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Jahres-Archiv: 2014 − News & Stories


Ers­te Foto­ga­le­rien aus dem Licht­win­ter 2014 auf Spitzbergen.de

Ers­te Foto­ga­le­rien aus dem ark­ti­schen Früh­jahr 2014 sind jetzt an übli­cher Stel­le auf die­ser Web­sei­te. Eine klei­ne Aus­wahl Fotos von Ende März macht den Anfang – damals wur­de es nachts in Spitz­ber­gen noch dun­kel! Kaum vor­stell­bar …

In loser Rei­hen­fol­ge wer­den über die nächs­ten Wochen und Mona­te immer wie­der neue Foto­ga­le­rien erschei­nen, zunächst aus den aktu­el­len Wochen des Licht­win­ters in Spitz­ber­gen bis zu den Segel­schif­frei­sen in Spitz­ber­gen mit der Anti­gua und der Arc­ti­ca II und nach Jan May­en. Es wird sich also loh­nen, immer wie­der mal in die Foto­ga­le­rien und Rei­se­be­rich­te Ark­tis 2014 zu schau­en!

Dar­über hin­aus wer­den der­zeit wie­der neue Ark­tis-Pan­ora­men auf­be­rei­tet, die dem­nächst zugäng­lich wer­den.

Ende März waren die Näch­te in Spitz­ber­gen noch dun­kel. Umso schö­ner ist das knis­tern­de Feu­er im Ofen einer gemüt­li­chen Hüt­te!

Bjørndalen

Für 26 Per­so­nen ende­te der Oster­aus­flug im Hub­schrau­ber

Ostern ist in Skan­di­na­vi­en Tou­ren-Hoch­sai­son, und je nach Wet­ter hat dann auch der Ret­tungs­dienst Hoch­sai­son. Die­ses Jahr waren die Tage um Ostern in Spitz­ber­gen wet­ter­mä­ßig eher insta­bil, mit viel Schnee­fall und kräf­ti­gem Wind, der lokal Sturm­stär­ke erreich­te.

Letzt­lich muss­te der Ret­tungs­dienst in Spitz­ber­gen (Sys­sel­man­nen, Rotes Kreuz) ins­ge­samt 26 Per­so­nen aus dem Feld holen: dar­un­ter die Grup­pe mit 6 Leu­ten, deren Gui­de am ver­gan­ge­nen Mitt­woch auf dem Con­way­jø­ku­len in eine Glet­scher­spal­te gefal­len war, und eine Grup­pe aus 19 Per­so­nen (nicht 16, wie zunächst fälsch­li­cher­wei­se berich­tet), die am Sams­tag vom Aka­de­mikar­breen aus Hil­fe ange­for­dert hat­ten, nach­dem 2 ihrer Zel­te im star­ken Wind zer­stört wor­den waren. Die 19 Leu­te wur­den von 2 Hub­schrau­bern abge­holt. Am glei­chen Tag wur­de ein Scoo­ter­fah­rer aus der Petu­ni­abuk­ta (bei Pyra­mi­den) geholt, der sich bei einem Zusam­men­stoß mit einem ande­ren Motor­schlit­ten Ver­let­zun­gen zuge­zo­gen hat­te – ja, so etwas kann auch mit Motor­schlit­ten pas­sie­ren, vor allem bei durch Stark­wind und Schnee­trei­ben redu­zier­ter Sicht.

Dar­über muss­ten von Kapp Lin­né und dem For­schungs­schiff Lan­ce jeweils eine ver­letz­te Per­son geholt wer­den.

Alle abge­hol­ten Per­so­nen sind wohl­auf, es gab kei­ne schwe­ren Ver­let­zun­gen.

Fro­he Ostern …

Der Ret­tungs­hub­schrau­ber bei einer Übung. Damit tra­ten über Ostern in Spitz­ber­gen 26 Per­so­nen die Heim­rei­se von ihren Oster­tou­ren an.

Rettungshubschrauber

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Erneut Ret­tungs­ak­ti­on ange­lau­fen: Ski­wan­der­grup­pe steckt im Sturm auf Aka­de­mikar­breen fest

Ostern ist Tou­ren-Hoch­sai­son in ganz Skan­di­na­vi­en, aber gleich­zei­tig haben lei­der auch die Ret­tungs­diens­te Hoch­sai­son: Erneut ist in Spitz­ber­gen eine Ret­tungs­ak­ti­on ange­lau­fen. Am Oster­sonn­tag hat eine Ski­läu­fer­grup­pe einen Not­peil­sen­der aus­ge­löst und per Satel­li­ten­te­le­fon mit­ge­teilt, dass bereits 2 ihrer Zel­te im Sturm zer­stört wur­den. Die Grup­pe, 16 Per­so­nen ein­schließ­lich 3 Gui­des, befin­det sich auf dem Aka­de­mikar­breen, zen­tral im nörd­li­chen Osten Spitz­ber­gens, zwi­schen New­ton­top­pen und Storfjord.

Neben den Ret­tungs­hub­schrau­bern, die zur Stun­de unter­wegs sind, berei­ten die Ein­satz­kräf­te des Sys­sel­man­nen auch eine Motor­schlit­ten-Expe­di­ti­on vor, weil die Hub­schrau­ber im Sturm wahr­schein­lich nicht lan­den kön­nen.

Zur genau­en Situa­ti­on der Grup­pe gibt es bis­lang kei­ne öffent­li­chen Anga­ben.

Der Aka­de­mikar­breen bei star­kem Wind. Der­zeit sit­zen dort 16 Ski­wan­de­rer im Sturm fest und war­ten auf Ret­tungs­kräf­te.

Akademikarbreen im Sturm

Quel­le: Sys­sel­man­nen

For­schungs­schiff Lan­ce bricht Eis im Dick­son­fjord

Auch wenn das Treib­eis den Osten und Nor­den Spitz­ber­gens nun doch mehr und mehr umschließt, blei­ben die Fjor­de weit­ge­hend eis­frei. Selbst sonst eini­ger­ma­ßen zuver­läs­sig zufrie­ren­de Fjor­de wie Tem­pel­fjord, Bil­lefjord, Dick­son­fjord, Ekm­anfjord (alle Neben­ar­me des Isfjord) sowie Wij­defjord und Van Mijenfjord sind die­ses Jahr viel offe­ner als sonst, zum Leid­we­sen derer, die sich der­zeit mit Ski und Motor­schlit­ten in Spitz­ber­gen bewe­gen – und, viel wich­ti­ger, der Tier­welt, die auf das Fjord­eis ange­wie­sen ist: Rin­gel­rob­ben brin­gen dort ihren Nach­wuchs zur Welt, Eis­bä­ren fin­den dort Nah­rung.

