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Monats-Archiv: März 2019 − News & Stories


Die Store Nor­ske darf das Eis im Van Mijenfjord bis nach Sveagru­va bre­chen

Die Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni (SNSK), Betrei­be­rin und Eig­ne­rin der nor­we­gi­schen Kohle­si­ed­lung Sveagru­va, hat vom Sys­sel­man­nen die Geneh­mi­gung bekom­men, das Fjord­eis im Van Mijenfjord bis zum Hafen von Svea auf­zu­bre­chen.

Da der Fjord durch die lan­ge, schma­le und quer im Ein­gang lie­gen­de Akseløya vom offe­nen Meer abge­trennt ist, bil­det sich das Fjord­eis dort frü­her und wei­ter als in den ande­ren Fjor­den an der West­küs­te. Dadurch ist der Van Mijenfjord heu­te der ein­zi­ge Fjord in die­sem Teil Spitz­ber­gens, der noch recht ver­läss­li­che Eis­ver­hält­nis­se bie­tet. Somit ist er im Früh­jahr ein wich­ti­ges Habi­tat für Rin­gel­rob­ben, die auf dem Eis lie­ge, aus­ru­hen und dort ihren Nach­wuchs bekom­men, und Eis­bä­ren, die dort auf Jagd gehen.

Eiskarte Van Mijenfjord, Sveagruva

Eis­kar­te: der Van Mijenfjord ist der ein­zi­ge Fjord in der Regi­on, der weit­flä­chig soli­de zuge­fro­ren ist. Das Fjord­eis (grau) wird bis Sveagru­va (Punkt) gebro­chen.
Kar­te © Nor­we­gi­sches meteo­ro­lo­gi­sches Insti­tut (Punkt ergänzt).

Bei den Behör­den hält man den Schutz die­ser Tie­re zu die­ser für sie wich­ti­gen Jah­res­zeit, die gera­de jetzt beginnt, eigent­lich hoch: so wur­de kürz­lich das Fjord­eis im Tem­pel­fjord für Motor­schlit­ten gesperrt, um Stö­run­gen vor­zu­beu­gen, obwohl sol­che nur bei row­dy­haf­tem, auch vor­her schon gesetz­wid­ri­gem Ver­hal­ten vor­kom­men und das Fjord­eis durch den Motor­schlit­ten­ver­kehr nicht beschä­digt wird. Ähn­li­che Sper­run­gen waren auch für die Rin­ders­buk­ta im Van Mijenfjord im Gespräch, dort ist es aber – zumin­dest bis­lang – noch nicht zu einem Ver­bot gekom­men.

Für das Auf­bre­chen des Eises mit Eis­bre­chern schei­nen aller­dings ande­re Regeln zu gel­ten, bezie­hungs­wei­se wer­den die glei­chen Regeln anders aus­ge­legt. Zwar betont der Sys­sel­man­nen in einer Pres­se­mel­dung, dass Ver­kehr in Spitz­ber­gen grund­sätz­lich „auf eine Wei­se gesche­hen sol­le, die nicht die natür­li­che Umwelt oder denk­mal­ge­schütz­te Arte­fak­te beschä­digt, ver­un­rei­nigt oder sonst­wie beein­träch­tigt oder unnö­tig Men­schen oder Tie­re stört.“ Hier aller­dings wur­de den Inter­es­sen der Store Nor­ske Spits­ber­gen Kul­kom­pa­ni mehr Gewicht gege­ben als dem Schutz des in Spitz­ber­gen sel­ten gewor­de­nen, groß­flä­chi­gen Fjord­ei­ses und der Tie­re, die es als Habi­tat brau­chen.

Der Hin­ter­grund: auf­grund von Fehl­be­rech­nun­gen geht in Sveagru­va der Die­sel zur Nei­ge, der nicht nur Fahr­zeu­gen, son­dern auch dem dor­ti­gen Kraft­werk als Brenn­stoff dient. Der vor­han­de­ne Vor­rat wür­de „auf­grund des erhöh­ten Ver­brauchs im Win­ter ver­mut­lich noch bis etwa Mai“ (Sys­sel­man­nen, eige­ne Über­set­zung) rei­chen, nicht aber, wie ursprüng­lich geplant, bis zum Som­mer, wenn das Fjord­eis ohne­hin von allei­ne auf­ge­bro­chen sein wird.

