegischen Regierung politische Maßnahmen umgehend abgelehnt und die Beteiligten aufgerufen, eine Lösung zu finden.
Kommentar und Vorschlag
Muss man gleich auf maximalen Konflikt gehen und fordern, man müsse sich in Ny-Ålesund „zwischen Massentourismus und Forschung entscheiden“, und nach Regulierung durch die Regierung rufen, wie Johnny Welle, Direktor des Kartverket, das in der Svalbardposten tat?
Es ginge auch eine Nummer kleiner. Es könnte so einfach sein, wenn alle mitmachen und die genannten Maßnahmen umsetzen würden, so viel verlangt ist das nun wirklich nicht. Die meisten Schiffe, die Ny-Ålesund besuchen, zeigen, dass das geht.
Und auf die Schiffe, die es nicht für nötig halten, hier nach den Regeln zu spielen, könnte Kings Bay als Eigner und Betreiber des Ortes einschließlich Hafen Druck ausüben. Das elektromagnetische Spektrum wird erfasst, Störungen werden schnell sichtbar und im Zweifel kann der Hafenmeister vor Ort mal eben – ggf. in Absprache mit der geodätischen Station – die WLAN- und Bluetoothfunktion seines Handys aktivieren, um zu sehen, ob ein anwesendes Schiff entsprechende Netze aktiviert hat. Strafgebühren für den Anleger und ggf. Anlegeverbot liegen in den Möglichkeiten des Hausrechts, ganz ohne Gesetzgeber. Damit sollte die Botschaft auch auch bei störrischen Besuchern ankommen, und wer sich dann immer noch stur zeigt, bekommt Hausverbot. Kings Bay, worauf wartet Ihr?
Seit Tagen machen ein Foto und ein Bericht in sozialen Medien die Runde: Joshua Holko aus Australien, Eigner von Wild Nature Photo Travel, war mit einer Gruppe Fotografen auf der kleinen (12 Passagiere) MS Freya im Van Mijenfjord unterwegs, als sie in einer Entfernung von etwa drei Kilometern beobachteten, wie ein Hubschrauber des Forschungsschiffes Kronprins Haakon einen Eisbären verfolgte. Grundsätzlich ist das ein häufig praktiziertes Verfahren, mit dem Wissenschaftler auf Schussweite gelangen, um Eisbären zu betäuben, zu untersuchen und mit Sendern oder Markern versehen.
Holko beschreibt den Vorgang folgendermaßen (den englischen Originaltext vom 20. April findet man in Holkos Facebook-Profil): „Ich dokumentierte diese widerliche Szene, in der sogenannte „Forscher“ einen Eisbären belästigten und mit ihrem Hubschrauber verfolgten. Diesen Bären hatten wir aus mehr als 3 km Entfernung beobachtet, wie er friedlich auf dem Eis lief. Als der Hubschrauber kam, versetzten sie den Bären in Panik. Dann jagten sie ihn mehr als dreißig Minuten lang unaufhörlich in niedriger Höhe, bevor sie den nun völlig erschöpften Bären erfolgreich abschießen konnten. Der Bär hatte große Angst und rannte um sein Leben.“
Eisbär und Hubschrauber, während des beschriebenen Vorfalls im Van Mijenfjord
von Joshua Holko aus etwa drei Kilometern Entfernung fotografiert.
Weitere Kommentare folgen im Originalbeitrag.
Die Praxis, Eisbären zu wissenschaftlichen Zwecken mit Hubschraubern zu verfolgen und zu betäuben, ist über die Jahre schon vielfach kritisiert worden, was bislang aber folgenlos blieb. Der aktuelle Fall zieht nun schon recht weite Kreise medialer Aufmerksamkeit auch in redaktionelle Medien hinein, etwa bei NRK und natürlich auch in der Svalbardposten.
Vorfälle dieser Art werden selten öffentlich, da sie in sehr abgelegenen Regionen stattfinden und somit selten von Unbeteiligten beobachtet werden. Holkos Beschreibung mit Bild hätte auch vor Jahren schon viel Aufmerksamkeit bekommen. Der Vorfall wirkt nun aber umso befremdlicher, da dieses Jahr in Spitzbergen die sehr strengen Abstandsregeln eingeführt wurden, die sonst für alle gelten (500 Meter von Februar bis Juni, ansonsten 300 Meter). Holko erläuterte selbst in einem späteren Beitrag, dass es ihm nicht darum geht, mit dem einen Missstand das Recht auf einen anderen Missstand einzufordern, sondern dass es immer darum gehen muss, den Schutz des Eisbären und den Respekt vor diesem zu gewährleisten, wozu es im Fall touristischer Beobachtung die neuen Regeln nicht gebraucht hätte. In Bezug auf die wissenschaftliche Praxis darf man aber sicher kritische Fragen stellen. Das sieht auch der Autor dieses Beitrags so.