Beschei­de­nen Trost bot der Umstand, dass wenigs­tens die inners­ten Berei­che die­ser Fjor­dar­me mitt­ler­wei­le doch zuge­fro­ren sind. Der ein­zi­ge Fjord, der wenigs­tens nähe­rungs­wei­se nor­ma­le Bedin­gun­gen auf­wies, war der Dick­son­fjord.

Am 8.-10. April hat das For­schungs­schiff Lan­ce im Auf­trag von UNIS eine meh­re­re Kilo­me­ter lan­ge Rin­ne in das Eis im Dick­son­fjord gebro­chen. Die Fahrt fand im Rah­men eines Feld­kur­ses Meer­eis statt und als Ort war ursprüng­lich der Horn­sund vor­ge­se­hen, wo sich jedoch kei­ne geeig­ne­ten Eis­be­din­gun­gen ein­stell­ten. Daher such­te UNIS beim Sys­sel­mann um Erlaub­nis, im Dick­son­fjord eine Rin­ne von „meh­re­re Schiffs­län­gen“ Län­ge zu bre­chen.

Das Ergeb­nis ist eine Rin­ne von meh­re­ren Kilo­me­tern Län­ge. An der inners­ten Posi­ti­on betrug die Eis­di­cke spär­li­che 35 Zen­ti­me­ter und wei­ter außen noch weni­ger, so dass nicht damit gerech­net wer­den kann, dass der Fjord wie­der zufriert. Eher muss man ver­mu­ten, dass der Riss die Sta­bi­li­tät der gesam­ten Eis­de­cke beein­träch­tigt, so dass auch das ver­blie­be­ne Eis frü­her auf­bricht.

Das Auf­bre­chen des Eises durch die Lan­ce mit dem UNIS-Kurs wird von ver­schie­de­ner Sei­te kri­ti­siert. Nicht zuletzt beschwer­te sich der im Dick­son­fjord ansäs­si­ge nor­we­gi­sche Trap­per Harald Sol­eim, dass man ihn nicht ein­mal infor­miert hat­te. Sol­eim fährt mit dem Motor­schlit­ten über das Fjord­eis und bezeich­ne­te das uner­war­te­te Hin­der­nis als „direkt lebens­ge­fähr­lich“. UNIS bedau­er­te, Sol­eim nicht infor­miert zu haben. Ob das Auf­bre­chen des für Tier und Mensch wich­ti­gen Eises in Zei­ten, wo die­ses Man­gel­wa­re ist, zu Zwe­cken eines Feld­kur­ses ange­mes­sen ist, kann man bezwei­feln. Wür­den an wis­sen­schaft­li­che Exkur­sio­nen ähn­lich stren­ge Anfor­de­run­gen gestellt wie an tou­ris­ti­sche Akti­vi­tä­ten, wäre die Geneh­mi­gung zum Bre­chen der Rin­ne wohl kaum erteilt wor­den.

Fjord­eis im Tem­pel­fjord: viel gerin­ger in Aus­deh­nung und Dicke als nor­mal. Zu wel­chen Zwe­cken sol­ches Eis auf­ge­bro­chen wer­den darf, schei­det die Geis­ter.

Fjordeis, Tempelfjord

Quel­le: Sys­sel­man­nen (Felt­logg), Sval­bard­pos­ten

Sturz in Glet­scher­spal­te am Con­way­jø­ku­len glimpf­lich ver­lau­fen

Die Ähn­lich­keit der Über­schrift zum vor­letz­ten Bei­trag ist kein Zufall: Schon wie­der ist ein Ski­tou­ren­läu­fer auf Spitz­ber­gen in eine Glet­scher­spal­te gefal­len. Auch die­ses Mal ist letzt­lich alles glück­lich ver­lau­fen.

Es han­del­te sich um eine Tou­ris­ten­grup­pe aus 6 Per­so­nen ein­schließ­lich Gui­de, die auf dem Rück­weg von einer Tour zum New­ton­top­pen waren, Spitz­ber­gens höchs­tem Berg. Im Bereich des Con­way­jø­ku­len, einem Glet­scher nord­öst­lich des Bil­lefjord, geriet die Grup­pe in Spal­tenge­län­de. Zur betref­fen­den Zeit (Don­ners­tag, 16.4.) herrsch­te in der frag­li­chen Gegend star­ker Wind mit Schnee­trei­ben und ent­spre­chend deut­lich ein­ge­schränk­te Sicht. Die sechs Ski­läu­fer waren jeweils zu dritt in zwei Seil­schaf­ten gesi­chert, als der vor­weg lau­fen­de Gui­de in eine Spal­te stürz­te. Die zwei ihm fol­gen­den Ski­läu­fer konn­ten den Sturz jedoch nach sechs Metern abfan­gen. Das zwei­te Team beweg­te sich gesi­chert zur Spal­te vor und konn­te zunächst den Not­peil­sen­der hoch­zie­hen, den der in die Spal­te gefal­le­ne Gui­de bei sich getra­gen hat­te.

Wegen des boden­na­hen Schnee­trei­bens konn­te der Ret­tungs­hub­schrau­ber jedoch trotz mehr­fa­cher Ver­su­che nicht bei der Grup­pe lan­den, so dass die Ret­tungs­kräf­te in Lon­gye­ar­by­en ihrer­seits eine Ski­grup­pe vor­be­rei­te­ten. Unter­des­sen gelang es der Grup­pe vor Ort, den gestürz­ten Gui­de aus der Spal­te zu holen, der sich beim Sturz eine leich­te Schul­ter­ver­let­zung zuge­zo­gen hat­te, sonst jedoch wohl­auf war.

Schließ­lich konn­te der Ret­tungs­hub­schrau­ber in einem Moment leich­ter Wet­ter­bes­se­rung bei der Grup­pe lan­den und alle 6 Per­so­nen sowie ihren Hund auf­neh­men und nach Lon­gye­ar­by­en brin­gen.

Die genaue Posi­ti­on der Spal­te ist nicht öffent­lich bekannt. Inge­samt gel­ten die wei­ten Glet­scher­ge­bie­te im Bereich Lomo­noss­ov­fon­na als spal­ten­arm. Mög­li­cher­wei­se geriet die Grup­pe bei der schlech­ten Sicht in Spal­tenge­län­de. Ob dies zumin­dest bei guter Sicht erkenn­bar gewe­sen wäre, ist nicht bekannt.

