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Monats-Archiv: Oktober 2015 − Nachrichten


Eis­bär durch Mar­kie­rung ver­letzt: Fort­set­zung

Dies ist die Fort­set­zung des Arti­kels von ges­tern (Eis­bär durch Mar­kie­rung ver­letzt) mit neu­en Infor­ma­tio­nen. Eine kana­di­sche/US-ame­ri­ka­ni­sche Grup­pe ist unter­wegs, um den Eis­bä­ren, der „Andy“ genannt wird, zu suchen. Polar Bears Inter­na­tio­nal teilt mit (eige­ne Über­set­zung):

„Der Bär wur­de seit dem 13. Okto­ber nicht mehr gese­hen. Ein gemisch­tes US-kana­di­sches Team macht Erwä­gun­gen, wie wei­ter vor­ge­gan­gen wer­den soll. Die Situa­ti­on wird dadurch erschwert, dass das Meer zuzu­frie­ren beginnt, so dass die Eis­bä­ren sich von Kak­to­vik aus ver­streu­en, und dass das Hals­band nicht mehr sen­det (andern­falls wäre es frü­her schon ent­fernt wor­den). Es han­delt sich um ein logis­tisch schwie­ri­ges Pro­blem, und sie tun ihr Bes­tes, um es zu lösen …“

Dazu noch ein paar Kom­men­ta­re von Mor­ten Jør­gen­sen aus Däne­mark, der die Lage der­zeit genau ver­folgt (in eige­ner Über­set­zung):

„Das ist trau­rig. Und es bringt mehr Fra­gen als Ant­wor­ten.

Der Kom­men­tar, dass das Hals­band schon frü­her ent­fernt wor­den wäre, wenn der Sen­der noch funk­tio­nie­ren wür­de, ist merk­wür­dig. Bedeu­tet dies, dass das Schick­sal von „Andy“ schon län­ger bekannt war? Heißt es, dass die Expe­di­ti­on (Anm.: die erwähn­te US-ame­ri­ka­nisch-kana­di­sche Grup­pe) schon frü­her hät­te geschickt wer­den kön­nen? Heißt dies wie­der­um, dass die Grup­pe weni­ger geschickt wur­de, um „Andy“ zu ret­ten, als um die wach­sen­de Zahl beun­ru­hig­ter Leu­te zu beru­hi­gen?

Davon abge­se­hen, wis­sen wir wenig (sehr wenig) mehr.

1. Wir wis­sen, dass das Hals­band kein Signal mehr sen­det und dass das bereits eine Wei­le so ist – was bedeu­tet, dass der Eis­bär es für abso­lut nichts trägt.

2. Und wir wis­sen, dass „Andy“ irgend­wo drau­ßen in der ein­set­zen­den Polar­nacht unter­wegs ist, und ver­mut­lich lang­sam durch die Wun­den und Fol­gen durch die­ses „Instru­ment“ stirbt, wenn die Situa­ti­on sich nicht ändert.

In jedem Fall blei­ben vie­le Fra­gen offen. Sobald die Ver­ant­wort­li­chen von ihrer Expe­di­ti­on zurück sind, erwar­ten wir Ant­wor­ten.“

Soweit der Kom­men­tar von Mor­ten Jør­gen­sen. Sobald es etwas Neu­es gibt, wird an die­ser Stel­le davon berich­tet.

Der durch Satel­li­ten­sen­der­hals­band ver­letz­te Eis­bär Andy ist jetzt auf dem Meer­eis unter­wegs. Sei­ne Chan­cen, gefun­den und geret­tet zu wer­den, sin­ken.

Durch Halsband verletzter Eisbär Andy

Quel­le: Mit­tei­lung von Mor­ten Jør­gen­sen / Face­book-Sei­te Pro­tect the Polar Bear

Eis­bär durch Mar­kie­rung ver­letzt

Jahr für Jahr wer­den Eis­bä­ren in ver­schie­de­nen Tei­len der Ark­tis durch Wis­sen­schaft­ler betäubt und mar­kiert. Pro­ben wer­den genom­men, teil­wei­se wer­den Eis­bä­ren mit einem Hals­band mit Satel­li­ten­sen­der ver­se­hen, um ihre Wan­de­run­gen ver­fol­gen zu kön­nen. Dies geschieht übli­cher­wei­se aber nur mit weib­li­chen Eis­bä­ren, da männ­li­che Tie­re einen zu kräf­ti­gen Nacken haben: Ein Hals­band wür­de ent­we­der schnell abfal­len oder, bei stram­mer Befes­ti­gung, zu Schmer­zen und Ver­let­zun­gen füh­ren, auch mit Behin­de­run­gen beim Schlu­cken und Atmen wäre zu rech­nen. Gän­gi­ge Annah­me ist in der Öffent­lich­keit bis­lang, dass männ­li­che Eis­bä­ren gene­rell nicht mit Hals­bän­dern aus­ge­stat­tet wer­den.

