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Monats-Archiv: August 2014 − News & Stories


Edgeøya

(Sonn­tag, und Mon­tag, 10. und 11. August 2014) – Wie die Zeit ver­fliegt. Es fühlt sich so an, als hät­te ich seit einer Woche nichts mehr geschrie­ben, dabei sind es nur 2 Tage. Aber die waren ereig­nis­reich.

Zum Schöns­ten im Polar­fahr­erle­ben gehört, auf unbe­kann­ten Insel­chen an Land zu gehen und zu ent­de­cken, was es dort gibt. Erstaun­lich, wie viel man dabei immer wie­der ent­deckt, gera­de die klei­nen Insel­chen rund um die süd­li­che Edgeøya haben es irgend­wie in sich. Jahr­hun­der­te­lang waren Jäger dort unter­wegs und haben ihre Spu­ren und manch­mal auch ihre eige­nen Gebei­ne in der nun herbst­ge­färb­ten Tun­dra hin­ter­las­sen.

Im Süd­os­ten der Edgeøya liegt das alte Eis­bä­ren­jä­ger­pa­ra­dies. Der Vor­gar­ten des alten Palas­tes des Eis­bä­ren­kö­nigs wird nun von Wal­ros­sen bevöl­kert, deren Neu­gier mit­un­ter begeis­tert. Mensch und Tier – wer staunt mehr über wen?

Bei den voll­ge­fres­se­nen Eis­bä­ren auf der Halb­mond­in­sel hin­ge­gen spiel­te das Wal­ross eine eher trau­ri­ge Rol­le. Die Begeis­te­rung der Bären über das Wal­ross und bei den Men­schen über die Bären war umso grö­ßer. Beein­dru­cken­der kann kein Zoo die Füt­te­rung arran­gie­ren. Und das hier ist die ech­te Ark­tis! Ohne Glück läuft hier nichts, mit Glück ist alles mög­lich.

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Eine Visi­te in der legen­dä­ren Trap­per­hüt­te Bjør­ne­borg macht die Exkur­si­on ins Eis­bä­ren­re­vier im Süd­os­ten der Edgeøya voll­stän­dig. Span­nen­de Geschich­ten aus aben­teu­er­li­chen Zei­ten. Gut, dass sie vor­bei sind.

Kval­vå­gen

Unter Segeln und Son­ne an gro­ßen Eis­ber­gen vor­bei – so begann der Tag gleich auf hohem Niveau.

Ich war ja nicht ganz sicher, ob das so wei­ter­ge­hen wür­de; die­se leich­te Dünung auf dem fel­si­gen, unge­schütz­ten Ufer der Ost­küs­te, das schien Ärger zu ver­spre­chen. Aber hin­ge­hen und sich die Din­ge vor Ort anschau­en ist wie immer das bes­te. Es war bemer­kens­wert ein­fach.

Ein Aus­flug nach Juras­sic Park, oder genau gesagt, Creta­ce­ous Park. In der aktu­el­len Schwall­bart­pos­ten soll ja sogar ein Arti­kel über die berühm­ten Dino-Spu­ren sein. Es soll eine gro­ße Anzahl die­ser Tap­sen hier an der Ost­küs­te geben. Unfreund­li­che, gro­ße Fleisch­fres­ser (viel­leicht ist das Aus­ster­ben bestimm­ter Arten manch­mal doch eine gute Sache …), die hier ihre über­di­men­sio­na­len Hüh­ner­huf-Stem­pel hin­ter­las­sen haben. Die meis­ten sind stark ver­wit­tert, kaum noch erkenn­bar. Aber einen rich­tig schö­nen Abdruck gibt es noch. Gar nicht ein­fach zu fin­den, aber mit ein wenig Zeit und eini­gen inter­es­sier­ten Augen­paa­ren doch mach­bar, offen­sicht­lich.

Aber die fel­si­ge Küs­te, die schö­nen Blüm­chen (Polar­schaum­kraut, Moor­stein­brech, Sten­gel­lo­ses Leim­kraut) und die wil­de Ost­küs­te als Kulis­se wären auch so schon den Aus­flug wert! Man muss sol­che Chan­cen nut­zen, wie oft kommt man schon an sol­che Stel­len? Schon bei die­ser doch recht ruhi­gen See ist die Bran­dung über den Untie­fen ziem­lich beein­dru­ckend.

Und die Aus­sicht auf all das aus 250 Meter Höhe lässt abso­lut kei­ne Wün­sche offen. Auch der sport­li­che Aspekt kam zu sei­nem Recht. Blick über den gesam­ten Storfjord bis zur Edgeøya und die Ost­küs­te bis weit nach Süden, dazu nor­we­gi­sche Scho­ko­la­de mit Man­deln. Was für ein Leben, was für ein Land!

