Ein Tag im Krossfjord, wieder bei bestem Wetter. Die Fjortende Julibukta erwies sich als gut geschützt, obwohl der Wind im Hauptarm des Krossfjords kräftig pfiff. Hier bot sich uns eine ganze Reihe von Besonderheiten der schönen Natur Spitzbergens: angefangen von einem kleinen Vogelfelsen, wo es nicht nur die „üblichen“ Dickschnabellummen gab, sondern auch ein paar Papageitaucher und sogar einen in Spitzbergen sehr seltenen Tordalken, über die „hängenden Gärten“ mit einer wahrhaft beeindruckenden Blümchenpracht (darunter Polarlöwenzahn und Arktisches Berufskraut) und schließlich der Gletscher.
Apropos Gletscher: Der landschaftliche Höhepunkt im Krossfjord ist der Lilliehöökbreen, einer der größten Gletscher Spitzbergens überhaupt. Auch wenn er in den letzten Jahrzehnten viel Masse verloren hat, ist er immer noch ungemein beeindruckend.
Die Gelegenheit, den schönen Kongsfjord etwas näher zu erkunden, haben wir gerne genutzt. Wettertechnisch erschien das sinnvoll, den Tag im Fjord zu verbringen und nicht auf See. Besser hätten wir es nicht treffen können!
Das Ossian Sarsfjellet besticht durch einen tollen Panoramablick, gute Einblicke in das Leben und Treiben einer Kolonie von Dickschnabellummen und Dreizehenmöwen und nicht zuletzt eine bunte Pflanzenwelt, darunter seltene Arten wie die Arktische Arnica.
Die Blomstrandhalvøya gehört zu den schönen Klassikern im Kongsfjord, von der alten Marmorgrube Ny London / Marble Island bis auf die Höhen wie den Bratliekollen mit einer grandiosen Aussicht über den Kongsfjord.
Es ging Schlag auf Schlag, das Wetter war klasse und wir haben es ausgenutzt. Walrosse standen oben auf der Wunschliste, im Forlandsund haben wir sie gefunden. Und Dreizehenmöwen. Eine sehr fotogene Kombination.
Weiter ging es nach Ny-Ålesund. Es bot sich die Chance, den Ort weitgehend still und ruhig für uns zu haben, ohne irgendein anderes größeres Schiff. Diese Chance haben wir doch gerne genutzt!
Galerie – Vom Forlandsund nach Ny-Ålesund – 02. Juli 2024
Heute (1. Juli) hieß es „Leinen los“ mit der Meander! 18 Tage werden wir unterwegs sein, eine dicke Portion Spitzbergen, auf die wir uns sehr freuen!
Und es ging direkt gut los: Nach der Fahrt durch den Isfjord haben wir uns abends noch Zeit für eine Runde durch die Ymerbukta genommen, um die schöne Abendstimmung am Esmarkbreen zu genießen.
Und gerade als wir dachten, der Tag wäre vorbei, kam am Alkhornet gleich eine ganze Eisbärenfamilie in Sicht 🙂
Galerie – Von Longyearbyen in die Ymerbukta und am Alkhornet vorbei – 01. Juli 2024
Zwei Guides einer französischen Reederei haben für Störung von Eisbären Bußgelder von jeweils 20.000,00 Kronen (rund 1750 Euro) bekommen. Der Vorfall ereignete sich am 23. Juni in der Mosselbukta im Norden Spitzbergens, wo eine Eisbärin mit Jungem an einem Walkadaver fraß. Die beiden Guides steuerten Zodiacs mit Passagieren so zu den Eisbären, dass diese sich vom Walkadaver zurückzogen, wie es in einer Pressemeldung des Sysselmesters heißt.
Eisbären fressen an einem Walkadaver (Symbolbild, Hinlopenstraße 2023).
Im Spitzbergen-Umweltgesetz (Svalbard miljølov) heißt es in § 30: „Es ist verboten, Eisbären anzulocken, zu füttern, zu verfolgen oder mit einer anderen aktiven Handlung so aufzusuchen, dass der Eisbär gestört wird oder Gefahr für Menschen oder Eisbären entstehen kann“ (eigene Übersetzung).
Ab 2025 wird eine neue Regelung gelten, derzufolge in Spitzbergen von Eisbären generell ein Abstand von 500 Metern (bis 30. Juni) bzw. 300 Metern (ab 1. Juli) einzuhalten sein wird.
Mittlerweile ist auch in Spitzbergen Hochsommer, und mit dem Juli fangen hier auch die langen Fahrten an. Direkt am ersten geht es los. 18 Tage mit der Meander, da freue ich mich richtig drauf! Und natürlich wird man auf dieser Seite im Reiseblog mit dabei sein können.
Gleichzeitig gibt es im Fernsehen nicht nur EM, sondern immer wieder auch Interessantes für Arktis-Fans. Was genau, verrät wie immer Marga uns, siehe unten.
Wie schon die berühmte Jägerin Wanny Woldstad sagte:
Es geht doch nichts über einen gemütlichen Arktis-Fernsehabend in Hyttevika.
Die Listen werden bei Bedarf aktualisiert. Sachdienliche Hinweise werden von jeder Spitzbergen.de-Dienststelle entgegengenommen.
Norwegens arktischer Norden (1): Spitzbergen
vom Polarlicht bis zur Mitternachtssonne. Ein erzählend-informativer, üppig illustrierter Bildband, thematisch und geographisch rund um die schönen Inseln im Norden.