Nun stellt sich aller­dings her­aus, dass von die­ser Pra­xis abge­wi­chen wird, mög­li­cher­wei­se schon seit län­ge­rer Zeit. In der Nähe von Kak­to­vik in Alas­ka, an der Küs­te des ark­ti­schen Beau­fort-Mee­res, ist ein männ­li­cher Eis­bär gese­hen und foto­gra­fiert wor­den, der ein Hals­band mit Satel­li­ten­sen­der trägt. Die­ses schnei­det, wie auf dem Foto unten zu sehen, ein und hat den Eis­bä­ren bereits sicht­bar ver­letzt.

Es besteht die Ver­mu­tung, dass der Bär in Kana­da von Wis­sen­schaft­lern betäubt und mar­kiert wur­de. Mög­li­cher­wei­se wer­den dort schon län­ger auch männ­li­che Eis­bä­ren „ver­suchs­hal­ber“ mar­kiert. Die Hals­bän­der sol­len nach einem hal­ben Jahr von selbst abfal­len. Mög­li­cher­wei­se funk­tio­niert dies jedoch nicht zuver­läs­sig. Wahr­schein­lich ist auch, dass Eis­bä­ren in kur­zer Zeit kräf­tig an Gewicht zule­gen, wenn sie auf ein­mal über reich­lich Nah­rung ver­fü­gen. An den ark­ti­schen Küs­ten von Alas­ka und Kana­da fin­den Bären manch­mal gro­ße Men­gen Nah­rung, wenn ein toter Wal stran­det oder gro­ße Res­te eines Wal­ka­da­ver nach Jagd durch indi­ge­ne Ein­woh­ner lie­gen­blei­ben. Dies ist nach Aus­sa­ge von Behör­den „unvor­her­seh­bar“. Tat­säch­lich kommt es unre­gel­mä­ßig vor und ist somit nicht im kon­kre­ten Ein­zel­fall vor­her­seh­bar, aber all­ge­mein ist das ein bekann­ter und nicht sel­te­ner Vor­gang, mit dem daher immer zu rech­nen ist.

In den USA, zu denen Alas­ka gehört, ist der United Sta­tes Fish & Wild­life Ser­vices (USFWS) für den Schutz mari­ner Säu­ge­tie­re zustän­dig, wozu auch der Eis­bär gehört. Der USFWS macht sich bis­lang das Leben mit der Aus­sa­ge ein­fach, man beob­ach­te den Bären, habe aber nicht die Kapa­zi­tä­ten, um ein­zu­grei­fen und dem Tier zu hel­fen. Viel­leicht fühlt man sich auch nicht zustän­dig, da der Eis­bär in Kana­da mar­kiert wur­de.

Der aktu­el­le Fall scheint lokal schon seit Mona­ten bekannt zu sein und zieht im Inter­net nun Auf­merk­sam­keit auf sich. Inter­es­sier­te Pri­vat­per­so­nen wen­den sich nun an die zustän­di­gen Behör­den wie den USFWS, um den Druck zu erhö­hen, dem Tier zu hel­fen. Mehr dazu, dar­un­ter Email-Adres­sen der Behör­den, auf der Face­book-Sei­te Pro­tect the Polar Bear. Die Initia­ti­ve ergrif­fen hat Mor­ten Jør­gen­sen, der in sei­nem Buch Polar Bears on the edge auch den wis­sen­schaft­li­chen Umgang mit Eis­bä­ren kri­tisch beleuch­tet.

Gene­rell ist die wis­sen­schaft­li­che Hand­ha­bung von Eis­bä­ren für die Tie­re oft trau­ma­tisch und mit­un­ter töd­lich (sie­he Spitzbergen.de-Nachrichten Eis­bär tot auf Edgeøya nach wis­sen­schaft­li­cher Betäu­bung (II) und Tot auf­ge­fun­de­ner Eis­bär wur­de kurz zuvor zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken betäubt).