Holko formulierte das in einem weiteren Beitrag vom 24. April folgendermaßen: „Eisbärenfotografie braucht kein Weitwinkelobjektiv, um kraftvoll, gefühlvoll und dramatisch zu sein. Was man braucht, ist Verständnis und Respekt für die Tierwelt. Wildtiere ZUERST. Fotografie an zweiter Stelle. Hier geht es nicht um einen Vergleich zwischen Wissenschaft und Tourismus. Das ist nicht die Absicht. Dies ist ein Vergleich zwischen Methoden. Wie kann man mit Eisbären umgehen, mit Respekt oder, wie im Fall des jüngsten Hubschraubervorfalls, ohne Respekt, der das Tier über Gebühr belastet. Ich bin nicht gegen die Wissenschaft über Eisbären. Ich bin gegen invasive, stressige Methoden wie die Verfolgung von Bären aus Hubschraubern.“
Beide Originalzitate sind hier in eigener Übersetzung wiedergegeben.
Die Regeln für alle (Abstandsgebot) gelten und daran wird sich auch wohl kaum so bald etwas ändern, ein stärker ethisch basiertes Vorgehen der Forschung ist wohl auch nicht in Sicht. Aber die Debatte darum ist mal wieder in der Welt, und wer dazu beitragen will, ihr Wirkung zu verleihen, kann mittlerweile sogar bei Change.org eine nach dem aktuellen Fall gestartete Petition unterzeichnen.
Ein kleiner Beitrag in eigener Sache, nachdem hier ja relativ lange – fast zwei Wochen – nichts erschienen ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass hier nichts passiert. Ganz im Gegenteil! In der Spitzbergen.de-Bücherschreibstube glüht derzeit die Tastatur.
Erstmalig sind alle vier Ausgaben des Spitzbergen-Reiseführers (deutsch, englisch, niederländisch, norwegisch) in einem Winter überarbeitet worden. Die neue deutsche Ausgabe ist ja schon seit ein paar Wochen als Druckausgabe und als Ebook (Apple Books) verfügbar. Die englische Version ist im Druck, die norwegische und die niederländische Version auch bald. Englisch und norwegisch sind auch jeweils schon bei Apple Books als Ebook verfügbar. Der Vertrieb von Ebooks unabhängig von größeren Plattformen ist schwierig (Hintergrund: Steuerrecht. Da könnte ich auch bald ein Buch drüber schreiben), aber weiterhin in Arbeit.
Damit ist ein gutes, wichtiges Stück Arbeit geschafft, worüber ich mich sehr freue. Damit kann es nun guten Gewissens auch wieder mehr an die frische Luft gehen – nächste Woche beginnt die Saison „Spitzbergen unter Segeln“ mit der Meander! Dann geht es an dieser Stelle auch im Reiseblog wieder munter weiter.
Aber das nur am Rande, das war’s nämlich noch nicht in Sachen Bücher. Einen Neuzugang gibt es im Sortiment des Spitzbergen.de-Shops, und zwar „Kreuz und quer durch die Arktis“ von Heinz-Peter Gerber (Ostfalia-Verlag): Reiseerinnerungen in Text und Bild aus Spitzbergen, Grönland und der Nordwestpassage. Ebenso guter Lesestoff wie Foto-Augenschmaus für alle Arktis-Fans!
Und „Auf Nordlandfahrt“ von Sandra Walser ist wieder vorrätig. Die letzte Handvoll Exemplare im schönen Hardcover, Nachdrucke werden danach nur noch im Paperback hergestellt. Auch gut, aber natürlich nicht so schick. Wer dieses ebenso schöne wie interessante Buch als Hardcover haben will, sollte also nicht lange zögern, sondern zuschlagen.
Das norwegische Statistikamt (Statistisk Sentralbyrå) hat kürzlich neue Zahlen zur Bevölkerung Spitzbergens veröffentlicht. Demnach wohnten am 1. Januar 2025 offiziell 2556 Personen in den norwegischen Siedlungen Spitzbergens (Longyearbyen, Ny-Ålesund), ein Minus von 61 Personen gegenüber den Zahlen vom Vorjahr.