Glet­scher­land­schaft im Bereich Lomo­noss­ov­fon­na. In die­ser Regi­on liegt auch der Con­way­jø­ku­len, wo ein Mann am Don­ners­tag 6 Meter tief in eine Glet­scher­spal­te stürz­te.

Lomonossovfonna

Quel­len: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten

Ost Sval­bard Natur­re­ser­va­te: neue Vor­schrif­ten ab 01. Mai 2014

Der kon­tro­ver­se Pro­zess um neue Vor­schrif­ten in den gro­ßen Natur­re­ser­va­ten in Ost Sval­bard ist nun end­lich zumin­dest im Gro­ßen und Gan­zen zum Abschluss gekom­men: Die neu­en Regeln tre­ten zum 01. Mai 2014 in Kraft. Der Streit um die neu­en Vor­schrif­ten hat die Gemü­ter seit 2007 öffent­lich erregt, sie­he diver­se Spitzbergen.de-Nachrichten, etwa vom Janu­ar 2013.

Im Ergeb­nis sehen die neu­en Vor­schrif­ten so aus, wie im Vor­schlag des Sys­sel­man­nen von Janu­ar 2013 ange­kün­digt. Es bleibt dabei, dass die fach­li­che Grund­la­ge für eine Rei­he der Ände­run­gen fehlt oder man­gel­haft ist: Der Nut­zen für Umwelt­schutz und For­schung wird vie­ler­seits ange­zwei­felt bezie­hungs­wei­se als nicht exis­tent bezeich­net. Trotz­dem wer­den sich letzt­lich wohl alle mit der neu­en Situa­ti­on ohne all­zu dras­ti­sche Ände­run­gen arran­gie­ren kön­nen (und müs­sen), wobei hin­sicht­lich eini­ger Details abzu­war­ten bleibt, wie sie in der künf­ti­gen Rea­li­tät funk­tio­nie­ren wer­den.

Die wich­tigs­ten Ände­run­gen im Über­blick (soweit zutref­fend, aus der Spitzbergen.de-Nachricht vom Janu­ar 2013 zitiert).

Im Osten wer­den ver­schie­de­ne Zonen aus­ge­wie­sen, die teils punk­tu­ell sind, teils groß­räu­mig. Für alle Zonen gel­ten ver­schie­de­ne Rege­lun­gen (sie­he unten­ste­hen­de Kar­te):

Zone A (gelb): wis­sen­schaft­li­che Refe­renz­ge­bie­te. Rei­sen dort­hin müs­sen vor­her dem Sys­sel­man­nen gemel­det wer­den, die­ser kann Ände­run­gen der Rei­se­plä­ne etc. ver­lan­gen bis hin zum Ver­bot des ein­zel­nen Vor­ha­bens (was schon immer in den gesam­ten Natur­re­ser­va­ten gilt). Man darf auf die prak­ti­sche Hand­ha­bung gespannt sein, die poten­zi­ell auf eine fak­ti­sche Sper­rung hin­aus­lau­fen kann. Ande­rer­seits bleibt die Fra­ge, wor­in die Ein­füh­rung einer Mel­de- und Berichts­pflicht besteht in einem Gebiet, wo genau das auch vor­her schon ver­langt wur­de. Die Refe­renz­ge­bie­te sind groß, umfas­sen aber über­wie­gend tou­ris­tisch wenig rele­van­te Gebie­te. Der wis­sen­schaft­li­che und sons­ti­ge Bedarf an sol­chen Gebie­ten ist und bleibt unklar und umstrit­ten, eine nach­voll­zieh­ba­re Begrün­dung, über Flos­keln wie der Anwen­dung des Prin­zips der Vor­beu­gung hin­aus, wur­de weder von der Ver­wal­tung noch von ande­ren Akteu­ren wie dem Nor­we­gi­schen Polar­in­sti­tut gelie­fert.

Zone B (oran­ge): Kein Zugang vom 15.05.-15.08. In der Pra­xis sind Lågøya und Tusenøya­ne somit in der Sai­son gesperrt; im Bezug auf die Lågøya gilt das für den rot umran­de­ten Bereich, also die Nord­spit­ze und West­küs­te; der außer­halb davon gele­ge­ne oran­ge Bereich bleibt zugäng­lich. Eine ähn­li­che Rege­lung galt bis­lang für die die Vogel­schutz­ge­bie­te, die aller­dings auf tat­säch­li­che Brut­ge­bie­te wie bestimm­te klei­ne­re Inseln beschränkt waren. Nun fal­len Tei­le grö­ße­rer Inseln und gan­ze Insel­grup­pen unter das sai­so­nal gel­ten­de Ver­bot fal­len.

Zone C (grü­ne Punk­te): hier sol­len orts­spe­zi­fi­sche Richt­li­ni­en ver­bind­lich wer­den, wie sie mitt­ler­wei­le in Polar­ge­bie­ten, ins­be­son­de­re der Ant­ark­tis, mehr und mehr üblich wer­den. Die Vor­schrif­ten sol­len von der Tou­ris­mus­in­dus­trie, ver­tre­ten durch AECO, unter Auf­sicht des Sys­sel­man­nen erar­bei­tet wer­den. Betrof­fen sind 4 Stel­len im Osten: Polar­sta­rod­den (Storøya), André­e­ne­set und Kræ­mer­pyn­ten (Kvi­tøya), Dole­ritt­ne­set („Kapp Lee“) und André­e­tan­gen (Edgeøya).

Zone D (rote Punk­te): hier gel­ten rela­tiv klein­räu­mig ganz­jäh­ri­ge Betre­tungs­ver­bo­te an his­to­risch bedeut­sa­men Loka­li­tä­ten. Bereits seit 2010 in Kraft.

Zone E (rot): Ganz­jäh­ri­ge Sper­rung von Kong Karls Land. Dies gilt schon lan­ge.

Zusätz­lich wur­de fest­ge­legt, dass Schif­fe in den Natur­re­ser­va­ten nicht mehr als 200 Pas­sa­gie­re an Bord haben dür­fen. Grau­was­ser­tanks und ande­re Abwäs­ser dür­fen in den Natur­re­ser­va­ten nicht inner­halb von 500 Metern vor dem Ufer geleert wer­den. Dar­über hin­aus ist dies im gesam­ten Rijpfjord ver­bo­ten, in dem ozea­no­gra­phi­sche Lang­zeit­stu­di­en durch­ge­führt wer­den. Im Paket mit dem bereits ein­ge­führ­ten Ver­bot, Schwer­öl als Schiffs­treib­stoff oder auch nur in den Tanks in den Natur­re­ser­va­ten mit­zu­füh­ren, sind die­se Tei­le der neu­en Regeln aus Sicht des Umwelt­schut­zes zu begrü­ßen.