Orga­ni­sa­tio­nen wie der WWF und Polar Bears Inter­na­tio­nal unter­stüt­zen die wis­sen­schaft­li­che Arbeit mit Eis­bä­ren ein­schließ­lich Betäu­bung und Aus­stat­tung mit Hals­bän­dern und Satel­li­ten­sen­dern. Kri­tik an die­ser Arbeit ist nicht neu, aber die Dis­kus­si­on hat bis­lang noch kei­ne gro­ße Öffent­lich­keit erreicht.

Durch Satel­li­ten­sen­der­hals­band ver­letz­ter männ­li­cher Eis­bär in Alas­ka. Nor­ma­ler­wei­se wer­den nur Weib­chen mit Sen­dern aus­ge­stat­tet.

Durch Halsband verletzter männlicher Eisbär

Quel­le: Mit­tei­lung von Mor­ten Jør­gen­sen / Face­book-Sei­te Pro­tect the Polar Bear

Eis­bä­ren­fa­mi­lie mit 3 Jun­gen: zwei davon sind tot

Im Mai wur­de auf die­ser Sei­te von einer Eis­bä­ren­fa­mi­lie berich­tet, die im Tem­pel­fjord und Bil­lefjord mehr­fach gese­hen wur­de (hier kli­cken für den Arti­kel aus dem Mai). Es han­del­te sich um eine Mut­ter, die mit Dril­lin­gen unter­wegs war. Dril­lin­ge sind bei Eis­bä­ren sehr sel­ten, nor­mal sind Zwil­lin­ge.

Die betref­fen­de Eis­bä­rin hat­te aller­dings im April 2011 bereits schon ein­mal Dril­lin­ge, mög­li­cher­wei­se ist eine beson­de­re gene­ti­sche Ver­an­la­gung vor­han­den. Damals wur­de sie zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken betäubt und mar­kiert. Damals über­leb­te letzt­lich nur eines von drei Jun­gen.

Auch im Früh­jahr 2015 wur­de die Bärin wie­der betäubt und mar­kiert. Die drei Jung­bä­ren waren da noch so klein, dass sie nicht betäubt wer­den muss­ten. Die vom Sen­der am Hals­band geschick­ten Daten zei­gen eine erstaun­li­che Wan­de­rung: Nach­dem die Fami­lie das Früh­jahr im Bil­lefjord und Tem­pel­fjord ver­bracht hat­te, wo zu die­ser Zeit vie­le Rin­gel­rob­ben auf dem Eis lie­gen, wan­der­te sie durch den Wij­defjord nach Nor­den und ver­brach­te den Som­mer nörd­lich vom Nord­aus­t­land. Schließ­lich quer­ten die Bären das Nord­aus­t­land, die Hin­lo­pen­stra­ße und den Nord­os­ten Spitz­ber­gens. Mitt­ler­wei­le ist die Eis­bä­rin wie­der im Tem­pel­fjord. Aller­dings hat nur eines von den drei Jung­tie­ren die­se lan­ge Wan­de­rung über­lebt. Wann, wie, war­um und wo die bei­den ande­ren Jung­bä­ren gestor­ben sind, ist unbe­kannt. Es ist aller­dings nor­mal, dass auch von Zwil­lin­gen nur ein Jung­tier über­lebt; drei hung­ri­ge Jung­bä­ren am Leben zu hal­ten, ist eine noch anspruchs­vol­le­re Auf­ga­be.

Eis­bä­ren­fa­mi­lie im Bil­lefjord, April 2015.

Eisbären Billefjord

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (41/2015)

Wahl des neu­en Stadt­rats in Lon­gye­ar­by­en

Sonn­tag der 4. und Mon­tag der 5. Okto­ber waren Wahl­ta­ge in Lon­gye­ar­by­en. Es wur­den für die nächs­ten vier Jah­re die 15 Mit­glie­der des neu­en Stadt­rats („Lokals­ty­re“), des obers­ten Organs der Lokal­ver­wal­tung in Lon­gye­ar­by­en, gewählt. Die 1651 Wahl­be­rech­tig­ten hat­ten die Wahl zwi­schen vier Par­tei­en und deren Kan­di­da­ten. Die Aus­zäh­lung der Stimm­zet­tel ergab fol­gen­des vor­läu­fi­ges Ergeb­nis:

