spitzbergen-3
fb  Spitzbergen Panoramen - 360-Grad-Panoramen  de  en  nb  Spitzbergen Shop  
pfeil DER Spitzbergen-Reiseführer pfeil
Marker
Home → September, 2017

Monats-Archiv: September 2017 − News & Stories


Isfjord – 12. Sep­tem­ber 2017

Heu­te heißt es »Lei­nen los« mit der Anti­gua! Nach­mit­tags fin­den sich alle im Hafen ein, und nach der Begrü­ßung und der obli­ga­to­ri­schen Sicher­heits­ein­wei­sung ver­las­sen wir die Pier – und zwar direkt unter Segeln. Da macht der Ost­wind der letz­ten Tage sich sehr nütz­lich. Unter Segeln geht es in den Isfjord und in einen wun­der­schö­nen Son­nen­un­ter­gang hin­ein. Nach ein paar schö­nen Stun­den fällt der Anker in der Bucht Trygg­ham­na, von schrof­fen Ber­gen umge­ben, vor Wind und Wel­len geschützt.

Gale­rie – Isfjord – 12. Sep­tem­ber 2017

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

1,6 Ton­nen Die­sel im Mimerd­a­len abge­stürzt

Am Frei­tag sind 1600 Liter Die­sel im Mimerd­a­len bei Pyra­mi­den wäh­rend eines Hub­schrau­ber­trans­ports ver­lo­ren gegan­gen. Der Treib­stoff wur­de unter einem Hub­schrau­ber hän­gend trans­por­tiert. Es soll­te zu einer Navi­ga­ti­ons­sta­ti­on geflo­gen wer­den, die der Flug­ha­fen von Lon­gye­ar­by­en auf einem Berg west­lich von Pyra­mi­den betreibt.

Wäh­rend des Flu­ges riss ein Seil, mit dem der Die­sel unter dem Hub­schrau­ber befes­tigt war, so dass die Ladung im Fluss­tal abstürz­te. Der Die­sel konn­te nicht gebor­gen wer­den und ent­wich in die Umwelt, also zunächst in das kie­si­ge Fluss­bett, wo er ent­we­der ver­si­ckert oder mit Bächen in den Bil­lefjord gespült wird.

Der Hub­schrau­ber wird von Luft­trans­port betrie­ben, die auch die gesam­te Hub­schrau­ber­lo­gis­tik für den Sys­sel­man­nen ein­schließ­lich Ret­tungs­dienst stel­len. Wie es zu dem Vor­fall kom­men konn­te, wird noch unter­sucht.

Blick auf das Mimerd­a­len mit Pyra­mi­den. 1600 Liter Die­sel sind am Frei­tag über der Flä­che vor der Sied­lung abge­stürzt und ver­lo­ren gegan­gen.

Mimerdalen

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Wan­der­rou­te auf den Lars­breen abge­rutscht

Die Ber­ge und Glet­scher um Lon­gye­ar­by­en her­um bie­ten vie­le schö­ne Tou­ren­mög­lich­kei­ten. Es sieht aller­dings ganz danach aus, dass es erst mal eine Rou­te weni­ger gibt als bis­lang: Die Morä­ne des Lars­breen, wo die häu­fig genutz­te Som­mer­rou­te vom Tal hin­auf auf den Lars­breen ver­lief, ist in gro­ßen Tei­len abge­rutscht. Das ist ein nor­ma­ler, natür­li­cher Vor­gang, da der­ar­ti­ge Morä­nen aus einer Schutt Stei­nen und Schlamm bestehen, die auf blan­kem Glet­scher­eis auf­lie­gen. Die man­geln­den Sta­bi­li­tät die­ses Gelän­des auf Dau­er liegt auf der Hand und hat sich in jün­ge­ren Jah­ren schon mehr­fach durch klei­ne­re Rut­schun­gen bemerk­bar gemacht.

Im nun zu Ende gehen­den Som­mer sind grö­ße­re Tei­le der Morä­ne abge­rutscht, so dass von der frü­her popu­lä­ren Wan­der­stre­cke nichts mehr übrig ist. Statt­des­sen befin­det sich dort nun ein kaum pas­sier­ba­rer, stei­ler Eis­hang mit einer dün­nen Sedi­ment­schicht (sprich: Dreck) und ein­zel­nen Stei­nen. Der „Weg“ unter­halb die­ses Han­ges ist wegen Stein­schlag­ge­fahr ent­spre­chend gefähr­det und somit der­zeit kei­ne brauch­ba­re Alter­na­ti­ve.

