Das Eindringen neuer Arten in bestehende Ökosysteme kann diese ordentlich aus dem Gleichgewicht bringen. Gleich ob dies als natürlicher Prozess infolge normaler Einwanderung geschieht, ob der Mensch beim Umzug wissentlich oder unwissentlich mitgeholfen hat oder ob der Klimawandel den Wohnortwechsel begünstigte: alteingesessene Arten leiden meist unter ihren neuen Nachbarn. Dies ist insbesondere in abgelegenen, relativ artenarmen Ökosystemen der Fall, etwa in Polargebieten oder auf fernen Ozeaninseln.
Mittlerweile hat sich die Schneekrabbe (Chionoecetes opilio) in der Barentssee etabliert, die bis zu 90 cm Größe (Spannweite der Beine) und 2 kg Gewicht erreichen kann. Auch früher war die Schneekrabbe weit verbreitet, ihre Heimat liegt vor allem in der Beringstraße und nördlich davon sowie bei Neufundland. Möglicherweise ist die Krabbe entlang der sibirischen Küste Richtung Barentssee gekrabbelt.
Bei der an der norwegischen Küste eingewanderten Königskrabbe hat man die Erfahrung gemacht, dass die marine Bodenfauna unter den gefräßigen Neuankömmlingen kräftig leiden kann. Es steht zu befürchten, dass die Schneekrabbe kaum weniger Rücksicht nehmen wird als die Königskrabbe. Zudem ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis letztere ebenfalls von der nordnorwegischen Küste aus nach Norden weiterwandert.
Exemplare der Schneekrabbe wurden bereits östlich von Spitzbergen gefunden. Die Art wird dort seit Mitte der 90er Jahre angetroffen und ist dabei, sich nicht nur zu einem ökologischen Störenfried, sondern auch zu einer wertvollen Ressource für die Fischerei zu entwickeln.
In den nächsten Wochen wird der eine oder andere Vortrag anstehen, und wer Lust hat und in der Nähe ist, ist zu folgenden Terminen gerne eingeladen:
• Dienstag, 14. Januar, 18 Uhr im Umweltzentrum Dresden: „Zwischen Südgeorgien und Antarktis – unterwegs im Reich der Wanderalbatrosse und Pinguine“. Veranstaltung der Fachgruppe Ornithologie Dresden des NABU.
• Freitag, 17. Januar, 20 Uhr im Naturkundemuseum Osnabrück: „Spitzbergen – ein geologisch interessantes Land“. Veranstaltung des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück e.V., zur Einstimmung auf die Spitzbergen-Reise mit der Antigua im September 2014.
• Samstag, 01. Februar, 14 Uhr „Spitzbergen“ und 16 Uhr „Antarktis“ auf der Dresdener Reisemesse.
Das ist derzeit die Vortrags-Planung für die nächsten Wochen, weitere Termine müssen erst noch bestätigt werden.
Bilder aus Arktis und Antarktis gibt es bei den obenstehenden Vortragsterminen.
2014 fängt gut an: Auf Spitzbergen.de sind ab sofort 360-Grad-Panoramen aus Grönland online. Das Material stammt von den Fahrten mit der Ópal Ende August und September 2013 im unschlagbar schönen Scoresbysund in Ostgrönland. Ab sofort ist es auf dieser Webseite über eine interaktive Karte (hier klicken) zugänglich.
360 Grad Panoramen ermöglichen es dem Betrachter, sich visuell mitten in eine Landschaft (oder einen Raum etc.) hinein zu versetzen, da sie nicht, wie bei einem konventionellen Foto, nur eine Richtung zeigen, sondern den Rundumblick. Der Betrachter kann das Bild beliebig drehen.
Panorama (Ausschnitt) von den Bjørneøer (Bäreninseln) im Scoresbysund, Ostgrönland. Mehr davon, in navigierbarer 360 Grad Darstellung, gibt es hier.