Ohne Die­sel für das Kraft­werk müss­te Svea eva­ku­iert wer­den. Die Fol­ge wäre min­des­tens ein vor­über­ge­hen­der Stop der Auf­räum­ar­bei­ten, die nun dort nach dem Ende des Koh­le­berg­baus fol­gen, mög­li­cher­wei­se aber auch Schä­den an der Infra­struk­tur. Ver­bun­den wäre dies mit „erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Fol­gen“ für die Store Nor­ske. Daher bekommt die SNSK nun die Erlaub­nis, mit einem Frach­ter den Hafen am Kapp Ams­ter­dam bei Sveagru­va anzu­lau­fen. Ein Trans­port über Land von Lon­gye­ar­by­en wäre zwar tech­nisch mög­lich, auf­grund der Men­ge des benö­tig­ten Kraft­stoffs wird aber ange­nom­men, dass die theo­re­ti­schen benö­tig­ten etwa 60 Trans­port­fah­ren ins­ge­samt eine grö­ße­re Umwelt­be­las­tung und ein höhe­res Risi­ko für Ver­un­rei­ni­gun­gen brin­gen wür­den.

Eiskarte Van Mijenfjord, Sveagruva

Der Hafen von Sveagru­va am Kapp Ams­ter­dam.

Als frü­her in Sveagru­va noch Koh­le abge­baut und ver­schifft wur­de, war das Bre­chen des Eises im Früh­jahr nicht unge­wöhn­lich. Aber die Zei­ten haben sich geän­dert, heu­te wird dort kei­ne Koh­le mehr abge­baut, in ande­ren Fjor­den gibt es viel weni­ger Eis und die­ses darf anders­wo nicht befah­ren wer­den, so wie vie­le sich das wün­schen. Dass die Store Nor­ske in die­ser Situa­ti­on die Erlaub­nis bekommt, über 30 Kilo­me­ter soli­des Fjord­eis auf­zu­bre­chen, stößt, wie man erwar­ten kann, auf Kri­tik.

Man darf auf den Wit­te­rungs­ver­lauf nach dem Auf­bre­chen gespannt sein. Mit Glück friert die Eis­bre­cher­spur schnell wie­der zu. Ein Sturm könn­te das vor­ge­schä­dig­te Eis aller­dings auch leich­ter kom­plett auf­bre­chen.

Nord­licht …

Die Tage wer­den län­ger, und die Zeit fliegt nur so dahin. Nun ist bereits die Früh­jahrs-Tag­und­nacht­glei­che ver­stri­chen, die­ses Jahr war der genaue Zeit­punkt, an dem die Son­ne den Him­mels­äqua­tor über­schritt, übri­gens schon am 20. März um 22:58 Uhr.

Damit sind die Tage auf der Nord­halb­ku­gel nun wie­der län­ger als die Näch­te, und je wei­ter nörd­lich man sich befin­det, des­to mehr Hel­lig­keit gibt es und ent­spre­chend umso weni­ger Dun­kel­heit. Der Nor­den holt licht­mä­ßig auf.

Damit geht auch die Nord­licht-Sai­son in Spitz­ber­gen nun lang­sam dem Ende ent­ge­gen. Am Sams­tag (16.3.) hat­ten wir noch mal eine rat­ten­gei­le … äh, Ent­schul­di­gung … sehr beein­dru­cken­de Auro­ra-Show am Him­mel.

Nordlicht bei Longyearbyen

Auroa bora­lis über dem Ope­raf­jel­let.
Die Nord­licht-Sai­son in Spitz­ber­gen geht nun lang­sam zu Ende.

