Ein klassischer Tag bei den nördlichen Lofoten – durch den schönen Raftsund kommend, haben wir natürlich erst mal den schönen Trollfjord angesteuert. Natürlich, heutzutage eine Touristenfalle. Aber er ist und bleibt ein grandioses Stück Landschaft!
Durch den nicht ganz windfreien nördlichen Vestfjord ging es nachmittags nach Skrova und dort auf den schönen Berg, der auf seine Art das Gegenteil vom Trollfjord ist: Ein Panoramablick (hier als Panorama zu sehen) in die Weite, Inseln und Meer in allen Himmelsrichtungen.
Andenes – diese Metropole der Vesterålen. Pulsierendes Leben am Rande des Nordmeers.
Nun ja, fast. An einem grauen, etwas verregneten Samstagvormittag ist der Adrenalinpegel bei einem Spaziergang durch Andenes, nun ja, nicht permanent am Anschlag.
Wobei es natürlich trotzdem einiges zu sehen gibt. Endlich habe ich es mal ins kleine, feine Polarmuseum geschafft, wo man Reliquien etwa von Hilmar Nøis bestaunen kann. Sehr interessant, sehr nett.
Der Rest des Tages blieb grau und verregnet. Eine ideale Gelegenheit, um Meilen zu machen Richtung Lofoten, und für einen kleinen Vortrag zwischendurch.
Selten bietet das Wetter die Gelegenheit, ohne großen Seegang auf der Außenseite von Senja nach Süden zu fahren. Wenn sich diese Gelegenheit dann doch bietet, dann bringt sie die Möglichkeit, an dieser schönen, wilden Küste malerische Orte wie Hamn i Senja zu besuchen, einen winzigen Hafen mit vorgelagerten Schären. Ein herrliches Plätzchen!
Der Segelwind ließ uns des Nachmittags wieder im Stich, aber dadurch ergab sich die Chance, ohne nennenswerten Seegang vor Andenes aufs offene Meer zu fahren. Die berühmte Pottwal-Oase. Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort! 🙂
Finnkroken war über Jahrtausende hinweg ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Handelsplatz in der Region. Heute von Liebhabern detailverliebt bewahrt, fühlt sich ein Besuch dort beinahe wie eine kleine gedankliche Zeitreise an, von Pfeilspitzen aus Feuerstein bis hin zur Handelsstation mit Schule und allem drum und dran des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Jo Martin und seine Leute dort sind unglaublich, sie erzählen ihre Geschichten mit beeindruckender Begeisterung.
Nachmittags haben wir das moderne Zentrum der Region besucht: Tromsø. In all seiner großstädtischen Herrlichkeit.
Gestern Abend hatten wir es noch bis zur Insel Uløya geschafft und dort in Hamnes angelegt, einem alten, kleinen Handelsplatz, der heute noch als solcher aktiv ist und in Teilen schön museal hergerichtet wurde. Zudem bietet die Insel Uløya schönste Möglichkeiten für Touren in allen beliebigen Größenordnungen. Für lange Touren ist der Schnee nicht unbedingt ideal geeignet, aber trotzdem ist es schön, draußen unterwegs zu sein und die Blicke zu genießen. Das Wetter sorgt für Abwechslung, und die Stimmungen sind seit gestern von strahlendem Blau bis hin zu 500 Schattierungen von Grau gewechselt, was aber nicht weniger eindrücklich ist.
Der Nachmittag verging ruhig, zunächst mit der Umrundung der beeindruckenden Bergkette der Lyngen Alpen und später unter Segeln, wobei der Wind uns bald im Stich ließ – dafür kam die Sonne wieder hervor 🙂
Der kleine Hafen von Bergsfjord liegt von schneebedeckten Bergen umgeben. Ungemein malerisch, zumal das Wetter weiterhin nicht besser sein könnte – die Sonne strahlt vom blauen Himmel und lässt den Schnee funkeln, dass es eine Lust ist.