Die norwegische Regierung wird sich kaum darüber freuen, dass Norweger unter den Fortgezogenen überrepräsentiert sind: Ganze 50 von 61 (rund 82 %) haben einen norwegischen Pass. Unter der Bevölkerung in Longyearbyen und Ny-Ålesund, insgesamt 2556 Menschen, befinden sich nach den neuesten Zahlen 1626 Norweger (63,6 %). Und der norwegische Anteil an der Bevölkerung dürfte sich absehbar noch etwas weiter verringern, wenn im Sommer mit der Grube 7 die letzte norwegische Kohlegrube Spitzbergens schließt, denn unter den Bergarbeitern sind Norweger ebenfalls überdurchschnittlich vertreten. Damit wird die Regierung nicht glücklich sein, denn ein höherer norwegischer Bevölkerungsanteil Spitzbergens ist explizites Ziel der Politik in Oslo.
In Longyearbyen und Ny-Ålesund lebten am 1.1.2025 offiziell 2556 Personen.
Der norwegische Bevölkerungsanteil ist leicht gesunken.
Eine interessante Entwicklung zeigt sich auch bei der nicht-norwegischen Bevölkerung: Waren Thailänder (aktuell 113) über viele Jahre hinweg nach Norwegern auf Platz zwei der Bevölkerung, wurden sie nun von Philippinern (127) überholt. Auf Platz vier folgen Deutsche (94) und auf Platz 5 Russen (67).
Stichwort Russen: in Barentsburg und Pyramiden wohnten im Januar 297 Personen, so wenig wie noch nie seit Beginn der Bevölkerungsstatistik, die seit 2013 geführt wird. Unter diesen 297 sind auch etliche Ukrainer.
Die Meldung um eine Zukunft für die Grube 7 als Museum war ein Aprilscherz (und als solcher deutlich erkennbar, hoffe ich, oder nicht?) – das hier hört sich wahrscheinlich noch mehr als ziemlich absurder Aprilscherz an, ist es aber nicht: Die von der US-Regierung bekanntermaßen eingeführten Zölle betreffen auch Svalbard und Jan Mayen.
Aber nicht, weil sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu Norwegen automatisch darunter fallen, denn sie bekommen eigene Zölle. Während Norwegen mit einem Zoll von 15 % belegt wird, werden auf Ausfuhren aus Svalbard und Jan Mayen in die USA laut NRK 10 % fällig.
Das ist die gute Nachrich: Verglichen mit vielen anderen Ländern, kommt die Exportwirtschaft in Longyearbyen und Olonkinbyen (die Station auf Jan Mayen) vergleichsweise glimpflich davon.
Es gibt nur keinerlei Exportwirtschaft in diesen oder anderen Orten dieser Inseln. Der einzige Exportartikel Spitzbergens ist bis jetzt die Kohle, die aber in jüngerer Geschichte nicht in die USA verkauft wurde. Und auf Jan Mayen gibt es sowieso keine Zivilbevölkerung, sondern nur eine Station, und damit sowieso keinerlei Wirtschaft.
Auf Jan Mayen gibt es genau so viel Exportwirtschaft, wie man in diesem Bild sehen kann: gar keine.
Spitzbergen und Jan Mayen sind nicht die einzigen abgelegenen Inseln ohne Exportwirtschaft, die von der US-Regierung mit Zöllen belegt wurden. Dazu zählen laut Spiegel online auch die subantarktischen Inseln Heard und McDonald sowie die Norfolk-Insel bei Australien.
Kommentar
Wenn jemand eine Erklärung dafür hat, warum das sinnvoll sein könnte (selbst wenn man den grundsätzlichen Sinn oder Unsinn der Zölle einmal außen vor lässt), würde mich das interessieren. Ich habe keine Vorstellung.
Einfach ein paar Eindrücke vom schönen arktischen Winter, ohne viele Worte.
Eine Tour zur Dunérbukta an der Ostküste. Saukalt, um -25 Grad. Und eine kleine Erinnerung, warum man im Schnee immer eine Schaufel dabei haben sollte (der zweite Grund ist prinzipiell natürlich noch die Lawinengefahr).
Und sonst noch? Ach ja, die Vorräte werden wieder aufgestockt. Ab sofort ist die gesamte Auswahl an Spitzbergen-Küchenbrettchen aus Longyearbyen wieder vorrätig.
Küchenbrettchen aus Longyearbyen: jetzt wieder alle im Spitzbergen.de-Shop verfügbar 🙂