Par­teiErgeb­nis in %Sit­ze
Arbei­der­par­tiet(Ap, sozi­al­de­mo­kra­tisch)34,65
Høy­re(H, kon­ser­va­tiv, wirt­schafts­li­be­ral)29,75
Venst­re(V, sozi­al­li­be­ral)21,03
Mil­jø­par­tiet De Grøn­ne(MDG, grü­ne Umwelt­par­tei, sozi­al­li­be­ral)13,52
 

Es wur­den 1006 gül­ti­ge Stimm­zet­tel abge­ge­ben, das ent­spricht einer Wahl­be­tei­li­gung von 60,93 % (2011: 56,56 %). Bei der Berech­nung der Sit­ze sind sowohl die Stim­men für die ein­zel­nen Kan­di­da­ten als auch die Stim­men für die Par­tei­en ins­ge­samt rele­vant. Wahl­be­rech­tigt ist jeder, der min­des­tens drei Jah­re in Lon­gye­ar­by­en als Bewoh­ner regis­triert ist, die Natio­na­li­tät spielt dabei kei­ne Rol­le.

Für die Arbei­der­par­tiet ist die­ses Ergeb­nis ein Rück­schlag. Sie hat­te mit 7 Sit­zen bis­her die meis­ten Ver­tre­ter im Rat und stell­te mit Chris­tin Kris­toff­er­sen die Che­fin der Lokal­ver­wal­tung. Auch in der letz­ten Umfra­ge vom Sep­tem­ber hat­te die Arbei­der­par­tiet mit 56,5 Pro­zent der Stim­men und 9 Sit­zen im Rat klar die Nase vorn. Die Høy­re kam hier nur auf 21 Pro­zent (3 Sit­ze), die Venst­re auf 12,9 Pro­zent (2 Sit­ze) und die grü­ne MDG auf 9,7 Pro­zent (1 Sitz). Es hat­ten aller­dings auch 45 Pro­zent der Befrag­ten geant­wor­tet, dass sie noch unent­schie­den sei­en, nicht wäh­len wür­den oder sich nicht äußern woll­ten. Kris­toff­er­sen hat­te bereits früh­zei­tig ange­kün­digt, dass sie dies­mal nicht wie­der kan­di­die­ren wür­de. Spit­zen­kan­di­dat der Arbei­der­par­tiet ist die­ses Mal Arild Olsen.

Die Høy­re hat­te bis­her 3 Sit­ze im Rat und war damit nach der Arbei­der­par­tiet zweit­stärks­te Par­tei. Nun machen sich die Kon­ser­va­ti­ven Hoff­nun­gen, in einer Koali­ti­on mit der Venst­re die Poli­tik der nächs­ten vier Jah­re in Lon­gye­ar­by­en bestim­men und mit ihrem Spit­zen­kan­di­da­ten Tor­ge­ir Prytz den Chef der Lokal­ver­wal­tung stel­len zu kön­nen. Es wur­de bereits ange­kün­digt, dass die bei­den Par­tei­en Koali­ti­ons­ge­sprä­che füh­ren wol­len, gemein­sam hät­ten sie eine Mehr­heit von einem Sitz im Rat. Außer­halb Nor­we­gens dürf­te eine sol­che Ver­bin­dung zunächst selt­sam erschei­nen (Høy­re bedeu­tet über­setzt „Rech­te“ und Venst­re „Lin­ke“). In der nor­we­gi­schen poli­ti­schen Land­schaft aller­dings ste­hen sich die­se bei­den Par­tei­en in ihrer poli­ti­schen Aus­rich­tung durch­aus nahe (s.o.). Es wäre in etwa so, als wür­de in Deutsch­land die CDU/CSU mit dem sozi­al­li­be­ra­len Flü­gel der FDP oder dem Rea­lo-Flü­gel der Grü­nen koalie­ren.

Venst­re und die grü­ne MDG waren bis­lang nicht im Rat ver­tre­ten. Beson­ders für die MDG ist der Ein­zug in den Stadt­rat ein gro­ßer Erfolg. Mit 13,5 Pro­zent der Stim­men und 2 Sit­zen im Rat wäre die Grup­pe in Lon­gye­ar­by­en die bis­lang erfolg­reichs­te loka­le Grup­pe der Umwelt­par­tei in ganz Nor­we­gen. Die Spit­zen­kan­di­da­tin der MDG Hel­ga Bårds­dat­ter Kris­ti­an­sen ver­sprach bereits eine akti­ve Oppo­si­ti­ons­po­li­tik.

