So
29. Mrz
2015
Die Motorschlittenfahrt nach Barentsburg dauert gut 3 Stunden. Wir nutzen das gute Wetter zu ein paar Fotostops.
Dem russischen Bergbauort Barentsburg sieht man mittlerweile deutlich an, dass die Zeiten sich hier ändern. Die Kohle bringt keine Kohle mehr, die letzten Jahre haben in den Schächten Schwierigkeiten und Unglücke gebracht. Nun wird zwar gefördert, aber auf niedrigem Niveau. Dennoch wurde sichtbar investiert: Gebäude haben neue Fassaden bekommen, Ruinen wurden abgerissen. Es gibt eine Brauerei mit Restaurant und neue, schöne Zimmer im Hotel. Zwei weitere Übernachtungsangebote sind gepant. Schon jetzt zieht Barentsburg eine ganze Menge Touristen an. Nicht nur Tagesgäste mit geführten Touren, sondern auch Einheimische aus Longyearbyen, die die Möglichkeit zum durchaus komfortablen Kurzurlaub übers Wochenende nutzen. Essen, Zimmer und Service werden regelmäßig gelobt. In der Svalbardposten wurde die Bergbau- und Ortsbetreibergesellschaft Trust Arktikugol schon as Turist Arktikugol bezeichnet …
Nun, wir genießen die Pause in Barentsburg, auch wenn für den Moment nicht allzuviel Zeit bleibt, sich umzuschauen. Wir haben einen Foto-Auftrag, der uns an eine Gruppe mit Zeitplan bindet.
Aber bald ist der Auftrag erledigt und wir hängen noch einen langen Abend in Colesbukta an den Tag dran. Skurile Bauten einer seit über einem halben Jahrhundert aufgegebenen russischen Siedlung. Von hier wurde die Kohle verschifft, die im Nachbart Grumantbyen, der am Fuß einer Steilküste liegt, abgebaut wurde. Schöne Eindrücke im schönen Abendlicht. Wir streifen um die und in den alten Gebäuden herum, bestaunen altes, schweres Gerät, geologische Proben und stumme Zeugen eines einst lebendigen Alltags. Pure Foto-Freude! Am Ufer leisten uns Eismöwen Gesellschaft, während wir in den endlosen Sonnenuntergang schauen.
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Schließlich nimmt der Wind zu, und es wird Zeit, nach Longyearbyen zurückzufahren. Auf dem über 700 m hohen Pass zum Longyeargletscher ist die Sicht wegen des wirbelnden Schnees so schlecht, dass wir ganz froh sind, schließlich wieder unten im Tal zu sein, wobei wir nur bekannten Routen folgen und somit auf der sicheren Seite bleiben. Wie wir später hören, fährt am gleichen Abend ein junger Einheimischer anderswo in ein metertiefes Schneeloch und verletzt sich dabei so schwer, dass er mit Ambulanzflieger in die Uni-Klinik in Tromsø geflogen wird, wo er in ein künstliches Koma versetzt werden muss …
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