Nach ein paar Stunden Fahrt ist Seglvika erreicht, ein winziger Hafen auf der Ostseite von Kvænangen. Hier sind wir mitten im traditionellen Gebiet der Samen (nicht, dass das gestern anders gewesen wäre, und es wird auch in den nächsten Tagen noch so sein, aber hier ist es vielleicht ein klein wenig sichtbarer). Über schneebedeckte Hügel ziehen einige von uns hoch zu einem Steinmann. Belohnt wird die kleine Wanderung von einem grandiosen Blick über Meer und Berge, auch hier wieder angestrahlt von der Sonne am leuchtend blauen Himmel. Was für ein Glück mit dem Wetter!
Von Alta nach Bodø ist die Route der gesamten Reise vom 24. April bis zum 03. Mai. Die erste Etappe führte uns bis nach Bergsfjord in der Finnmark.
Schöneres Wetter lässt sich für den Beginn einer Nordnorwegenreise wohl kaum vorstellen! Strahlende Sonne und Windstille ließen trotz Schnee und Temperaturen nahe beim Gefrierpunkt schon fast sommerliche Gefühle aufkommen, als es auf der Meander in Alta losging. Traumhaft schöne Ausblicke auf die strahlende Winterlandschaft rund um die von Bergen gesäumten Fjorde gab es über die nächsten Stunden, bis wir einen kleinen Anleger im Bergsfjord erreichten.
Der Reiseführer „Spitzbergen-Svalbard“ ist erstmals als eBook erhältlich!
Über sieben Auflagen hinweg hat der Reiseführer sich zu einem Standardwerk entwickelt, das viele professionelle Fahrtleiterkollegen als die „Spitzbergen-Bibel“ bezeichnen. Aber so viel Detailwissen auf 608 Seiten fällt im wörtlichen Sinn ins Gewicht, das etwa neun Tafeln Schokolade entspricht. Da will man auf Reisen vielleicht doch lieber die Schoki im Rucksack haben als einen dicken Wälzer 🙂
Kein Problem, denn nun gibt es „Spitzbergen-Svalbard“ in digitaler Form. Die schlechte Nachricht: Vorerst ist die eBook-Version nur über die App „Bücher“ von Apple erhältlich. Nicht, weil ich das etwa so wollte, sondern aus technischen Gründen. Hier ist der Link, der in besager App zur deutschen Ausgabe des Buches führt und hier geht es zur ebenfalls ofenfrischen englischen Version.
Die eBook-Ausgabe des Spitzbergen-Reiseführers ist genauso ausführlich und reichhaltig illustriert wie die Druckausgabe.
Überhaupt ist es bemerkenswert kompliziert, ein Buch mit zahlreichen Abbildungen als eBook herauszubringen, mit anklickbarem Inhalts- und Stichwortverzeichnis. Es hat über Jahre hinweg mehrere Anläufe gegeben, die trotz professioneller Unterstützung bislang nicht zu brauchbaren Ergebnissen geführt hatten. Die vollständige Überarbeitung des Layouts und aller Abbildungen für die 7. Auflage machte es nun endlich möglich.
Inhaltlich ist das eBook mit der aktuellen Druckversion identisch. Natürlich bleibt die Druckausgabe weiterhin verfügbar.
Künftig können auch weitere Bücher von Rolf Stange als eBook erscheinen, wobei das aus technischen Gründen nicht bei allen Büchern möglich sein wird. Aber was wäre denn Ihr Wunsch, welches Buch aus dem Spitzbergen.de-Shop hätten Sie gerne ohne zusätzliches Gewicht auf dem Handy, Tablet oder Rechner?
Einer neueren wissenschaftlichen Studie zufolge verläuft die gemessene Erwärmung der Barentssee bis zu 5-7 mal stärker als im globalen Mittel. Selbst innerhalb der Arktis, die insgesamt als Schwerpunktregion der Erderwärmung gilt, nimmt die Region um Spitzbergen einen traurigen Spitzenplatz ein, da der Temperaturanstieg dort immerhin 2-2,5 mal stärker ist als sonst in der Nordpolregion.
Kräftige Tauwetterperiode mit Regen in Longyearbyen, Mitte März 2022, mitten im eigentlich kältesten Winter. Natürlich darf man Wetter und Klima nicht verwechseln, aber die zunehmende Häufung solcher Ereignisse bildet einen klimatischen Trend ab.