Ost Svalbard Entwurf Sysselmannen_09 Januar 2013

Die­se Ver­si­on der Kar­te stammt aus dem Vor­schlag des Sys­sel­man­nen für den neu­en Gesetz­ent­wurf vom Janu­ar 2013, wur­de hier aus prak­ti­schen Grün­den aber bei­be­hal­ten. Die ein­zi­ge Ände­rung, hin­sicht­lich der die­se Kar­te dem neu­en Gesetz nicht genau ent­spricht, betrifft die Lågøya, die nicht in ihrer Gesamt­heit in der Zeit 15.05.-15.08. gesperrt ist, son­dern „nur“ an der Nord­spit­ze und West­küs­te (rot umran­det). Die offi­zi­el­len Kar­ten sind der­zeit im nor­we­gi­schen online Gesetz­ar­chiv ein­zu­se­hen

Hier kli­cken für eine grö­ße­re Ver­si­on die­ser Kar­te.

Quel­le: Pres­se­mit­tei­lung der nor­we­gi­schen Regie­rung.

Hier ist der gesam­te der neue Geset­zes­text nach­zu­le­sen (nor­we­gisch), dem auch Kar­ten mit den neu­en Gebie­ten bei­gefügt sind.

Sturz in Glet­scher­spal­te am Nor­dens­ki­öld­fjel­let glimpf­lich ver­lau­fen

Am Sonn­tag ist ein Ski­läu­fer 25 Meter tief in eine Glet­scher­spal­te am Nor­dens­ki­öld­fjel­let bei Lon­gye­ar­by­en gefal­len und wur­de mit viel Glück prak­tisch unver­letzt geret­tet.

Das 1050 Meter hohe Nor­dens­ki­öld­fjel­let ist die süd­li­che, höhe­re Ver­län­ge­rung des Pla­tå­ber­get und ein belieb­tes Ziel für sport­li­che Tou­ren von Lon­gye­ar­by­en aus. Im höhe­ren, stei­len Teil des Glet­schers gibt es rand­nah Spal­ten, die prin­zi­pi­ell bekannt sind. Die übli­chen Rou­ten auf den fla­chen Gip­fel des Nor­dens­ki­öld­fjel­let füh­ren ent­we­der über siche­re Berei­che des Glet­schers abseits der stei­le­ren Par­tien oder über die benach­bar­ten Fels­rü­cken; letz­te­re sind bei win­ter­li­cher Ver­ei­sung aber nur schwer oder gar nicht begeh­bar.

Der Ski­läu­fer war mit einer Grup­pe von ins­ge­samt 9 Per­so­nen am Sonn­tag Mit­tag auf dem Nor­dens­ki­öld­fjel­let gewe­sen. Auf dem Rück­weg hat­te sich die Grup­pe geteilt. Nach dem Spal­ten­sturz wag­ten die Beglei­ter in sei­ner Nähe zunächst nicht, sich zu bewe­gen, son­der rie­fen tele­fo­nisch die Ret­tungs­kräf­te. Die­se rück­ten mit 2 Hub­schrau­bern und Ein­satz­kräf­ten von Sys­sel­mann und Rotem Kreuz an und hat­ten den jun­gen Mann nach ins­ge­samt etwa 2 Stun­den trotz einer Sturz­tie­fe von 25 Metern prak­tisch unver­letzt aus der Spal­te geholt. Ver­mut­lich ver­lief die Spal­te nicht senk­recht, son­dern schräg, was bei Spal­ten im stei­len Teil des Glet­schers, nah zum Kon­takt zum Fels, nicht unty­pisch ist.

Die Posi­ti­on des Stur­zes wird vom Sys­sel­man­nen mit N78 10.95 E15 26.55 ange­ge­ben, was mit der mar­kier­ten Spal­te auf dem Foto unten etwa über­ein­stimmt. Das Foto stammt vom 19. Juli 2009 und zeigt den Glet­scher daher mit ande­rer Schnee­be­de­ckung als beim Sturz am ver­gan­ge­nen Sonn­tag (06. April).

Glet­scher am Nor­dens­ki­öld­fjel­let (Archiv­bild vom Juli 2009). Die Spal­ten im obe­ren Bereich sind teil­wei­se sicht­bar (Mar­kie­rung). In die­sem Bereich stürz­te am Sonn­tag ein Mann 25 Meter tief.

Gletscherspalte am Nordenskiöldfjellet bei Longyearbyen

Quel­le: Felt­logg Sys­sel­man­nen

Trap­pers Trail 2014: Spitz­ber­gens größ­tes Hun­de­schlit­ten­ren­nen

Ein­drü­cke vom Trap­pers Trail 2014, Spitz­ber­gens größ­tem Hun­de­schlit­ten­ren­nen. Das Trap­pers Trail Ren­nen gibt es seit 2009. Die Gesamt­rou­te ist 75 Kilo­me­ter lang und führt die Teil­neh­mer von Lon­gye­ar­by­en durch die Täler Toda­len und Bøda­len zum Kapp Lai­la in der Coles­buk­ta, wo Teil­neh­mer, Ver­an­stal­ter und Zuschau­er einen gesel­li­gen Abend mit Feu­er, ofen­ge­heiz­ten Zel­ten und bes­tem Blick über den Isfjord ver­brin­gen. Am zwei­ten Tag geht es durch das Fard­a­len und über den Lon­gye­ar­breen wie­der zurück nach Lon­gye­ar­by­en. Der stei­le Hang vom Fard­a­len hoch zum Glet­scher ist der här­tes­te Teil der Rou­te, die gut trai­nier­te Teams aber nicht vor über­trie­be­ne Her­aus­for­de­run­gen stellt, son­dern so gewählt ist, dass der Tag allen Teil­neh­mern in guter Erin­ne­rung blei­ben soll und kann.

Es gibt meh­re­re Dis­zi­pli­nen, je nach Anzahl der Hun­de und Art des Schlit­tens, wo „Ski und Pul­ka“ als eige­ne Grup­pe lau­fen. Die­ses Jahr ver­zeich­net der Ver­an­stal­ter, Lon­gye­ar­by­en Hun­de­klubb, eine Rekord­be­tei­li­gung von 23 Teams mit 38 Fah­rern und 199 Hun­den. Zum Zeit­punkt des Schrei­bens stand der Sie­ger noch nicht fest.