So ein inten­si­ves Nord­licht hat man nicht alle Tage! Um die teil­wei­se sehr schnel­len Bewe­gun­gen ein­zu­fan­gen, bin ich mit der Belich­tungs­zeit teil­wei­se auf 0,3 Sekun­den gegan­gen, und selbst das hat für die fili­gra­nen, aber äußerst leb­haf­ten Details wohl nicht nicht ganz gereicht. Da glüht der Voll­for­mat­sen­sor, das Fest­brenn­wei­ten­ob­jek­tiv freut sich und das Sta­tiv rotiert! Mehr zu Nord­licht und Nord­licht­fo­to­gra­fie: hier kli­cken.

Nordlicht-Aureole (Dom) über dem Adventdalen

Nord­licht-Aureo­le (Dom) über dem Advent­da­len.

Die letz­ten Tage waren voll mit allen mög­li­chen schö­nen und / oder sinn­vol­len Din­gen, da kom­me ich nicht mehr ganz nach mit dem Blog … dem­nächst geht’s wie­der wei­ter.

Tem­pel­fjord: Fjord­eis für Motor­schlit­ten gesperrt

Die bereits vor Wochen ange­kün­dig­ten und heiß dis­ku­tier­ten Sper­run­gen des Fjord­ei­ses im Tem­pel­fjord sind Mitt­woch (13.03.2019) in Kraft getre­ten. Eine Ankün­di­gung nach Beschluss hat es nicht gege­ben, die Sper­rung trat mit der Ver­kün­dung unmit­tel­bar in Kraft.

Im Früh­jahr sind auf dem Fjord­eis im Tem­pel­fjord häu­fig Eis­bä­ren zu sehen. Auch der­zeit hal­ten sich dort meh­re­re auf. Zudem beginnt bald die Wurf­sai­son der Rin­gel­rob­ben. Es wird befürch­tet, dass der in den letz­ten Jah­ren zuneh­men­de Motor­schlit­ten­ver­kehr auf dem Eis die Eis­bä­ren und Rob­ben beim Jagen bezie­hungs­wei­se Aus­ru­hen stört.

Sperrung Fjordeis Tempelfjord: Karte

Fahr­ver­bo­te für Motor­schlit­ten im Tem­pel­fjord: das rot schraf­fier­te Gebiet ist voll­stän­dig gesperrt. Das blau schraf­fier­te Gebiet darf auf kür­zes­ter mög­li­cher Rou­te gequert wer­den. Kar­te: Sys­sel­man­nen på Sval­bard (Aus­schnitt).

Tat­säch­lich waren in ver­gan­ge­nen Jah­ren und auch die­se Sai­son bereits Zwi­schen­fäl­le beob­ach­tet wor­den, bei denen Tie­re durch rück­sichts­lo­ses Ver­hal­ten von Motor­schlit­ten­fah­rern gestört wur­den. Dabei han­delt es sich um rück­sichts­lo­ses und auch bis­her schon regel­wid­ri­ges Ver­hal­ten Ein­zel­ner. Die bei wei­tem über­wie­gen­de Mehr­heit, sowohl Ein­hei­mi­sche als auch Tou­ris­ten in geführ­ten Grup­pen, ver­hält sich regel­kon­form und hält wei­ten Abstand von Tie­ren ein. Die­ses rück­sichts­vol­le Neben­ein­an­der hat bis­lang weit­ge­hend gut funk­tio­niert, nur das rück­sichts­lo­se Ver­hal­ten Ein­zel­ner sorg­te für Stö­run­gen und Auf­se­hen.

Da der Sys­sel­man­nen sich nicht in der Lage sieht, das bis­lang bereits gel­ten­de Recht durch­zu­set­zen, kommt es nun zum flä­chen­de­cken­den Ver­bot für alle: ab 13.03.2019 ist das Fjord­eis im inne­ren Tem­pel­fjord, ab der Linie Kapp Schoultz-Kapp Mur­doch (sie­he Abbil­dung), für den moto­ri­sier­ten Ver­kehr (sprich: Motor­schlit­ten) voll­stän­dig gesperrt.