Ob die Stre­cke im Win­ter als Auf­stieg brauch­bar sein wird, wenn Frost und Schnee das Gelän­de deut­lich anders erschei­nen las­sen, bleibt abzu­war­ten. Als som­mer­li­che Auf­stie­ge Rich­tung Lars­breen, Troll­stei­nen und Sar­ko­fa­gen blei­ben einst­wei­len die Rou­ten über den Lon­gye­ar­breen oder das Vann­led­nings­da­len.

Beschrei­bun­gen die­ser Rou­ten fin­den sich in der aktu­el­len Aus­ga­be des Spitz­ber­gen-Rei­se­füh­rers.

Blick vom Gru­vef­jel­let auf die Morä­ne des Lars­breen. Der stark von Rut­schun­gen betrof­fe­ne Bereich ist unge­fähr mar­kiert (das Foto wur­de vor den aktu­el­len Rut­schun­gen auf­ge­nom­men).

Larsbreen Moräne Rutschung

Pyra­mi­den – 08. Sep­tem­ber 2017

Ganz egal, wie viel Zeit man in Pyra­mi­den ver­bringt, es wird dort immer noch unbe­kann­te Ecken geben, in denen man viel ent­de­cken kann. Heu­te war es Zeit, sich eini­gen sol­chen Ecken zu wid­men. Heu­te kon­zen­trie­ren ich auch ein paar Berei­che, die zu Zei­ten des akti­ven Berg­baus wich­ti­ge, indus­tri­el­le Funk­tio­nen hat­ten. Teil­wei­se muss man erst mal raus­fin­den, wozu die­se Gebäu­de gut waren. Da wur­de Sau­er­stoff für die Gru­be pro­du­ziert oder der Funk­ver­kehr auf­recht erhal­ten. Da sind alte, unschein­ba­re Gru­ben­ein­gän­ge. Wie alt die wohl sind? Viel­leicht noch aus der Schwe­den­zeit? Vie­le span­nen­de Details, und es macht sehr viel Spaß, hier in Ruhe zu foto­gra­fie­ren.

Gale­rie – Pyra­mi­den – 08. Sep­tem­ber 2017

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Der Fried­hof von Pyra­mi­den – 07. Sep­tem­ber 2017

Ich muss zuge­ben, dass ich bis­lang noch nie auf dem Fried­hof von Pyra­mi­den gewe­sen bin. Der liegt auch etwas außer­halb, mit­ten im kie­si­gen Fluss­bett vom Mimerd­a­len. Es wur­de also Zeit, dort ein­mal hin­zu­ge­hen.

Fried­hö­fe kön­nen ja stum­me Geschich­ten­er­zäh­ler sein, wenigs­tens ein Stück weit. Mit den Details hal­ten sie sich doch sehr zurück, aber man kann sich über das, was sie so preis­ge­ben, eine Men­ge Gedan­ken machen. Denen und der Stim­mung, die so einem Ort inne­wohnt, kann man sich dann pri­ma hin­ge­ben. Ein sehr ein­drück­li­ches Erleb­nis, auf eine eige­ne Art.

Gale­rie – Der Fried­hof von Pyra­mi­den – 07. Sep­tem­ber 2017

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Bei genau­em Hin­schau­en sieht man: 43 Grä­ber. Auf 31 Grab­stei­nen (eini­ge sind aus Stahl) ste­hen Namen, auf 30 liest man Geburts- und Ster­be­jah­re, zwi­schen 1950 und 1988 wur­den die­se Grä­ber ange­legt. Fünf Kin­der lie­gen dort, die noch im Jahr der Geburt gestor­ben sind, bezie­hungs­wei­se in einem Fall im Jahr dar­auf. Alle­samt kamen sie in den 1950er Jah­ren zur Welt, nur um sie umge­hend wie­der zu ver­las­sen. Auch die übri­gen wur­den meis­tens nicht alt, die meis­ten star­ben zwi­schen 20 und 40. Es liegt nahe, dass sie wohl im Berg­werk ums Leben kamen. 26,6 Jah­re sind die Toten von Pyra­mi­den im Durch­schnitt alt gewor­den. In vie­ren die­ser 31 Grä­ber mit Namen lie­gen Mäd­chen und Frau­en. Zwei gehö­ren zu den armen Kin­dern, die nie eine Chan­ce beka­men, von der Welt mehr zu sehen als Pyra­mi­den; eine Frau starb mit 18 Jah­ren. Was ver­schlug sie in die­sem Alter nach Pyra­mi­den, und war­um starb sie? Ant­wor­ten sind hier nicht zu fin­den, son­dern nur Fra­gen. Düs­te­re Fra­gen.