Trap­pers Trail (Gale­rie)

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Trap­pers Trail: Spitz­ber­gens größ­tes Hun­de­schlit­ten­ren­nen steht an

Am Wochen­en­de (5./6. April) ist es wie­der soweit: Spitz­ber­gens größ­tes Hun­de­schlit­ten-Ereig­nis steht an. Die­ses Mal wur­den schon Rekor­de geschla­gen, bevor der ers­te Hus­ky am Start steht: Nicht weni­ger als 22 Gespan­ne mit 38 Fah­rern und 199 Hun­den wer­den an den Start gehen. Die Teil­neh­mer­zahl ist somit rekord­hoch, so vie­le waren noch nie dabei.

Den Trap­pers Trail gibt es seit 2009 jedes Jahr im April.

Da die Wet­ter­vor­her­sa­ge ordent­li­ches Wet­ter ver­spricht, kön­nen Teil­neh­mer (Zwei- und Vier­bei­ner), Ver­an­stal­ter und Zuschau­er sich auf schö­ne Tage freu­en. Die Rou­te führt am Sams­tag von Lon­gye­ar­by­en durch Toda­len und Bøda­len zum Kapp Lai­la (West­sei­te Coles­buk­ta), wo der Ver­an­stal­ter­ver­ein, Lon­gye­ar­by­en Hun­de­klubb, über eine Hüt­te ver­fügt, wo die Teil­neh­mer in Zel­ten und Lavos über­nach­ten wer­den. Am Sonn­tag geht es durch das Fard­a­len und über den stei­len Pass hoch zum Lon­gye­ar­breen zurück. Die Gesamt­stre­cke beträgt 75 Kilo­me­ter.

Gute Tour! Wir sind gespannt …

Beginn der Stre­cke vom Trap­pers Trail Hun­de­schlit­ten­ren­nen in Lon­gye­ar­by­en (2013)..

Trappers Trail, Longyearbyen

Mehr: Lon­gye­ar­by­en Hun­de­klubb

Win­ter in der Ark­tis, aber die Fjor­de mer­ken es nicht

Im Janu­ar und Febru­ar war es über Wochen hin­weg deut­lich wär­mer als „nor­mal“ (sie­he Spitzbergen.de-Nachrichten: Febru­ar schlägt Wet­ter­re­kor­de in Spitz­ber­gen). Mitt­ler­wei­le lie­gen die Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen -10 und -20°C, was der Sache schon näher kommt. Aller­dings scheint die Käl­te zu spät zu kom­men, um den Fjor­den noch Zeit zum Zufrie­ren zu geben: Selbst sonst zuver­läs­sig gefrie­ren­de Buch­ten wie Van Mijenfjord, Tem­pel­fjord und inne­rer Wij­defjord sind bis­lang noch weit­ge­hend offen, nur in den inners­ten Berei­chen bil­den sich Fjord­eis­de­cken.

Die Noor­der­licht, die im Früh­jahr sonst als „Schiff im Eis“ im Tem­pel­fjord liegt, hat die­sen Auf­trag für die lau­fen­de Sai­son bereits abge­sagt und fährt bereits ers­te Segel­tou­ren im Isfjord­be­reich mit Geo­lo­gie­stu­den­ten.

Das Foto unten zeigt die Eis­kan­te im Tem­pel­fjord vom letz­ten Sams­tag (29.3.). Erst fjord­ein­wärts von Kapp Schoultz/Kap Mur­doch ist der Tem­pel­fjord bis­lang gefro­ren. Nun ist für die nächs­ten Tage kal­tes Wet­ter vor­her­ge­sagt. Viel­leicht bil­det sich ja doch noch etwas mehr Eis. Für die tou­ris­ti­schen Tages­fahr­ten gibt es alter­na­ti­ve Rou­ten wie nach Barents­burg und zur Ost­küs­te, die unab­hän­gig vom Fjord­eis sind, aber die Tier­welt der Regi­on könn­te das Eis sicher gut brau­chen, wie Rin­gel­rob­ben, die ihren Nach­wuchs auf dem Fjord­eis zur Welt brin­gen.

Die Eis­kan­te im Tem­pel­fjord vom Sams­tag (29.3.). West­lich von Kapp Schoultz ist der Fjord offen..

Eiskante Tempelfjord

For­schungs­fahrt in die Polar­nacht: Leben im Eis­meer in der Dun­kel­heit

Wie auch sonst so viel in der Ark­tis, ist die For­schung im höchs­ten Nor­den größ­ten­teils stark sai­son­ori­en­tiert. Wis­sen­schaft fin­det zum gro­ßen Teil im Som­mer statt, wenn die Arbeits­be­din­gun­gen ein­fa­cher sind – immer noch schwie­rig genug, aber kein Ver­gleich zur Polar­nacht, die Tätig­kei­ten im Frei­en mit Dun­kel­heit, Käl­te und Stür­men oft unan­ge­nehm und manch­mal gefähr­lich macht.

Ähn­lich wür­de es sicher auch bei den Tie­ren sein. Dass Eis­bä­ren kei­nen Win­ter­schlaf hal­ten und Ren­tie­re eben­falls auch in der dun­kels­ten Zeit nach Fut­ter suchen, war bekannt, aber ansons­ten nimmt alles Reiß­aus, und wer nicht ver­schwin­den kann, wür­de sei­ne Akti­vi­tät bis hin zum Stoff­wech­sel auf ein Mini­mum zurück­fah­ren. So dach­te man jeden­falls, man­gels bes­se­ren Wis­sens und bis­lang ohne die Mög­lich­keit, die­se Annah­me zu über­prü­fen.

In der nun ver­gan­ge­nen Polar­nacht hat das nor­we­gi­sche For­schungs­schiff Hel­mer Hans­sen (frü­her Jan May­en) eine aus­gie­bi­ge For­schungs­fahrt im Kongsfjord gemacht, um die­se lan­ge geglaub­ten Ver­mu­tun­gen zu über­prü­fen.