Das Fjord­eis west­lich die­ser Linie darf zum Zweck der direk­ten Que­rung auf kür­zes­ter mög­li­cher Rou­te befah­ren wer­den. Dabei darf nicht ange­hal­ten wer­den, es sei denn, es ist aus Sicher­heits- oder tech­ni­schen Grün­den erfor­der­lich. Die­se Que­rung ist Bestand­teil häu­fig genutz­ter Rou­ten nach Nor­den, etwa nach Pyra­mi­den.

Gletscherfront des Tunabreen, Tempelfjord

Glet­scher­front des Tunab­reen im Tem­pel­fjord: ab sofort nicht mehr mit Motor­schlit­ten zugäng­lich.

Damit ist die Glet­scher­front des Tunab­reen, bis­lang ein unter Ein­hei­mi­schen und Tou­ris­ten belieb­tes Aus­flugs­ziel, ab sofort nicht mehr aus der Nähe zugäng­lich.

Das Ver­bot gilt zunächst bis auf wei­te­re Ankün­di­gung, maxi­mal aber bis zum 1. Juni.

Nicht moto­ri­sier­ter Ver­kehr (Ski­wan­de­rer, Hun­de­schlit­ten) ist nicht betrof­fen. Schiffs­ver­kehr nach Auf­bre­chen des Fjord­ei­ses ist eben­falls nicht betrof­fen.

Sol­fest: Sola er til­ba­ke – die Son­ne ist zurück!

Sola e‘ til­ba­ke! Das war das Mot­to am Frei­tag (schon wie­der meh­re­re Tage her – die Zeit rennt …), dem gro­ßen Tag: Sol­fest – Son­nen­fest – in Lon­gye­ar­by­en!

Wie erwähnt, zeigt sich die Son­ne am unte­ren Rand des Ortes, am Advent­fjord-Ufer, schon meh­re­re Tage vor­her …

Sonne, Longyearbyen

Son­ne im unte­ren Teil von Lon­gye­ar­by­en, Frei­tag (8.3.) Vor­mit­tag.

… aber da es die­se Orts­tei­le frü­her nicht gab, wird tra­di­tio­nell am 08. März mit­tags gefei­ert, kurz nach 12.30 Uhr, wenn die Son­ne die Trep­pe des alten Kran­ken­hau­ses erreicht. Das alte Kran­ken­haus selbst steht schon längst nicht mehr, aber die Trep­pe vom Hin­ter­ein­gang gibt es noch. Wobei es sich bei der Trep­pe wohl sogar um ein Rekon­struk­ti­on han­delt, damit man weiß, wo man das Son­nen­fest fei­ern soll … egal. Jeden­falls steht unter­halb des Kin­der­gar­tens bei der Sval­bard Kir­che die­se alte Holz­trep­pe in der Land­schaft, und da ver­sam­melt man sich am Sol­fest-Tag um 12.30. Da kom­men hun­der­te Men­schen! Vor allem natür­lich sind alle Kin­der dabei, ganz süß als klei­ne Son­nen ver­klei­det. Und dann wird gesun­gen und die Son­ne, die sich Mühe gibt, über die Ber­ge zu klet­tern, wird stimm­ge­wal­tig ange­feu­ert: Sol! Sol! Komm igjen! Sola er min bes­te venn! – Son­ne! Son­ne! Du schaffst das! Die Son­ne ist mein bes­ter Freund!

Sonnenaufgang beim Solfest, Longyearbyen

Son­nen­auf­gang über dem Lars Hier­taf­jel­let beim Sol­fest in Lon­gye­ar­by­en,
Frei­tag Mit­tag (8.3.).

Und schließ­lich schafft die Son­ne es, die glei­ßen­den Strah­len bre­chen über dem Lars Hier­taf­jel­let über dem Lars­breen her­vor, und alles bricht in Jubel aus. Das ist wirk­lich ein emo­tio­na­ler Moment! Immer­hin hat Lon­gye­ar­by­en bis dahin wegen der Lage im Tal seit etwa 5 Mona­ten kein direk­tes Son­nen­licht mehr bekom­men.