Die Hauptursache für die besonders starke Erwärmung der nördlichen Barentssee sehen die Autoren im Schwund des Treibeises, das den Wärmeaustausch zwischen Meer und Atmosphäre behindert. Fehlt das Treibeis, macht die Erwärmung der Atmosphäre durch den West-Spitzbergen-Strom (nördlicher Ausläufer des Golfstroms) sich umso stärker bemerkbar. Das führt dazu, dass die Erwärmung gerade im hocharktischen Nordosten von Svalbard besonders deutlich ist. Diese Region war noch in jüngerer Vergangenheit früher regelmäßig ganzjährig von Treibeis umgeben, was nun zunehmend nicht mehr der Fall ist.
„Frost“ war Spitzbergens berühmteste Eisbärin. Unter anderem spielte sie im Dokumentarfilm „Queen without land“ des norwegischen Fotografen Asgeir Helgestad die Hauptrolle. Richtiger: Natürlich spielte sie nicht die Hauptrolle, sondern sie war die Hauptrolle.
In anderen Dokumentarfilmen wurde sie auch „Misha“ genannt. Sie zierte auch die Coverbilder mehrerer Bücher dieses Autors, der das Privileg hatte, sie im Lauf einiger Jahre mehrfach beobachten zu können.
Die Eisbärin Frost mit Familie in all ihrer Pracht und Schönheit,
in besseren Zeiten im Tempelfjord.
Der Vorgang wird vom Sysselmester routinemäßig untersucht. Hinweise auf strafbares Verhalten sollen bislang nicht vorliegen, wie die Svalbardposten berichtet.
Es gibt Hinweise, dass Frost in den Tagen vor ihrem traurigen Ende vom Norwegischen Polarinstitut markiert wurde, was immer mit einer Betäubung verbunden ist. Ob diese im Zusammenhang mit ihrem Tod stehen könnte, wird Teil der Untersuchung sein.
Frost hatte einen Jungbären dabei. Dieser soll die Einsatzkräfte, die Frosts Körper an Land gebracht hatten, angegriffen haben, und wurde dabei erschossen. Auch dieser Vorfall soll Teil der amtlichen Untersuchung sein.
Im Laufe ihres Eisbärinnenlebens hatten Frost und ihre Nachkommen vielfach Kontakt mit Menschen, was mehrfach ungut bis tragisch verlief. Die Serie verlief von einer größeren Anzahl von Einbrüchen in Hütten bis hin zum Tod des Niederländers Johan (“Job”) Kootte im August 2020, bei dem Frost selbst nicht involviert war, aber ihr Nachwuchs. Mehrere ihrer Nachkommen kamen bei verschiedenen Vorfällen ums Leben.
Zu einem tragischen Ereignis kam es am frühen Karfreitagmorgen im Sassenfjord, bei dem eine Eisbärin ertrank und ihr Nachwuchs, ein junger Eisbär, später erschossen wurde.
In der Nacht – die wegen der nahenden Mitternachtssonne nicht mehr dunkel ist – wurde die Bärin und ihr Jungtier von Skiläufern am Vindodden im Sassenfjord gesehen. Am Vindodden befinden sich einige private Freizeithütten, die am Osterwochenende traditionell gut von ihren Eignern aus Longyearbyen belegt sind. Die Eisbären wurden gesehen und als sie sich näherten, wurde versucht, sie durch Warnschüsse aus Signalpistolen zu vertreiben.
Vindodden im Sassenfjord: Hier starben am Karfreitag früh zwei Eisbären.
Das gelang, und die beiden Eisbären entfernten sich schwimmend im Fjord.
So weit, so völlig normal. Ein Vorfall dieser Art ist nicht ungewöhnlich und dass Eisbären sich schwimmend entfernen, ist ebenfalls völlig normal. Eisbären sind gute Schwimmer und können im Wasser leicht weite Entfernungen zurücklegen.