In Zei­ten eines nor­ma­len Tag-Nacht Rhyth­mus bewegt sich das Plank­ton nachts zum Fut­tern zur Ober­flä­che hin, um tags­über wie­der in die Dun­kel­heit der Tie­fe und damit in Sicher­heit vor Fress­fein­den zu ver­schwin­den. Die­ses regel­mä­ßi­ge Pen­deln zwi­schen dem nah­rungs­rei­chen Ober­flä­chen­was­ser und der Dun­kel­heit der Tie­fe ist die größ­te natür­li­che Bewe­gung von Bio­mas­se, die es auf der Erde gibt. Eine der Fra­gen war, ob es eine ver­gleich­ba­re Bewe­gung auch wäh­rend der Polar­nacht gibt. Auch wenn es auf die­se wie auch auf ande­re Fra­gen noch kei­ne abschlie­ßen­den Ant­wor­ten gibt, ist doch schon jetzt klar, dass die Akti­vi­tät im Polar­meer auch in der dunk­len Zeit viel grö­ßer ist als bis­lang gedacht. Offen­bar ist etwa Fisch weni­ger als ange­nom­men vom Licht abhän­gig, um Beu­te zu fin­den. Das zeigt der Magen­in­halt von Fischen, die wäh­rend der Fahrt der Hel­mer Hans­sen gefan­gen wur­den. Dar­un­ter befan­den sich Beu­te­tier­chen, die nicht ohne ein gewis­ses Maß an Seh­fä­hig­keit gefan­gen wer­den kön­nen. Mög­li­cher­wei­se kön­nen die­se Fische also auch in der Dun­kel­heit bes­ser sehen, als bis­lang gedacht. Unter­su­chun­gen der Augen gefan­ge­ner Fische sol­len zei­gen, wie die­se Fähig­keit zu erklä­ren ist.
Mit gro­ßem Gerät wur­den ver­ti­ka­le Wan­de­run­gen beob­ach­tet, also die Bewe­gung zur Ober­flä­che und in die Tie­fe. Die Ver­mu­tung, das polar­nächt­li­che Meer sei ein ziem­lich schläf­ri­ger Ort, kann man schon jetzt getrost ins Reich der Legen­den ver­ban­nen. Klar ist schon jetzt, dass auf die win­ter­fes­ten Mee­res­kund­ler noch eine Men­ge Arbeit war­tet.

Auch in der Ant­ark­tis haben ähn­li­che Unter­su­chun­gen bereits gezeigt, dass dort eben­falls wäh­rend der Polar­nacht deut­lich mehr Akti­vi­tät unterm Eis herrscht als bis­lang ange­nom­men.

Ein wei­te­rer Schwer­punkt ist die Fra­ge, wie mari­ne Orga­nis­men auf Ver­un­rei­ni­gung des Meer­was­sers etwa mit Öl in gerin­ger Kon­zen­tra­ti­on reagie­ren oder auf Kli­ma­än­de­rung, die das Eis in Flä­che, Dicke und zeit­li­cher Aus­brei­tung schrump­fen und das Was­ser wär­mer wer­den lässt. Die­se und wei­te­re Fra­gen sol­len nun Labor­un­ter­su­chun­gen an lebend gefan­ge­nen Fisch- und Plank­ton­ar­ten zei­gen.

Die Arbeit auf der Hel­mer Hans­sen wird von nor­we­gi­schen Wis­sen­schaft­lern koor­di­niert, betei­ligt sind aber For­scher aus einer Rei­he von Län­dern. Auf die Ergeb­nis­se sind Marin­bio­lo­gen und Kli­ma­for­scher aus aller Welt gespannt.

Schon bei Tages­licht geheim­nis­voll genug: ark­ti­sches Plank­ton..

Arktisches Plankton

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Rus­si­sches Atom-U-Boot Kras­no­dar bei Mur­mansk in Brand

Das rus­si­sche Atom-U-Boot Kras­no­dar, das zur Ver­schrot­tung in der Mari­ne­werft Ner­pa liegt, steht seit Mon­tag früh in Brand. Das Boot der Oscar II Klas­se wur­de 2012 als eines der letz­ten U-Boo­te aus der Zeit des Kal­ten Krie­ges außer Betrieb genom­men. Die Kras­no­dar ist der im August 2000 gesun­ke­nen Kursk sehr ähn­lich.

Laut der Web­sei­te Barents­Obers­ver wird beim Ver­schrot­ten eines Atom-U-Boo­tes zuerst der ver­brauch­te Kern­brenn­stoff ent­fernt. Danach folgt die Ent­fer­nung der Gum­mi­um­man­te­lung des Rump­fes. Bei die­sem feu­er­ge­fähr­li­chen Vor­gang ist es schon mehr­fach zu Brän­den gekom­men. Auch beim vor­lie­gen­den Brand der Kras­no­dar scheint es sich um ein Feu­er der Gum­mi-Hül­le zu han­deln.

Der Abbau der bei­den Reak­to­ren zur End­la­ge­rung an Land erfolgt erst ganz am Ende der Ver­schrot­tung. Mit ande­ren Wor­ten: an Bord des bren­nen­den U-Boo­tes befin­den sich noch zwei Atom­re­ak­to­ren und somit eine Men­ge radio­ak­ti­ves Mate­ri­al.

Die Kras­no­dar liegt nur etwa 100 km von der nor­we­gi­schen Gren­ze ent­fernt. Trotz eines ent­spre­chen­den Abkom­mens zum Aus­tausch von Infor­ma­tio­nen erfuh­ren nor­we­gi­sche Behör­den erst aus den Medi­en von dem Brand. Von nor­we­gi­scher Sei­te aus wur­de der Brand eines Atom-U-Boo­tes mit Reak­to­ren an Bord als ernst­haf­ter Vor­fall bezeich­net.

Nach rus­si­schen Anga­ben ist bis­lang kei­ne Radio­ak­ti­vi­tät ent­wi­chen.

Das bren­nen­de Atom-U-Boot Kras­no­dar in der Ner­pa Mari­ne­werft bei Mur­mansk. Foto: b-port.com.

Brennendes Atom-U-Boot Krasnodar bei Murmansk

Quel­le: Barents­ob­ser­ver

Motor­schlit­ten­sai­son in Spitz­ber­gen

In Spitz­ber­gen ist die Motor­schlit­ten­sai­son seit eini­gen Wochen im Gang. Eini­ge Ein­woh­ner schwin­gen sich bereits in der Polar­nacht auf die Scoo­ter, aber die meis­ten Lokal­ma­ta­do­re wie Tou­ris­ten star­ten mit Rück­kehr des Lichts um Mit­te Febru­ar.

So schön die moto­ri­sier­ten Exkur­sio­nen in den ark­ti­schen Win­ter sicher sein kön­nen, sind sie den­noch nicht ganz unge­fähr­lich. Ins­be­son­de­re Leu­te, die weder Erfah­run­gen mit Motor­schlit­ten­fah­ren noch Orts­kennt­nis mit­brin­gen, soll­ten sich geführ­ten Tou­ren anschlie­ßen, so die offi­zi­el­le Emp­feh­lung der Ver­wal­tung, die hier unter­stützt wird.