Ygg­dra­sil­kam­pen – 06. Sep­tem­ber 2017

Jedes Mal, wenn ich in Pyra­mi­den bin, beein­druckt mich der Berg gegen­über, auf der ande­ren Sei­te vom Tal. Er hört auf den etwas schrä­gen Namen Ygg­dra­sil­kam­pen. Ygg­dra­sil war so ein Bäum­chen, das nach Ansicht der alten Wikin­ger die Welt reprä­sen­tier­te. Heu­te gibt es hier jeden­falls kei­ne Bäum­chen mehr.

Der Blick auf den Ygg­dra­sil­kam­pen ist beein­dru­ckend, ein mäch­ti­ger Berg, senk­rech­te Fels­wän­de mit gro­ßen Vor­sprün­gen auf 500 Metern Höhe über rie­si­gen Schutt­hän­gen. Schö­ne Far­ben und ganz neben­bei eine inter­es­san­te geo­lo­gi­sche Struk­tur, sval­bar­di­sche Dis­kor­danz, obers­tes Devon und so. Spät­zu­ckung der kale­do­ni­schen Gebirgs­bil­dung, Kar­bon-Kar­bo­nat auf Old Red, win­kel­dis­kor­dant von­ein­an­der getrennt. Ihr wisst sicher Bescheid.

Aber dar­um ging es heu­te gar nicht. Es ging dar­um, nicht immer »nur« von Pyra­mi­den auf den Ygg­dra­sil­kam­pen, son­dern auch mal vom Ygg­dra­sil­kam­pen auf Pyra­mi­den zu schau­en. In der Hoff­nung, dabei eine schö­ne neue Rou­te für wei­te­re Tou­ren zu ent­de­cken. Ange­sichts unge­wis­ser Erfolgs­aus­sich­ten im Anblick der stei­len Hän­ge habe ich mich zunächst mal allei­ne auf die Tour bege­ben, so wür­de es sich leich­ter umkeh­ren las­sen, falls das Gelän­de so etwas nahe­le­gen wür­de. Die Grup­pe war mit Alex und Dani­el auf dem Pyra­mi­den­berg unter­wegs und somit hat­te alles sei­ne bes­te Ord­nung.

Der Weg über das Mimerd­a­len war dank Weg mit Brü­cke über den Fluss erfreu­lich unkom­pli­ziert, aber der Auf­stieg auf den Berg … der hat­te es in sich! Vom Fjord aus war gar kein Auf­stieg sicht­bar, und so habe ich mei­ne Hoff­nung auf einen zunächst nicht ein­seh­ba­ren Win­kel gesetzt. Schutt, Schutt, Schutt, zum Schluss ein klein wenig mehr oder weni­ger ein­fa­che Klet­te­rei – alles ok, solan­ge der frost­ge­spreng­te Fels nur bleibt, wo er ist – und ich war oben. Jawoll!

Gale­rie – Ygg­dra­sil­kam­pen – 06. Sep­tem­ber 2017

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Die Aus­bli­cke? Der Ham­mer. Ich habe den Ygg­dra­sil­kam­pen auch auf gan­zer Stre­cke mit­ge­nom­men. An der Nord­ost­ecke hat man die kom­plet­te Sicht über den Bil­lefjord, von der Petu­ni­abuk­ta im Nor­den über den Nor­dens­ki­öld­breen im Osten bis zum Sas­senfjord im Süden. Ein­fach geil!

Die Tour ent­lang der Kan­te des Pla­teaus hat sich dann schon etwas gestreckt. Zwei klei­ne Glet­scher haben Kare in die stei­len Hän­ge gefräst, um die man jeweils her­um­lau­fen muss. Dafür hat man von den aus­ge­setz­ten Vor­sprün­gen dazwi­schen jeweils umso bes­se­re Aus­bli­cke. Am west­li­chen Ende der Kan­te ist der Aus­blick viel­leicht am bes­ten. Er reicht vom Nor­dens­ki­öld­breen über Pyra­mi­den (Berg und Ort) und das Mun­ind­a­len bis ins inne­re Mimerd­a­len. Wie gesagt: ein­fach geil! Natür­lich habe ich das auch im 360 Grad-Blick fest­ge­hal­ten, auch wenn es eini­ge Schlep­pe­rei war, das gan­ze Zeug.