Sonne, Gipshuken

Son­ni­ger Blick Rich­tung Gips­hu­ken und Bil­lefjord.

Ja, die Son­ne ist wie­der zurück. Es ist schön, drau­ßen unter­wegs zu sein, die licht­über­flu­te­te Land­schaft zu genie­ßen und die Son­ne im Gesicht zu spü­ren.

Sonne, Nordenskiöld Land

Son­ne über dem Nor­dens­ki­öld Land.

Auch wenn es nach wie vor eisig kalt ist, das Ther­mo­me­ter hält sich kon­stant in der Nähe der -20 Grad-Mar­ke. Auf dem Advent­fjord treibt jun­ges Eis am Ufer, aber fes­ter will die Eis­de­cke irgend­wie trotz der dau­er­haf­ten Käl­te bis­lang nicht wer­den. Der Warm­was­ser­nach­schub vom Golf­strom scheint dafür zu gut zu funk­tio­nie­ren. Lei­der. Ein zuge­fro­re­ner Advent­fjord, das wäre doch auch mal wie­der etwas.

Eis, Adventfjord

Jun­ges Eis am Advent­fjord-Ufer, bei Hior­th­hamn.

Sas­send­a­len und Tem­pel­fjord

Der Win­ter prä­sen­tiert sich wei­ter­hin mit kal­tem, sta­bi­lem Wet­ter und die Son­ne schafft es mitt­ler­wei­le für etli­che Stun­den über den Horio­zont. Natür­lich nut­zen wir die guten Bedin­gun­gen immer wie­der für Tou­ren in die­se herr­li­che, licht­über­flu­te­te Land­schaft.

Sassendalen

Sas­send­a­len.

Hier sind wir im ewig wei­ten Sas­send­a­len, einem der größ­ten Täler Spitz­ber­gens. Zu die­ser Jah­res­zeit ist es eine viel­be­fah­re­ne Motor­schlit­ten­rou­te zur Ost­küs­te und zum Tem­pel­fjord, aber es ist so rie­sig, dass man auch hier schnell ruhi­ge Win­kel fin­det, wo man nie­man­den sieht oder hört.

Sassendalen

Wan­de­rung beim Sas­send­a­len.

In so einem Win­kel blei­ben die Motor­schlit­ten ste­hen und wir machen uns zu Fuß auf, die ewig wei­ten Berg­hän­ge hin­auf. Der Wind hat den Schnee auf gro­ßen Flä­chen vom kar­gen Unter­grund gefegt, die Land­schaft erscheint polar­wüs­ten­haft. Den­noch sind hier vie­le Ren­tie­re unter­wegs, die den teil­wei­se schnee­frei­en Unter­grund nut­zen, um nach Nah­rung zu suchen.

Rentier

Ren­tier in polar­wüs­ten­haf­ter Land­schaft auf Nah­rungs­su­che.

Schließ­lich fah­ren wir noch ein Stück Rich­tung Tem­pel­fjord. Hier waren wir ja schon vor ein paar Wochen. Nun erstrahlt die Land­scchaft in einem ganz ande­ren Licht, des­sen Inten­si­tät kaum in Wor­te zu fas­sen ist.

Fjordnibba, Tempelfjord

Blick vom Berg Fjord­nib­ba in den Tem­pel­fjord.

Selbst bei „nor­ma­len“ Licht­ver­hält­nis­sen ist der Blick vom klei­nen Berg Fjord­nib­ba über Tem­pel­fjord und Sas­senfjord unglaub­lich schön. Als der lie­be Gott die­se Land­schaft schuf, muss er ein­fach rich­tig gut gelaunt gewe­sen sein. Ein­fach gran­di­os.

Ja, und dann bei desem Licht …

Tunabreen, Tempelfjord

Glet­scher­front des Tunab­reen im Tem­pel­fjord bei Son­nen­un­ter­gang.