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All­ge­mei­nes Abschlap­pen, wäh­rend wir quer über den Storfjord zur Edgeøya fah­ren. Die Sies­ta wird von Finn­wa­len und Del­fi­nen unter­bro­chen.

Isbuk­ta

Man muss gar nicht hoch hin­aus, gut 200 Meter rei­chen manch­mal völ­lig aus, und die Welt liegt einem zu Füßen. Und wenn die­se Welt dann aus dem Sør­kapp Land besteht mit end­los wei­ten Glet­schern und ein paar von Spitz­ber­gens feins­ten Ber­gen, und das alles unter blau­em Him­mel und Son­ne, dann zeigt sich das Leben in die­sem Moment doch von sei­ner guten Sei­te.

Am Stel­ling­fjel­let, hoch oben am Hang, ist eine von Spitz­ber­gens größ­ten Lum­men-Wohn­sied­lun­gen, Rei­he an Rei­he, Stock­werk über Stock­werk, Vier­tel neben Vier­tel. Dem Alkef­jel­let eben­bür­tig, nur ist das Erd­ge­schoss unbe­wohnt und die Zuschau­er­lo­ge nicht so kom­for­ta­bel direkt neben­an gele­gen.

Am Strand gehen die Bre­cher hoch. Dahin­ter sucht ein Eis­bär trä­ge nach Fress­ba­rem. Unser ers­ter.

An der Ost­küs­te reiht sich ein Glet­scher an den ande­ren. Dazwi­schen dunk­le, steil auf­ra­gen­de Klip­pen. Ungast­lich, aber schön.

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Den stil­len Anker­platz für die Nacht fin­den wir in einer Bucht, die es eigent­lich gar nicht gibt. Beglei­tet von erstaun­lich gro­ßen Eis­ber­gen, Ammo­ni­ten und Eis­bä­ren­spu­ren im tro­cke­nen Schlamm, machen wir einen mit­ter­nächt­li­chen Spa­zier­gang in die­sem jung­fräu­li­chen Land, das die Glet­scher erst in den letz­ten Jah­ren her­aus­ge­rückt haben.

Horn­sund, Süd­kap

Ges­tern Nacht ging es noch die West­küs­te bis Hyt­te­vi­ka hin­un­ter, kurz vorm Horn­sund. Ein ruhi­ger Anker­platz, was will man näch­tens mehr?

Es hat­te schon sei­nen Grund, dass Trap­per­le­gen­den wie Wan­ny Wold­stad und Odd Ivar Ruud sich Hyt­te­vi­ka als Heim für ihr ark­ti­sches Jäger­le­ben aus­ge­sucht haben. An einem schö­nen Tag wie heu­te ist es ein Para­dies auf Erden. Eine geräu­mi­ge Hüt­te, ver­steckt zwi­schen Quar­zit­fel­sen, Ren­tie­re auf grü­ner Moo­stun­dra, lär­men­de Krab­ben­tau­cher hoch oben in stei­ni­gen Hän­gen.

Der Horn­sund war hin­ge­gen weni­ger gut gelaunt heu­te. »Der Horn­sund kann ein Sau­hund sein sein. Wind­stär­ke 9, Nebel, Regen. Dann hat man da wenig Freu­de.« (sich selbst zu zitie­ren ist ver­mut­lich irgend­wie unan­stän­dig, das ist mir aber gera­de egal). Ganz so schlimm war es nicht, aber viel zu holen gab es heu­te im Horn­sund nicht und daher haben wir es sein gelas­sen. Unse­re fort­ge­schrit­te­nen Spitz­ber­gen­fah­rer waren ja auch fast alle schon mal dort.

Auch die West­küs­te wei­ter süd­lich woll­te uns nicht. Dafür hat unser uner­schro­cke­ner Skip­per Hein­rich dann die Arc­ti­ca II durch die Untie­fen zwi­schen den Süd­kap-Insel manö­vriert und uns so vie­le unkom­for­ta­ble Mei­len erspart.

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Einen ruhi­gen Anker­platz fan­den wir dann in der Isbuk­ta, und mehr woll­ten wir auch gar nicht. Mit­ter­nächt­li­cher Ren­tier­ein­topf run­de­te den Tag ange­nehm ab.

