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Monats-Archiv: November 2016 − Nachrichten


Der Herbst in Spitz­ber­gen bricht alle Rekor­de

Auch wenn es nun all­mäh­lich küh­ler wird in Spitz­ber­gen, rei­ßen die Nach­rich­ten über Rekord­tem­pe­ra­tu­ren in der Ark­tis nicht ab. Sechs Jah­re hin­ter­ein­an­der war es auf Sval­bard inzwi­schen deut­lich wär­mer als nor­ma­ler­wei­se, teil­wei­se lagen die Tem­pe­ra­tu­ren in die­sem Novem­ber bis zu 10 Grad über den Durch­schnitts­wer­ten.

Die Fol­gen: Min­des­tens 50 Erd­rut­sche und Schnee­la­wi­nen wur­den beob­ach­tet, Tei­le von Lon­gye­ar­by­en muss­ten Anfang Novem­ber sogar eva­ku­iert wer­den.

Der Kli­ma­wan­del bedroht auch die Ufer und Häu­ser und Hüt­ten, die dort ste­hen. Hier setzt der See­gang dem unge­fro­re­nen, locke­ren Boden zu, der im Novem­ber längst durch Frost beton­hart sein soll­te. Die Hüt­te links im Bild muss­te sicher­heits­hal­ber kurz­fris­tig ver­las­sen wer­den. Foto: Rolf Stan­ge

Klimawandel bedroht Hütten und Häuser

Auch in ande­ren Tei­len der Ark­tis wird deut­lich: Es wird immer schnel­ler immer wär­mer. Und das betrifft sowohl die Tem­pe­ra­tu­ren an Land wie auch im Meer, wo bis zu fünf Grad höhe­re Tem­pe­ra­tu­ren gemes­sen wur­den, wie im Isfjord bei Lon­gye­ar­by­en. In eini­gen ark­ti­schen Gegen­den lagen die Luft­tem­pe­ra­tu­ren gar unfass­ba­re 20 Grad über dem Durch­schnitt, etwa am Nord­pol selbst, so Satel­li­ten­mes­sun­gen.

Und noch nie­mals gab es so wenig Eis an Land wie auf dem Meer. Tückisch dabei: Eis reflek­tiert die Strah­lung der Son­ne. Je weni­ger Eis auf dem Meer schwimmt, umso dunk­ler wird die Mee­res­ober­flä­che und umso mehr Son­nen­strah­lung wird absor­biert. For­scher befürch­ten gar, dass das Treib­eis im Som­mer ganz aus der Ark­tis ver­schwin­den könn­te.

In Lon­gye­ar­by­en rech­net der­zeit jeden­falls nie­mand mit einem guten Eis­win­ter, der die Fjor­de soli­de zufrie­ren las­sen wür­de.

Auf Spitz­ber­gen wird auch schon län­ger beob­ach­tet, dass der Per­ma­f­rost­bo­den wär­mer wird und stel­len­wei­se zu tau­en beginnt. Das kann in Sied­lun­gen zu Set­zungs­schä­den an Gebäu­den füh­ren, wie man sie der­zeit schon in meh­re­ren Fäl­len in Lon­gye­ar­by­en beob­ach­tet. In ande­ren ark­ti­schen Gebie­ten wie Sibi­ri­en führt das Tau­en des Per­ma­f­rost­bo­dens in Sumpf­ge­bie­ten, die viel orga­ni­sche Mas­se im kal­ten Boden gespei­chert haben, zudem zur Frei­set­zung gro­ßer Men­gen des hoch­ag­gres­si­ven Treib­haus­ga­ses Methan, was den Kli­ma­wan­del noch wei­ter antreibt.

Der Kli­ma­wan­del ist auf Spitz­ber­gen längst kei­ne Schre­ckens­nach­richt mehr, von der man nur in der Zei­tung liest, son­dern erleb­ba­re Rea­li­tät, die sich in den All­tag der Men­schen drängt. Es steht zu befürch­ten, dass man sich auch in den nächs­ten Jah­ren auf war­me Win­ter, Erd­rut­sche und Eva­ku­ie­run­gen auf Spitz­ber­gen ein­stel­len muss.