Man kann an sol­chen Orten ein­fach nicht genug Zeit ver­brin­gen! Hier­her muss ich immer wie­der zurück, so oft die Gele­gen­heit sich bie­tet.

Zumal das Timing per­fekt ist. Gera­de jetzt – es ist kurz vor 16 Uhr – ver­schwin­det die Son­ne hin­ter den Ber­gen und ergießt das letz­te Licht des Tages in feu­er­ro­ten Strah­len über Ber­ge, Fjor­de und Glet­scher.

Sonnenuntergang, Tempelfjord

Son­nen­un­ter­gang über Sas­senfjord und Nor­dens­ki­öld Land.

Der inne­re Tem­pel­fjord ist weit­ge­hend soli­de zuge­fro­ren – nur bei Fred­heim selbst war das Eis kürz­lich noch ein­mal auf­ge­bro­chen – und der­zeit bil­det sich auch im Sas­senfjord eine Eis­de­cke. Mal schau­en, wie weit die Ent­wick­lung geht. Hier haben wir den Dia­ba­sod­den im äuße­ren Sas­senfjord im Blick.

Blick vom Fjordnibba Richtung Sassenfjord und Diabasodden

Blick vom Fjord­nib­ba Rich­tung Sas­senfjord und Dia­ba­sod­den.

Ein letz­ter Abste­cher von ber­gi­gen Höhen hin­ab zum eisi­gen Ufer bei Fred­heim. Eisig ist es heu­te wirk­lich, die Tem­pe­ra­tur liegt um -25 Grad. Die Käl­te ist den in der Luft lie­gen­den Far­ben anzu­se­hen.

Eis am Ufer, Tempelfjord

Eis am Ufer des Tem­pel­fjord bei Fred­heim.

Zugu­ter­letzt noch ein Blick in die ande­re Rich­tung. Far­ben der Käl­te! Was ein Foto lei­der nicht trans­por­tiert, sind die Geräu­sche: Das Eis am Ufer arbei­tet, die Gezei­ten machen sich bemerk­bar und viel­leicht auch ein wenig See­gang, kilo­me­ter­weit ent­fernt im offe­nen Was­ser. Das Eis stöhnt und ächzt, es reibt und kracht, quietscht und schreit lei­se, aber unauf­hör­lich.

Eis am Ufer, Tempelfjord

Eis am Ufer des Tem­pel­fjord bei Fred­heim.

Abschlie­ßend mal wie­der mein ceter­um cen­seo – ich habe es ja schon wie­der eine Wei­le ver­nach­läs­sigt: ich erlau­be mir dar­auf hin­zwei­sen, dass ich ein neu­es Foto­buch gemacht habe, mit foto­gra­fi­schen Bli­cken auf die Ark­tis aus einer ganz neu­en, unge­wohn­ten Per­spek­ti­ve.

Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus der Luft.

Norwegens arktischer Norden (2) - Aerial Arctic

Rolfs neu­es Foto­buch Nor­we­gens ark­ti­scher Nor­den (2) – Aeri­al Arc­tic zeigt Jan May­en und Spitz­ber­gen aus einer ganz neu­en, wun­der­schö­nen Per­spek­ti­ve.

Die Son­nen­fest­wo­che beginnt in Lon­gye­ar­by­en

Noch vor weni­gen Wochen herrsch­te Polar­nacht, und nun kommt das Licht mit Macht zurück. Jeden Tag steht die Son­ne sicht­bar höher, das Hiorth­fjel­let wird zur Mit­tags­zeit schon voll­stän­dig von der Son­ne beleuch­tet. Die Rück­kehr der Son­ne wird in Lon­gye­ar­by­en eine Woche lang mit der „Sol­fest­u­ke“ (Son­nen­fest­wo­che) gefei­ert, da gibt es aller­hand Ereig­nis­se. Eröff­net wur­de die Sol­fest­u­ke mit Feu­er­werk am Nacht­him­mel.

Nordlicht Adventdalen

Nord­licht im Advent­da­len.