Bell­sund

Es tut mir leid. Ich muss sicher mal wie­der mehr schrei­ben, als über­haupt irgend jemand lesen will. Aber so ist das nun eben. Ist ja auch nicht wirk­lich mein Pro­blem, ich muss es ja nur schrei­ben, nicht lesen.

Zum Wach­wer­den ein schö­ner Glet­scher im Son­nen­schein.

Dann eine klei­ne, aber äußerst fei­ne Rei­se in die Ver­gan­gen­heit. Eine Tour, die ich eigent­lich 2011 schon mal hat­te machen wol­len, aber damals war ein Eis­bär am Ufer oder Bran­dung oder bei­des, kei­ne Ahnung, ich weiß es nicht mehr. Damals waren auch Leu­te dabei, die jetzt wie­der mit von der Par­tie sind. Ein guter Grund mehr, die Idee wie­der auf­zu­grei­fen und den Weg vom Van Mijenfjord zum Van Keu­len­fjord zu Fuß zurück­zu­le­gen. 12 Kilo­me­ter durch ver­steck­te Täler durchs Nathorst Land.

Für mich eine Rei­se in die eige­ne Ver­gan­gen­heit, da wir vor lan­ger, lan­ger Zeit mal auf einer Ski­tour hier ent­lang gekom­men sind. Damals haben wir rein aus Spaß jeden Was­ser­fall ein­zeln mit diver­sen Eis­klet­ter­ge­rä­ten trak­tiert und unser Gepäck hoch­ge­fla­schen­zugt, anstatt außen her­um zu gehen. Daher haben wir damals 3 Tage für die paar Kilo­me­ter gebraucht. Heu­te machen wir das etwas anders.

Und eine Rei­se in die fer­ne, erd­ge­schicht­li­che Ver­gan­gen­heit. Erd­mit­tel­al­ter­li­che Mond­land­schaft. Ganz eigen­ar­ti­ge Ein­drü­cke. Far­ben, die Spitz­ber­gen nur in bestimm­ten Gebie­ten hat. Und dann noch ein paar erd­al­ter­tüm­li­che Was­ser­fäl­le. Jetzt, im August, lie­ße sich mit Eis­schrau­ben da wenig errei­chen.

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Wenn ich jetzt auf­hö­re, hat viel­leicht doch noch jemand bis zum Ende durch­ge­hal­ten. Also jetzt Ende der Durch­sa­ge, dan­ke­schön fürs Lesen bis hier­her. Bis dem­nächst.

Alk­hor­net, Rei­ni­usøya­ne

Es ist schon nett, wenn nor­we­gi­sche Behör­den ab und an auch mal was Nütz­li­ches machen, wie die Fjor­de hier zu kar­tie­ren. Vom inne­ren Teil der Bucht Trygg­ham­na dach­ten wir ja bis vor Kur­zem, dass man da zu Fuß bes­ser unter­wegs ist als mit einem noch so klei­nen Boot. Nun haben sie die See­kar­te aktua­li­siert (Ent­schul­di­gung, es heißt geup­dated, ich weiß), und schon gibt es da pri­ma Anker­plät­ze für herr­lich ruhi­ge Näch­te mit schöns­ter Glet­scher­sicht. Da haben wir uns doch sogar noch zu einem klei­nen Mit­ter­nachts-Land­gang ver­lei­ten las­sen.

Das Alk­hor­net ist ein ech­ter Klas­si­ker. Spitz­ber­gen in einer Nuss­scha­le. So könn­te man es direkt ver­kau­fen, viel­leicht für eili­ge Tou­ris­ten aus Fern­ost. Direkt­flug nach Lon­gye­ar­by­en, Schnell­boot nach Trygg­ham­na, 2 Stun­den Land­gang am Alk­hor­net, und schwups, hat man Spitz­ber­gen gese­hen. Wirk­lich. Also, fast. Man hat dann wirk­lich eini­ges gese­hen. Aber doch nicht ganz alles. Des­halb fah­ren wir jetzt doch noch 16 Tage lang wei­ter.

Aber die­se Tun­dra am Alk­hor­net, eine grü­ne Wie­se. Der Vogel­fel­sen hoch oben lie­fert Dün­ger und die Hin­ter­grund­mu­sik. Unten tun die Ren­tie­re das, was sie immer tun: fres­sen. Mit aller­bes­tem Erfolg, wie man ihrem Umfang ansieht. Die schöns­ten und stärks­ten Ren­tie­re von ganz Spitz­ber­gen, und die süßes­ten Käl­ber, die mit viel Schwung die Bäu­che ihrer Müt­ter trak­tie­ren, um dort noch den letz­ten Trop­fen zu Milch ver­flüs­sig­ter Tun­dra her­aus­zu­ho­len.