Quel­le: NRK, Cli­ma­te Home

Extrem­wet­ter in Spitz­ber­gen: Lawi­nen im Nor­dens­ki­öld Land

Zu Beginn der letz­ten Woche hat­te Extrem­wet­ter mit star­ken Nie­der­schlä­gen zu meh­re­ren erd­rutsch­ar­ti­gen Lawi­nen in der unmit­tel­ba­ren Nähe von Lon­gye­ar­by­en geführt. Schä­den durch die Rut­schun­gen blie­ben auf über­schau­ba­ren Mate­ri­al­scha­den an einem Hun­de­hof (der ers­te im Advent­da­len) beschränkt. Vor­sor­ge­hal­ber waren über 200 Men­schen für meh­re­re Tage aus ihren Woh­nun­gen eva­ku­iert wor­den.

Nun haben Satel­li­ten­bil­der gezeigt, dass allein im Nor­dens­ki­öld Land zwi­schen Lon­gye­ar­by­en und Barents­burg über 50 Erd­rut­sche aus­ge­löst wur­den. Das zeigt, wie insta­bil das Gelän­de bei ent­spre­chen­den Wet­ter­la­gen ist.

Künf­tig rech­nen Wis­sen­schaft­ler mit einer Zunah­me von Extrem­wet­ter­la­gen mit sehr star­ken Nie­der­schlä­gen, die bis­lang für die Ark­tis (Stich­wort „Polar­wüs­te“ unty­pisch sind. Dadurch ist auch mit ver­stärk­ter Hang­dy­na­mik zu rech­nen, also mehr Erd­rut­schen, Stein­schlä­gen, Schnee- und Schlamm­la­wi­nen.

Das soll­ten nicht nur Tou­ren­ge­her im Kopf haben, son­dern das wird auch bei der künf­ti­gen Pla­nung und Siche­rung der Ort­schaf­ten zu berück­sich­ti­gen sein. Kurz vor Weih­nach­ten 2015 waren zwei Men­schen in ihren Woh­nun­gen von einer Schnee­la­wi­ne getö­tet wor­den, die meh­re­re Häu­ser zer­stört hat­te.

Aktu­el­les Satel­li­ten­bild vom Nor­dens­ki­öld Land in Spitz­ber­gen. Die Ster­ne zei­gen Lawi­nen, die durch das Extrem­wet­ter der letz­ten Woche aus­ge­löst wor­den sind. Satel­li­ten­bild: Copernicus/ESA.

Extremwetter: Lawinen und Rutschungen in Spitzbergen

Quel­le: bygg.no, UiO

Ark­tis-Vor­trags­rei­he: Müns­ter, Bonn, Würz­burg, Frank­furt im Febru­ar 2017

Mit Rolf Stan­ges Prä­sen­ta­ti­on Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den: Spitz­ber­gen geht es Anfang Febru­ar 2017 auf eine klei­ne Vor­trags­rei­he. Mit umfang­rei­chem Bild­ma­te­ri­al geht es visu­ell und erzäh­le­risch span­nend in den hohen Nor­den.

„Seit 20 Jah­ren hat der Geo­graph, Autor und Fahrt­lei­ter Rolf Stan­ge sich Spitz­ber­gen zur zwei­ten Hei­mat gemacht. In sei­nem Bil­der­vor­trag nimmt er Sie mit auf eine Rei­se durch die Jah­res­zei­ten, von der Polar­nacht mit ihren Nord­lich­tern bis in den ark­ti­schen Som­mer mit Tref­fen mit Walen und Eis­bä­ren unter der Mit­ter­nachts­son­ne. Zu Fuß, mit Ski, Motor­schlit­ten und unter Segeln geht es von den Sied­lun­gen bis in die abge­le­gens­ten Win­kel Spitz­ber­gens.“

Wir freu­en uns sehr, dass Kers­tin Lan­gen­ber­ger und Olaf Krü­ger den Ter­min in Bonn mit ihrem sehr belieb­ten Vor­trag Inseln des Nor­dens gestal­ten wer­den.

Die Ter­mi­ne:

  • Don­ners­tag, 02. Febru­ar: Stadt­hal­le Hil­trup bei Müns­ter. Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den: Spitz­ber­gen, von und mit Rolf Stan­ge.
  • Frei­tag, 03. Febru­ar: Lan­des­mu­se­um Bonn: Inseln des Nor­dens, von und mit Kers­tin Lan­gen­ber­ger und Olaf Krü­ger.
  • Sams­tag, 04. Febru­ar. Muse­um im Kul­tur­spei­cher in Würz­burg. Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den: Spitz­ber­gen, von und mit Rolf Stan­ge.
  • Sonn­tag, 05. Febru­ar. Volks­haus Enk­heim in Frank­furt. Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den: Spitz­ber­gen, von und mit Rolf Stan­ge.