Da hat­te die Son­ne es mal wie­der so rich­tig kra­chen las­sen und sich, selbst unsicht­bar, von ihrer bes­ten Sei­te gezeigt! Das Spek­ta­kel hielt eine gan­ze Wei­le an, so konn­ten wir zwi­schen­durch mal die Posi­ti­on und Per­spek­ti­ve wech­seln:

Nordlicht Sarkofagen, Longyearbyen

Nord­licht über dem Sar­ko­fa­gen bei Lon­gye­ar­by­en.

Eröff­net wur­de das Son­nen­fest tra­di­tio­nell mit der „Spits­ber­gen­re­vye“, die die­ses Jahr immer­hin ihren 25. Geburts­tag fei­ert. Dabei wer­den Ereig­nis­se, die Lon­gye­ar­by­en im ver­gan­ge­nen Jahr bewegt haben, im Huset auf die Büh­ne gebracht, wobei sati­ri­scher Humor und Musik anhand bekann­ter Melo­dien nicht zu kurz kom­men. Ein gro­ßer Spaß, jeden­falls wenn man lokal gepräg­tes Nor­we­gisch ver­steht und flei­ßig die Sval­bard­pos­ten (oder natür­lich die­sen Blog) gele­sen hat.

Spitsbergenrevye im Huset, Sonnenfestwoche, Longyearbyen

Spits­ber­gen­re­vye im Huset, Son­nen­fest­wo­che, Lon­gye­ar­by­en.
Eis­bä­ren und Berg­bau sind immer dabei.

Eben­falls tra­di­tio­nel­ler Bestand­teil der Son­nen­fest­wo­che ist ein Got­tes­dienst im Frei­en am Tel­el­in­ken am Hiorth­fjel­let. Eisig kalt war es bei unter -20 Grad und Wind, aber sehr schön.

Sonnenfestwoche in Longyearbyen: Gottesdienst am Telelinken

Got­tes­dienst im Frei­en am Tel­el­in­ken (I). Son­nen­fest­wo­che, Lon­gye­ar­by­en.

Sonnenfestwoche in Longyearbyen: Gottesdienst am Telelinken

Got­tes­dienst im Frei­en am Tel­el­in­ken (II). Son­nen­fest­wo­che, Lon­gye­ar­by­en.

In Lon­gye­ar­by­en selbst ist die Son­ne offi­zi­ell ab 08. März wie­der zu sehen. Das stimmt prak­tisch nicht ganz, wie die­ses Bild zeigt.

Svalbard Snøskuterutleie in der Sonne

Sval­bard Snøs­ku­te­rut­leie in der Son­ne – am 05. März.

Bei Sval­bard Snøs­ku­te­rut­leie, am unters­ten Rand von Lon­gye­ar­by­en direkt am Ufer vor dem Advent­da­len, schien am Diens­tag (05. März) schon die Son­ne!

Trotz­dem ist das Datum 08. März natür­lich aus Grün­den der Tra­di­ti­on und Geschich­te rich­tig (wenn nicht gera­de Schalt­jahr ist). Die unte­ren Tei­le von Lon­gye­ar­by­en, wo die Son­ne sich bereits ein paar Tage vor­her bli­cken las­sen kann, gab es frü­her nicht. Sobald die Son­ne in Skjæringa scheint, dem ältes­ten Orts­teil Lon­gye­ar­by­ens, wo u.a. die Kir­che steht, darf offi­zi­ell gefei­ert wer­den.