Die Lokal­ver­wal­tung in Lon­gye­ar­by­en ist nicht zu ver­wech­seln mit dem Sys­sel­man­nen, der in der Funk­ti­on eines Gou­ver­neurs für ganz Sval­bard zustän­dig ist und nicht von den Ein­woh­nern gewählt, son­dern von der nor­we­gi­schen Regie­rung ein­ge­setzt wird.

Lon­gye­ar­by­en bekommt einen neu­en Stadt­rat (Lokals­ty­re). Die klei­ne Stadt ist der­zeit im Umbruch.

Longyearbyen

Quel­le: Lokals­ty­re, Sval­bard­pos­ten

Berg­bau schrumpft dras­tisch

Die nied­ri­gen Koh­le­prei­se auf dem Welt­markt set­zen der nor­we­gi­schen Berg­bau­ge­sell­schaft Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni (SNSK) noch stär­ker zu als erwar­tet. Bereits im Früh­jahr muss­te der nor­we­gi­sche Staat, der fast alle Antei­le der SNSK besitzt, dem Betrieb mit einem Kre­dit aus der Klem­me hel­fen (sie­he Koh­le für die Koh­le: Spitzbergen.de-Nachrichten vom Mai). Ange­sichts der schlech­ten Prei­se reicht das aber nicht, um den wei­te­ren Betrieb wirt­schaft­lich trag­fä­hig zu machen.

Ange­sichts der dra­ma­ti­schen wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on hat die Füh­rung inner­halb der SNSK sich zu dras­ti­schen Maß­nah­men ent­schlos­sen, dar­un­ter:

  • Der För­der­be­trieb in den Gru­ben bei Sveagru­va (Svea Nord und die neue Lun­ckef­jell-Gru­be) wird zunächst ein­ge­stellt. Eine Mini­mal­be­set­zung von etwa 50 Ange­stell­ten soll die­se Anla­gen soweit erhal­ten, dass der Betrieb wie­der auf­ge­nom­men wer­den kann.
  • Wenn der Koh­le­preis auf dem Welt­markt bis 2019 nicht den ren­ta­blen Betrieb der Gru­ben bei Sveagru­va erlaubt, wer­den die Anla­gen dort end­gül­tig geschlos­sen.
  • Der Betrieb in der klei­ne­ren Gru­be 7 in der Nähe von Lon­gye­ar­by­en wird inten­si­viert: Dort sol­len 45 statt bis­her 24 Berg­leu­te die Pro­duk­ti­on von 70.000 auf 155.000 Ton­nen Koh­le stei­gern.
  • Wei­te­re Vor­kom­men im Umfeld der Gru­be 7 sol­len erschlos­sen wer­den, um den Betrieb dort für min­des­tens 10 Jah­re zu sichern.
  • Die Ver­wal­tung wird ver­klei­nert.

Für den Erhal­tungs­be­trieb in Sveagru­va wer­den pro Jahr 95 Mil­lio­nen Kro­nen benö­tigt, was der Eig­ner der SNSK (also der Staat) auf­brin­gen müss­te. Dazu wer­den von nun an mit der Regie­rung Ver­hand­lun­gen geführt.

Unterm Strich sol­len durch die­se Maß­nah­men etwa 150 Arbeits­plät­ze in Sveagru­va und Lon­gye­ar­by­en weg­fal­len, die meis­ten in Sveagru­va. Mit den bereits vor­ge­nom­me­nen Ent­las­sun­gen beläuft sich der Job­ver­lust somit auf 250 inner­halb von 1,5 Jah­ren.

In Lon­gye­ar­by­en gehen viel­fach Zukunfts­ängs­te um. Nach wie vor sind auch vie­le klei­ne­re Betrie­be indi­rekt mehr oder weni­ger stark vom Berg­bau abhän­gig, und man fürch­tet, dass dem Ort die wirt­schaft­li­che Basis ent­zo­gen wird, wenn die Indus­trie in wei­ten Tei­len abge­wi­ckelt wird. Die poli­ti­sche Dis­kus­si­on um die Zukunft von Lon­gye­ar­by­en ist im Gang. Unter ande­rem wird gefor­dert, den geplan­ten Aus­bau des Hafens schnel­ler vor­an­zu­trei­ben.

Steht im Dun­keln: Berg­mann in Lon­gye­ar­by­en.

Bergmann Longyearbyen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten (36/2015)

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