Am Alk­hor­net steht auch eine Nøis-Hüt­te, von 1920, mitt­ler­wei­le lei­der nur noch Rui­ne. Dort über­win­ter­te zwi­schen 1923 und 1941 Ewald Schmutz­ler aus Thü­rin­gen nicht weni­ger als 5 Mal. Alte Geschich­ten.

Mot­to des Nach­mit­tags: lie­ber fried­lich die Küs­te run­ter­die­seln als unter Segeln kot­zen. Kei­ne Ahnung, wo der Wind von heu­te früh hin ist. Uns soll es recht sein.

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Ein spät­abend­li­cher Spa­zier­gang auf ein paar win­zi­gen Insel­chen im nörd­li­chen Bell­sund run­det den Tag aufs Ange­nehms­te ab. Wil­de Küs­ten­land­schaf­ten, sel­ten aus der Nähe gese­hen, meist von der Bran­dung umtost.

Lon­gye­ar­by­en, Isfjord

Letz­te Vor­be­rei­tun­gen, wie­der ein­mal die Sachen packen und ver­su­chen, nichts zu ver­ges­sen. Von der Son­nen­creme (immer opti­mis­tisch!) über den gesam­ten, recht umfang­rei­chen Tech­nik-Krem­pel bis hin zu einer ordent­li­chen Aus­wahl war­mer Kla­mot­ten. Letz­te Ein­käu­fe, Post und­so­wei­ter.

Die Arc­ti­ca II liegt start­klar im Hafen. Für eine Segel­yacht ein erstaun­lich geräu­mi­ges Boot, irgend­wie fin­det alles sei­nen Platz. Auch wenn ein paar der bald ein­tru­deln­den Gäs­te das zunächst bezwei­feln.

„Spitz­ber­gen für Fort­ge­schrit­te­ne“ geht los ☺ !

Wir las­sen uns Zeit, alles zu ver­stau­en, und Hein­rich, der Skip­per und Boots­eig­ner, besorgt noch letz­te Klei­nig­kei­ten. Wir holen eine aktu­el­le Eis­kar­te und Piz­za für den ers­ten Abend an Bord. Das Eis hat den Nor­den vom Nord­aus­t­land fest im Griff. Unge­wöhn­lich aus der Per­spek­ti­ve der letz­ten Jah­re, aber wun­der­bar, so soll die Ark­tis sein! Unzu­gäng­lich hört sich gut an, aber es bringt eben auch mit sich, dass man nicht immer über­all hin­kommt. Bei­na­he logisch.

Viel­leicht löst sich das Eis noch etwas von der Küs­te, und damit es dazu noch etwas Zeit bekommt, beschlie­ßen wir, zunächst nach Süden zu fah­ren. Nach dem Essen set­zen wir Kurs auf die Bucht Trygg­ham­na, dort wol­len wir heu­te Nacht ankern, mor­gen viel­leicht eine klei­ne Wan­de­rung machen und dann fah­ren wir Rich­tung Bell­sund.

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Also: wir sind unter­wegs ☺

Wie­der Eis­bär in Fischer­netz ver­hed­dert

Im Juli war im Nor­den Spitz­ber­gens eine Eis­bä­rin mit einem um den Hals ver­wi­ckel­ten Fischer­netz gesich­tert wor­den; die Bären konn­te spä­ter betäubt und von ihrer Last befreit wer­den (sie­he Spitzbergen.de-Nachrichten vom Juli).

Kurz dar­auf wur­de ein zwei­ter Fall bekannt, in dem eine Eis­bä­rin in einem Fischer­netz ver­hakt war. Die­ser zwei­te Fall ist inso­fern dop­pelt vom Men­schen ver­schul­det, als dass es ein von Wis­sen­schaft­lern plat­zier­ter Ohr­knopf war, an dem sich ein schwe­res, ange­schwemm­tes Fischer­netz ver­hakt hat­te. Ohr­knöp­fe die­ser Art zeich­nen die Län­ge des Tages­lichts auf, was spä­ter Auf­schlüs­se über Wan­de­rungs­be­we­gun­gen und ggf. Auf­ent­halts­dau­er in einer Schnee­höh­le um die Geburt von Nach­wuchs her­um lie­fern soll.