Meh­re­re Vor­fäl­le der letz­ten Wochen bele­gen dies:

  • Anfang März muss­ten in zwei Fäl­len nach Stür­zen mit dem Motor­schlit­ten Tou­ris­ten mit Kno­chen­brü­chen nach Lon­gye­ar­by­en geholt wer­den. Ein Sturz ereig­ne­te sich in der Morä­ne des Rabot­breen, der ande­re im Bratt­li­da­len; bei­de im Bereich Sas­send­a­len. Bei­de Tou­ris­ten waren mit geführ­ten Grup­pen unter­wegs.
  • Am Diens­tag (18.3.) muss­te ein Mann mit Ver­let­zun­gen im Brust­be­reich vom Hub­schrau­ber geholt wer­den. Der Mann war mit einer pri­va­ten Tou­ris­ten­grup­pe unter­wegs, über einen Steil­hang hin­aus­ge­fah­ren und einen 6 Meter hohen Abhang hin­ab­ge­stürzt. Die Grup­pe rief mit dem Mobil­te­le­fon Hil­fe, konn­te aber kei­ne genaue Posi­ti­on ange­ben, da weder Orts­kennt­nis noch GPS vor­han­den waren. Die Stre­cke (ent­lang der Küs­te von der Coles­buk­ta nach Barents­burg) wird viel befah­ren, aber meh­re­re tie­fe Ein­schnit­te stel­len Fahr­an­fän­ger vor Her­aus­for­de­run­gen. Wenn man sie nicht kennt und mit über­höh­ter Geschwin­dig­keit fährt, sind über­ra­schen­de Hin­der­nis­se die­ser Art im Gelän­de lebens­ge­fähr­lich.

Dar­über hin­aus fiel im Grønfjord ein Tou­rist bei lang­sa­mer Fahrt bewusst­los vom Motor­schlit­ten. Wei­te­re Details wur­den nicht ver­öf­fent­licht, aber die Umstän­de deu­ten auf einen Herz­in­farkt oder einen ähn­li­chen medi­zi­ni­schen Not­fall.

Die ers­ten bei­den Fäl­le wie auch ande­re zei­gen, dass es natür­lich auch im Rah­men geführ­ter Tou­ren Unfäl­le gibt. Immer­hin sor­gen da aber Gui­des dafür, dass die Geschwin­dig­keit auch bei vor­her nicht sicht­ba­ren Hin­der­nis­sen dem Gelän­de ange­passt wird, was äußerst wich­tig für die Sicher­heit beim Fah­ren ist. Zudem haben geführ­te Grup­pen immer Not­fall­aus­rüs­tung ein­schließ­lich Satel­li­ten­te­le­fon dabei. Mit dem Han­dy kann nicht gerech­net wer­den, da das Mobil­funk­netz in Spitz­ber­gen außer­halb der Ort­schaf­ten sehr löch­rig ist.

Für siche­re Tou­ren mit Motor­schlit­ten oder Ski wer­den emp­foh­len bzw. soll­ten bedacht wer­den:

  • Lawi­nen­aus­rüs­tung (Schau­fel, Lawi­nen­son­de und -stan­ge), wenn die Rou­te nicht durch bekann­ter­ma­ßen lawi­nen­si­che­res Gelän­de führt.
  • Eige­ne Orts­kennt­nis oder aus­führ­li­che Bera­tung durch Leu­te, die das Gelän­de ken­nen. GPS mit Kar­te, Reser­ve­bat­te­rien, zusätz­lich Papier­kar­te und Kom­pass.
  • Not­fall­aus­rüs­tung. Dar­un­ter von loka­len Net­zen unab­hän­gi­ge Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aus­rüs­tung: Satel­li­ten­te­le­fon, PLB. Zelt, Schlaf­sack, Iso­mat­te, Kocher, Lebens­mit­tel. War­me Klei­dung in Reser­ve. Man muss damit rech­nen, dass die Tour wegen Schlecht­wet­ter oder Motor­schlit­ten­pan­ne plötz­lich viel län­ger dau­ert als geplant.
  • Waf­fe etc. für Eis­bä­ren­si­cher­heit.
  • Wenn Erfah­rung mit Motor­schlit­ten nicht vor­han­den ist: Ein­wei­sung durch erfah­re­nen Fah­rer. Motor­schlit­ten-Anfän­ger soll­ten nicht allei­ne ins Gelän­de.
  • Wich­ti­ge Repa­ra­tu­ren (z.B. Wech­seln des Keil­rie­mens) soll­ten beherrscht wer­den.
  • Motor­schlit­ten blei­ben ger­ne mal ste­hen. Wer hier­für nicht aus­ge­rüs­tet ist, kommt schnell in gro­ße Schwie­rig­kei­ten, wenn dies weit weg vom Ort pas­siert.
  • Wenn kei­ne Lokal­kennt­nis vor­han­den ist: Die Geschwin­dig­keit auch im schein­bar ebe­nen Gelän­de uner­war­te­ten Gelän­de­hin­der­nis­sen anpas­sen.
  • Helm- und Füh­rer­schein­pflicht, Pro­mil­le­gren­zen sowie in wei­ten Gebie­ten Anmel­de- und Ver­si­che­rungs­pflicht sowie motor­schlit­ten­freie Gebie­te sind zu beach­ten. Wer die Regeln und Gren­zen nicht kennt, muss sich Orts­kun­di­gen bzw. einer geführ­ten Grup­pe anschlie­ßen.

Die Lis­te ist nicht kom­plett, beinhal­tet aber wich­ti­ge Punk­te.

Miet-Motor­schlit­ten, start­klar in Lon­gye­ar­by­en.

Motorschlitten in Longyearbyen

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Sval­bard­pos­ten, der eige­ne Kopf.

Bekommt Lon­gye­ar­by­en die nörd­lichs­te Braue­rei der Welt?

Auf Spitz­ber­gen sind der Ver­kauf und die Pro­duk­ti­on alko­ho­li­scher Geträn­ke bis­lang stren­ger gere­gelt, als im übri­gen Nor­we­gen. Außer­halb der Gas­tro­no­mie wird Alko­hol nur vom staat­li­chen Mono­pol­han­del „Nord­po­let“ im Sval­bard­bu­tik­ken in Lon­gye­ar­by­en ver­kauft und dort sind die erlaub­ten Men­gen für jeden Ein­zel­nen begrenzt. Ein­woh­ner legen eine Kar­te vor und Tou­ris­ten ihr Flug­ti­cket, die gekauf­te Men­ge wird jeweils dar­auf ver­merkt. Die Ver­ar­bei­tung von Alko­hol und damit die Her­stel­lung alko­ho­li­scher Geträn­ke ist sowohl im gewerb­li­chen als auch im pri­va­ten Bereich ver­bo­ten.