Für Kar­ten bezie­hungs­wei­se Reser­vie­rung kon­tak­tie­ren Sie bit­te die Geo­gra­phi­sche Rei­se­ge­sell­schaft.

Ark­tis haut­nah gibt es bei den Vor­trä­gen Anfang Febru­ar in Müns­ter, Bonn, Würz­burg und Köln.

Norwegens arktischer Norden: Spitzbergen (Walross)

Extrem­wet­ter in Lon­gye­ar­by­en (III): Eva­ku­ie­rung auf­ge­ho­ben

Sämt­li­che Eva­ku­ie­run­gen in Lon­gye­ar­by­en sind ab sofort wie­der auf­ge­ho­ben. Das Wet­ter hat sich beru­higt, und die Behör­den stu­fen die Lage als sicher ein. Rut­schungs­ge­fähr­de­te Hän­ge wer­den wei­ter beob­ach­tet.

Der Weg west­lich des Cam­ping­plat­zes Rich­tung Bjørn­da­len bleibt vor­erst gesperrt. Somit ist das Gebiet zwi­schen Ves­t­pyn­ten und Bjørn­da­len mit zahl­rei­chen Frei­zeit­hüt­ten vor­erst prak­tisch nicht bezie­hungs­wei­se nur zu Fuß zugäng­lich. Erst nach einer even­tu­el­len Auf­he­bung der Sper­re oder wenn die Gelän­de­ver­hält­nis­se den Ver­kehr mit Motor­schlit­ten wie­der zulas­sen, wird das Gebiet wie­der ein­fach zugäng­lich.

Die eine oder ande­re ufer­na­he Hüt­te wird nicht am heu­ti­gen Stand­ort ver­blei­ben kön­nen. Schon frü­her wur­den in Spitz­ber­gen gan­ze Hüt­ten wegen Gefähr­dung durch Küs­ten­ero­si­on ver­setzt. Das bekann­tes­te Bei­spiel ist die berühm­te Trap­per­hüt­te Fred­heim im Tem­pel­fjord. Über kurz oder lang dürf­te die eine oder ande­re Hüt­te zwi­schen Cam­ping­platz und Bjørn­da­len eben­falls umzie­hen, zumin­dest auf die ande­re Sei­te des Weges.

Ob, wann und wie der Weg gesi­chert oder ver­legt wird, ist der­zeit eine offe­ne Fra­ge.

Im Früh­jahr 2015 ist die berühm­te Trap­per­hüt­te Fred­heim wegen Ero­si­ons­ge­fahr mit schwe­rer Tech­nik eine Ter­ras­se höher gezo­gen wor­den.

Fredheim, Tempelfjord

Quel­le: Sys­sel­man­nen, Dorf­klatsch.

Extrem­wet­ter in Lon­gye­ar­by­en (II): Eva­kua­ti­on vor­erst bei­be­hal­ten

Extrem­wet­ter mit sturm­ar­ti­gen Stark­win­den und star­ken Nie­der­schlä­gen hat Lon­gye­ar­by­en in der Nacht von Mon­tag auf Diens­tag in Anspan­nung gehal­ten. Ins­be­son­de­re wur­den Berg­rut­sche von stei­len und was­ser­ge­sät­tig­ten Hän­gen erwar­tet, von dene sich eini­ge in der Nähe von Wohn­häu­sern und Infra­struk­tur befin­den. Etli­che Wohn­häu­ser wur­den sicher­heits­hal­ber eva­ku­iert und meh­re­re Stra­ßen gesperrt.

Bis­lang hat es meh­re­re klei­ne Erd­rut­sche gege­ben. Zu grö­ße­ren Schä­den kam es bis­lang nicht. Nur am Hun­de­hof im Advent­da­len wur­den die hin­te­ren, hang­na­hen Berei­che beschä­digt. Alle Hun­de in gefähr­de­ten Berei­chen waren recht­zei­tig in siche­re Zwin­ger gebracht wor­den, alle Tie­re sind wohl­auf und in Sicher­heit.