Der Abstieg war noch mal inter­es­sant. Die gan­ze Zeit über hat­te ich mich men­tal sicher­heits­hal­ber dar­auf vor­be­rei­tet, den gan­zen Weg über das Pla­teau zurück­zu­ge­hen und dort abzu­stei­gen, wo ich hoch gekom­men war. Wie gesagt, die Kom­fort­stre­cke war das ja nun auch nicht gera­de. Der ers­te Blick auf den Hang auf der West­sei­te des Ygg­dra­sil­kam­pen, wo ich in etwa den Abstieg ver­mu­te­te, war aber im Gegen­teil eher ent­mu­ti­gend: hohe, stei­le Fels­klip­pen! Nix mit Abstieg. Etwas wei­ter süd­lich ging es dann aber. Irgend­wo zwi­schen schlecht und recht, über pol­tern­den Schutt, aber es ging. Ich war in der Tat auch froh, nicht den gan­zen Weg wie­der zurück lat­schen zu müs­sen. Eine wirk­lich taug­li­che Stre­cke zum regel­mä­ßi­gen Gebrauch ist das aber sicher nicht.

Nach lan­gem Abstieg kam ich an einem klei­nen See bei einer rus­si­schen Hüt­te her­aus, die per­fekt war, um halb­wegs gemüt­lich die letz­ten Kek­se zu ver­fut­tern, als Stär­kung für den letz­ten Teil der Stre­cke zurück nach Pyra­mi­den. Letzt­lich waren es dann fast 20 Kilo­me­ter. Zuge­ge­ben, ohne die­se blö­de, ziem­lich kräf­ti­ge Erkäl­tung wäre es sicher ent­spann­ter gewe­sen. Aber der Tag war ein­ma­lig gut, bei die­sem Wet­ter. So eine Gele­gen­heit kommt so schnell nicht wie­der!

Bil­lefjord – 05. Sep­tem­ber 2017

Im Bil­lefjord hat der Blog neu­lich vor­über­ge­hend auf­ge­hört, im Bil­lefjord geht es jetzt wei­ter. Ist ja auch einer von Spitz­ber­gens schöns­ten Fjor­den!

Der Plan war, eini­ge Tage in Pyra­mi­den zu ver­brin­gen. Nicht nur die übli­chen 2 Stun­den, die einem dann 8 Minu­ten hier und 12 Minu­ten dort las­sen. Natür­lich kann man mit gutem Recht sagen, dass die Essenz von Spitz­ber­gens Schön­heit nicht in einer ver­las­se­nen rus­si­schen Koh­le­berg­bau­sied­lung liegt. Aber dafür liegt dort eben die schrä­ge Fas­zi­na­ti­on einer … nun, einer ver­las­se­nen rus­si­schen Koh­le­berg­bau­sied­lung in der Ark­tis. Als ob das nicht rei­chen wür­de 🙂

Also hin mit Sack und Pack, was man so braucht für ein paar Tage. Ein paar fri­sche Socken, etwas Scho­ko­la­de, das eine oder ande­re Objek­tiv. Man will ja ein wenig Spaß haben. Die Zeit unter­wegs nach Pyra­mi­den geht schnell vor­bei, gedankt sei es dem Wet­ter, der Land­schaft und den tra­di­tio­nel­len Pro­ze­du­ren an Bord. Irgend­was mit Whis­ky und Glet­scher­eis.

Pyra­mi­den hat uns schon rein wet­ter­tech­nisch äußerst erfreu­lich emp­fan­gen. Ers­te Ein­drü­cke im Zen­trum bei schö­nem Abend­licht, wie es der Sep­tem­ber wie­der bringt. Sowas kann der Juli gar nicht! Man muss das mal sagen, wie es ist. Es macht Freu­de, auch bekann­te Ansich­ten mit neu­en Per­spek­ti­ven zu sehen und zu foto­gra­fie­ren und nach neu­en Details zu suchen. Fün­dig wird man in Pyra­mi­den immer.

Gale­rie – Bil­lefjord – 05. Sep­tem­ber 2017

Kli­cken Sie auf die Bil­der, um eine ver­grö­ßer­te Dar­stel­lung des Bil­des zu erhal­ten.

Übri­gens, man könn­te in Pyra­mi­den ja mitt­ler­wei­le fast Well­ness-Urlaub machen! Im Hotel haben sie rich­tig was getan, die „Sov­jet-style“ Zim­mer bewah­ren die Atmo­sphä­re aus der alten Zeit, aber man lebt rich­tig gut in die­sen vie­len Wän­den. Und was da so aus der Küche kommt … nicht schlecht, nicht schlecht!

Zurück

News-Auflistung generiert am 23. April 2024 um 11:03:58 Uhr (GMT+1)
css.php