Die­se noch aus frü­hen Berg­bau­sied­lungs­zei­ten stam­men­den Rege­lun­gen sind der­zeit auf dem Prüf­stand und es sieht sehr danach aus, dass sie bald der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Bereits vor vier Jah­ren hat­te Robert Johan­sen aus Lon­gye­ar­by­en beim nor­we­gi­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um die Zulas­sung für einen Braue­rei­be­trieb in Lon­gye­ar­by­en bean­tragt. Dies war nach gel­ten­der Geset­zes­la­ge nicht mög­lich, aber der poli­ti­sche Betrieb in Oslo zeig­te sich zur Abwechs­lung ein­mal wohl­ge­son­nen (immer­hin geht es um Bier!) und hat den Pro­zess für eine ent­spre­chen­de Geset­zes­än­de­rung in Gang gesetzt.

Der­zeit wird über die Auf­he­bung der zum Teil aus dem Jahr 1929 stam­men­den Rege­lun­gen ent­schie­den. Aus dem Gesund­heits- und dem Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um wur­de bereits signa­li­siert, dass die Ände­rung der gel­ten­den Rege­lun­gen erwünscht ist und dass die­ser auch kei­ne Grün­de ent­ge­gen­ste­hen. Soll­te die Geset­zes­än­de­rung kom­men, wür­de in einem ers­ten Schritt die Ver­ar­bei­tung von Alko­hol zuge­las­sen wer­den. Spä­ter könn­te dann auch die Men­gen­be­gren­zung beim Alko­hol­ver­kauf weg­fal­len.

Wenn alles sei­nen erwar­te­ten Gang geht, will Robert Johan­sen bereits im Som­mer 2014 Bier „made in Lon­gye­ar­by­en“ anbie­ten. Sei­ne Braue­rei soll Sval­bard Bryg­ge­ri AS hei­ßen und zunächst ca. 100.000 Liter im Jahr pro­du­zie­ren. Der Ver­kauf von pas­sen­den Sou­ve­nirs ist eben­falls geplant. Auch in Barents­burg wird auf die mög­li­che Geset­zes­än­de­rung reagiert. Dort hat die rus­si­sche Berg­bau­ge­sell­schaft Trust Ark­ti­ku­gol bereits seit 2013 eine klei­ne Braue­rei und sieht jetzt die Mög­lich­keit zur Aus­wei­tung des Geschäfts.

Soll­te in Lon­gye­ar­by­en wirk­lich Bier gebraut wer­den, wäre die Sval­bard Bryg­ge­ri wohl die nörd­lichs­te Braue­rei der Welt. Bis­lang bean­sprucht die Mack Braue­rei in Trom­sø die­sen Titel und sie wür­de ihn offi­zi­ell auch behal­ten, denn bei dem in Lon­gye­ar­by­en geplan­ten Jah­res­vo­lu­men von zunächst 100.000 Liter Bier pro Jahr wäre die Sval­bard Bryg­ge­ri nach nor­we­gi­schem Recht eine sog. Mikro­braue­rei. Die­se Bezeich­nung gilt für klei­ne Braue­rei­en mit einem Jah­res­vo­lu­men unter 600.000 Litern. Davon sind in Nor­we­gen nörd­lich von Trom­sø zur Zeit eini­ge geplant, z.B. in Ham­mer­fest und in der Gam­vik Kom­mu­ne.

Die Mack Braue­rei sieht der Kon­kur­renz posi­tiv ent­ge­gen, ver­or­tet sich aber als gro­ße Braue­rei in einer ande­ren Kate­go­rie. Seit eini­gen Jah­ren braut die Mack Braue­rei ihr Bier aus Kos­ten­grün­den nicht mehr in Trom­sø, son­dern im süd­li­cher gele­ge­nen Nordk­jos­botn. Dass sie wei­ter­hin den Titel „nörd­lichs­te Braue­rei der Welt“ füh­ren kann, liegt dar­an, dass sie ihren Fir­men­sitz wei­ter­hin in Trom­sø hat.

Bier made in Lon­gye­ar­by­en? Nach­fra­ge gäbe es sicher­lich! Nicht nur beim Okto­ber­fest.

Treibeis Arktis

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Ark­ti­sches Treib­eis: Febru­ar-Aus­deh­nung sehr gering

Im März erreicht das Treib­eis im Jah­res­ver­lauf sei­ne maxi­ma­le Aus­deh­nung. Die­ses Jahr bleibt es aller­dings weit hin­ter der übli­chen Flä­che zurück: Im Febru­ar-Monats­mit­tel für die Flä­che wur­den nur 14,4 Mil­lio­nen Qua­drat­ki­lo­me­ter beob­ach­tet, 910.000 Qua­drat­ki­lo­me­ter weni­ger als im Mit­tel von 1981 bis 2010. Damit belegt der Febru­ar 2014 den vier­ten Platz der Nega­tiv-Sta­tis­tik seit 1979, dem Beginn der sys­te­ma­ti­schen Mes­sun­gen.

Den abso­lu­ten Nega­tiv­re­kord hält bis­lang der Febru­ar 2005.

Immer­hin ist die Eis­flä­che im Febru­ar mit 14.900 Qua­drat­ki­lo­me­tern pro Tag gewach­sen. Im lang­fris­ti­gen Mit­tel liegt die täg­li­che Zuwachs­ra­te der Flä­che aller­dings bei 20.300 Qua­drat­ki­lo­me­tern. Schwan­kun­gen der Eis­flä­che im Febru­ar gegen die­sen Wachs­tums­trend, wie schein­ba­res Schrump­fen, sind nicht durch Schmel­zen, son­dern durch Eis­be­we­gung und somit Aus­ein­an­der­zie­hen und Zusam­men­schie­ben der beweg­li­chen Treib­eis­flä­chen zu erklä­ren.

Nor­ma­ler­wei­se erreicht die Flä­che des ark­ti­schen Treib­ei­ses um Mit­te März ihre maxi­ma­le Aus­deh­nung.
Die Tem­pe­ra­tu­ren im ver­gan­ge­nen Febru­ar lagen in wei­ten Tei­len der Ark­tis 4 bis 8 Grad über dem lang­fris­ti­gen Monats­mit­tel.

Treib­eis in der Ark­tis: aus­ge­präg­ter Mini­mal­stand im Febru­ar.

Treibeis Arktis

Quel­le: Snow and Ice Data Cent­re

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News-Auflistung generiert am 20. April 2024 um 10:25:24 Uhr (GMT+1)
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