In diesem Fall aber endete der Vorfall tragisch: Bald wurde beobachtet, dass die Eisbärin regungslos mit dem Kopf unter Wasser lag, während der junge Bär um sie herum schwamm. Der Sysselmester (Polizei) wurde informiert und Beamte und Fachleute rückten mit dem Hubschrauber aus. Die Eisbärin wurde tot geborgen. Der Jungbär näherte sich, und Versuche, ihn zu verscheuchen, schlugen fehl, so dass die Beamten vor Ort beschlossen, ihn zu erschießen.
Die Eisbärin wird nun untersucht, und mittels Zeugenvernehmung und Obduktion wird der Sysselmester versuchen, den genauen Vorgang einschließlich der Todesursache der Bärin zu rekonstruieren.
Weitere Details sind bislang nicht öffentlich bekannt.
Seit Jahren läuft die Diskussion um eine neue Energieversorgung für Longyearbyen. Das alte Kohlekraftwerk ist schon lange in die Jahre gekommen und Ersatz, möglichst umweltfreundlich und zuverlässig, ist überfällig. Im Laufe der Zeit wurden die verschiedensten Vorschläge gemacht.
Nun hat man sich endlich geeinigt. Das Resultat mag überraschen, steht beim zweiten Blick aber ganz in der Tradition nomadisierender Naturvölker, was zu der kleinen, arktischen Siedlung natürlich gut passt.
Es wird ein Biomassekraftwerk geben. Der Clou: Als Brennstoff soll Rentierdung dienen, analog zum Kamelmist, mit dem in heißen Wüsten gerne gefeuert wird.
Longyearbyen bekommt eine Energieversorgung mit Biomasse auf Basis von Rentierdung. Schon die pelletartige Erscheinung der Köttel wirkt energetisch vielversprechend.
Anlass zu den Überlegungen, die zu dieser Entscheidung führten, war die Zählung von 2019, die den Bestand der Rentiere in Spitzbergen auf über 22000 taxierte. Damit ist ein mehr als ausreichender Nachschub an Brennstoff gesichert, da diese Tiere rund um die Uhr wenig anderes machen, als Tundra in das energetisch wertvolle Material zu verwandeln, das zudem in der trockenen Arktisluft schnell trocknet.
Technologie zum automatisierten Sammeln auf Basis automatischer Staubsauger ist in der Erprobung und wird verfügbar sein, bis das neue Biomassekraftwerk ans Netz gehen soll.
Hier sind Margas Arktis-Fernsehtipps für den April 2023. Bei den Sendern scheinen Frühlingsgefühle eher südlichen Charakters aufzukommen, im Vergleich scheint das Arktis-TV-Angebot zumindest bislang vergleichsweise dünn. Aber dafür werden die Abende ja nun draußen wieder länger – und in Spitzbergen kommt im April ja bereits die Mitternachtssonne wieder zurück.
Arktis-TV in Villa Fredheim, viele Jahre lang das Zuhause des legendären Jägerpaares Hilmar und Helfrid Nøis. Das berühmte Häuschen kann man hier virtuell besuchen.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf Arte im April
Montag, 03.04., 16.55 Uhr: „Sibirien: Die Freiheit der Taiga“ (RUS 2019)
Montag, 24.04., 16.00 Uhr: „Norwegen – Schwertwalen auf der Spur“ (F 2020)
Montag, 24.04., 16.55 Uhr: „Kanada – Das Leuchten der Arktis“ (CDN 2019)
Samstag, 29.04., 22.40 Uhr: „Sonnenstürme: Die rätselhafte Gefahr“ (D 2020)
EA = Erstausstrahlung auf Arte.
Margas Arktis-Fernsehtipps auf anderen Programmen …
… erst mal für die erste Aprilwoche, plus die erste Zugabe am 20. Und dazwischen? Nach bisherigem Infostand Ebbe. Aber wer weiß, vielleicht kommt noch was.
Sonntag, 02.04., 18.00 Uhr, ZDF: „Zum Nordkap mit den Hurtigruten“
Montag, 03.04., 17.00 Uhr, 3sat: „Mittsommer in Norwegen“ (1+2/2)