Am Ufer Rich­tung Bjørn­da­len ist die Küs­ten­ero­si­on durch Bran­dung auf das nicht gefro­re­ne Ufer bei Hoch­was­ser foran­ge­schrit­ten. Mit­tel­fris­tig ist damit zu rech­nen, dass ein­zel­ne Hüt­ten und Tei­le der Stra­ße in der­zei­ti­ger Lage nicht zu hal­ten sind.

Die Ver­wal­tung behält die Eva­ku­ie­rung vor­erst bei. Hang­be­we­gun­gen sind geo­lo­gi­sche Pro­zes­se, die mit eini­ger Ver­zö­ge­rung ablau­fen kön­nen, so dass die Gefahr noch nicht vor­über ist. Die Öffent­lich­keit ist auf­ge­ru­fen, sich von gefähr­de­ten Berei­chen wie stei­lem Gelän­de fern­zu­hal­ten.

Wegen Extremwetter gesperrte Teile von Longyearbyen

Aktu­ell (7./8.11.) wegen Extrem­wet­ter eva­ku­ier­te Berei­che von Lon­gye­ar­by­en. Kar­te © Sys­sel­man­nen på Sval­bard.

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Extrem­wet­ter in Spitz­ber­gen: Lon­gye­ar­by­en teil­wei­se eva­ku­iert

Schon der Okto­ber hat in Spitz­ber­gen wie­der mal Rekor­de auf­ge­stellt in Sachen Wär­me und Nie­der­schlag. Nach regen­rei­chen Tagen hat­te es Schlamm­la­wi­nen vom Pla­tå­berg gege­ben, die die Stra­ße zwi­schen Kir­che und Huset erreich­ten. Die Stra­ße war zwi­schen­zeit­lich gesperrt.

Der­zeit kommt es deut­lich dicker: In der Nacht von Mon­tag (7.11.) auf Diens­tag wer­den bis zu 50 mm Nie­der­schlag erwar­tet, im Extrem­fall sogar noch mehr. Ober­halb von 500 m Höhe soll der Nie­der­schlag als Schnee fal­len, dar­un­ter als Regen. In und um Lon­gye­ar­by­en wird mit Gefahr für Über­schwem­mun­gen und Lawi­nen gerech­net. Meh­re­re Stra­ßen sind gesperrt, dar­un­ter die ins Advent­da­len (Ver­kehr aus dem Advent­da­len, etwa von den dor­ti­gen Hüt­ten, die teil­wei­se bewohnt sind, in den Ort, ist wei­ter zuge­las­sen). Auch in Lon­gye­ar­by­en selbst sind meh­re­re Stra­ßen gesperrt. Wegen Lawi­nen­ge­fahr wur­den auch etli­che Wohn­häu­ser eva­ku­iert. Die Bewoh­ner sind kurz­fris­tig woan­ders unter­ge­bracht wor­den, teil­wei­se wer­den die Bewoh­ner kos­ten­los von Hotels auf­ge­nom­men.

Es wird davor gewarnt, sich den ohne­hin gesperr­ten alten Berg­bau­an­la­gen oder den Gestel­len der alten Koh­le­seil­bahn zu nähern. Dort kön­nen bei star­kem Wind Tei­le durch die Gegend flie­gen. Die teil­wei­se beschä­dig­ten Stän­der der Seil­bahn sind durch den Wind mög­li­cher­wei­se ein­sturz­ge­fähr­det.

In höhe­ren Lagen ist star­ke Schnee­la­wi­nen­ge­fahr (Stu­fe 4) aus­ge­ru­fen wor­den.

Mor­gen Vor­mit­tag soll die Wet­ter­la­ge sich wie­der beru­hi­gen. Wir drü­cken die Dau­men, dass mög­lichst nichts pas­siert.

P.S. Anmer­kung in eige­ner Sache für Freun­de und Bekann­te des Ver­fas­sers: unse­re Adres­se in Lon­gye­ar­by­en liegt nicht im betrof­fe­nen Bereich.

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Die aktu­ell (7.11.) wegen des Extrem­wet­ter gesperr­ten Tei­le von Lon­gye­ar­by­en sind hier rot mar­kiert. Kar­te © Sys­sel­man­nen på Sval­bard.

Quel­len: Sys­sel­man­nen

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News-Auflistung generiert am 13. Dezember 2024 um 02:02:36 Uhr (GMT+1)
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