Febru­ar-Ein­drü­cke aus Spitz­ber­gen

Der Febru­ar kann in Spitz­ber­gen eine wun­der­ba­re Zeit sein. Vor allem, wenn er nicht so kli­ma­wan­del­ge­beu­telt daher­kommt wie 2018, wo kräf­ti­ge Warm­luft­ein­brü­che mehr­fach Tau­wet­ter und Regen brach­ten, son­dern wenn er viel Frost bringt. Ins­ge­samt sta­bi­les Wet­ter mit Son­ne, äh, kla­rem Him­mel und nicht all­zu viel Wind. Die Son­ne kommt natür­lich noch nicht so wirk­lich hin­term Berg her­vor, aber seit gut einer Woche fan­gen die Ber­ge mehr und mehr an zu leuch­ten und vor ein paar Tagen gab es die ers­ten Son­nen­strah­len auf die kal­te Nase! Dafür muss man der­zeit noch einen klei­nen Aus­flug machen, bis in das im Tal lie­gen­de Lon­gye­ar­by­en reicht die Son­ne noch nicht. Das kommt erst am 08. März und wird dann mit dem Son­nen­fest (Sol­fest) gebüh­rend gefei­ert. Dazu kom­men wir dem­nächst dann noch.

Longyearbyen Camping

Bei Lon­gye­ar­by­en Cam­ping dau­ert es noch eine Wei­le, bis die ers­ten Zel­te ste­hen.

Die Febru­ar-Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren lagen mit -11,1°C „nur“ 5,1 Grad über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel aus der Nor­mal­pe­ri­ode 1961-1990, so legen die Wet­ter­frö­sche das fest. Gut 5 Grad über dem Nor­mal­wert, der heu­te nicht mehr nor­mal ist, son­dern uner­reich­bar, das ist immer noch eine Men­ge. Trotz­dem ist es schön kalt und fros­tig hier. Sogar der Advent­fjord scheint zu über­le­gen, ob er nicht mal wie­der zufriert. Das hat er seit vie­len Jah­ren nicht mehr getan. Wahr­schein­lich tut er es auch die­ses Jahr nicht wirk­lich, aber immer­hin ist in geschütz­ten Win­keln am Ufer hier und dort initia­le Eis­bil­dung zu beob­ach­ten.

Eis im Adventfjord und Sonne auf den Bergen

Eis im Advent­fjord und Son­ne auf den Ber­gen Hiorth­fjel­let und Advent­top­pen.

Man muss sich der­zeit noch zur Mit­tags­zeit auf­ma­chen, um die ers­ten Son­nen­strah­len direkt zu erle­ben. Wer nach­mit­tags unter­wegs ist, hat schon wie­der Däm­me­rungs.

Mit Ski und Hund im Adventdalen

Mit Ski und Hund: „Schnur­fah­ren“ (snø­rek­jøring) im Advent­da­len.

Gro­ßer Beliebt­heit erfreut sich der­zeit der Hang des Hiorth­fjel­let gegen­über von Lon­gye­ar­by­en. Dort steht auf einer Ter­as­se eine Hüt­te mit gro­ßen Anten­nen, die man hier als „Tel­el­in­ken“ kennt. Bes­te Lage am Süd­hang mit pri­ma Aus­sicht. Dort hat man nun schon eine gan­ze Wei­le Son­ne!

Erste Sonne über dem Adventfjord

Ers­te Son­ne über dem Advent­fjord.

Auch bei minus 20 Grad genie­ßen wir die ers­ten direk­ten Son­nen­strah­len auf den paar Qua­drat­zen­ti­me­tern frei­er Haut seit län­ge­rer Zeit …

Erste Sonne über dem Adventfjord

Son­nen­an­be­ter in der Ark­tis.

… und die wun­der­ba­re Stim­mung, die die­ses Licht über das kal­te Land bringt.

Berge, Nordenskiöld Land

Son­ni­ge Bli­cke über die Ber­ge im Nor­dens­ki­öld Land.

Von den stand­ort­treu­en Tie­ren wie Eis­fuchs und Ren­tier abge­se­hen, sind der­zeit wenig Tie­re zu sehen. Neu­lich, noch im Dun­keln, war eine Eide­r­en­te am Ufer, die wahr­schein­lich im Advent­fjord über­win­tert hat, das kommt im Ein­zel­fall vor. Letz­te Woche wur­de eine ers­te Drei­ze­hen­mö­we gesich­tet.

Spur Eisfuchs Hiorthfjellet

Spur eines Eis­fuch­ses am Hiorth­fjel­let.

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