Die Eis­bä­rin wur­de im Sorg­fjord von frei­wil­li­gen Mit­ar­bei­tern wäh­rend einer Müll­sam­mel­fahrt der Ver­wal­tung ent­deckt. Sys­sel­man­nen und nor­we­gi­sches Polar­in­sti­tut ergrif­fen umge­hend Maß­nah­men zur Befrei­ung der Bärin. Als ein Bio­lo­ge des Polar­in­sti­tuts mit dem Betäu­bungs­ge­wehr auf das Tier anlegt, riss die­ses sich los. Der Ohr­knopf blieb am Netz zurück. Es gibt kei­ne Spu­ren einer Ver­let­zung, die Eis­bä­rin scheint wohl­auf zu sein.

Mitt­ler­wei­le wird Kri­tik an der nor­we­gi­schen Fische­rei­flot­te laut, die theo­re­tisch ver­pflich­tet ist, den Ver­lust von Fang­ge­rä­ten wie Net­zen auf See zu mel­den. Die Fische­rei­auf­sicht (Fis­ke­ri­di­rek­to­rat) ist seit 1980 ver­pflich­tet, Net­ze mög­lichst zu ber­gen, und hat seit­dem über 17000 ein­ge­sam­melt. Über die Zahl der ver­lo­re­nen Net­ze gibt es kei­ne Anga­ben. Die Anzahl der regel­mä­ßig an den Strän­den in Spitz­ber­gen und anders­wo gesam­mel­ten Net­ze legt aller­dings nahe, dass eine erheb­li­che Men­ge auf See ver­lo­ren geht oder mög­li­cher­wei­se ille­gal über Bord gewor­fen wird. Seit 2008 kön­nen beschä­dig­te Fischer­net­ze kos­ten­los in nor­we­gi­schen Häfen ent­sorgt wer­den.

Sie­he hier für mehr Infor­ma­tio­nen zur Plas­tik­müll-Pro­ble­ma­tik. Auch auf der am 02. August zu Ende gegan­ge­nen Rei­se haben wir wie­der meh­re­re Kubik­me­ter Müll ein­ge­sam­melt, vor allem Fischer­net­ze.

Die­se Eis­bä­rin war von Wis­sen­schaft­lern mit einem Knopf im Ohr aus­ge­stat­tet wor­den und hat­te sich damit in einem Fischer­netz ver­fan­gen. © Chris­ti­an Nico­lai Bjør­ke.

Eisbärin mit Fischernetz

Quel­le: Sval­bard­pos­ten

Such­ak­ti­on wegen Pro­ble­men mit Satel­li­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on

Ende Juli hat­ten vie­le Anbie­ter satel­li­ten­ge­stütz­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te tage­lang erheb­li­che tech­ni­sche Pro­ble­me. Dies führ­te unter ande­rem zu Ver­zö­ge­run­gen beim Ark­tis-Blog auf die­ser Web­sei­te.

Anders­wo ent­stan­den jedoch auch ernst­haf­te­re Schwie­rig­kei­ten. Schif­fe waren mit­un­ter nicht in der Lage, sich mit aktu­el­len Wet­ter­be­rich­ten zu ver­sor­gen. Eine fran­zö­si­sche Segel­yacht wur­de in Spitz­ber­gen mit Flug­zeug gesucht, da ver­ab­re­de­te Nach­rich­ten der Seg­ler tage­lang aus­ge­blie­ben waren. Das Boot wur­de bei Smee­ren­burg gefun­den, alle waren wohl­auf. Die Über­mitt­lung der Nach­rich­ten war an tech­ni­schen Schwie­rig­kei­ten geschei­tert.

Die Pro­ble­me lagen tief in der kom­ple­xen Tech­nik und waren vom ein­zel­nen Nut­zer weder vor­her­seh­bar noch beein­fluss­bar. Mitt­ler­wei­le schei­nen die Pro­ble­me beho­ben zu sein.

Die­se Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik ist nahe­zu unzer­stör­bar, nur lei­der nicht mobil. Pyra­mi­den, in der Nähe des Hafens.

Kommunikationsausrüstung

Quel­le: Sys­sel­man­nen

Isfjord: Pyra­mi­den, Gips­huks­let­ta

Gefühlt war ges­tern noch Schnee­schmel­ze. Die ers­ten Blü­ten in der Tun­dra. Die Vögel haben gera­de ihre Nes­ter bezo­gen. Und schon ist es wie­der August. Die ers­ten Herbst­far­ben tre­ten an die Stel­le der Blü­ten. Über­all sind Jung­vö­gel unter­wegs. Ers­ter Neu­schnee auf den Ber­gen.

Und die Rei­se geht zu Ende. Es ist, als ob wir schon Mona­te unter­wegs wären, so voll waren die Tage. Und gleich­zei­tig ging die Zeit so schnell vor­bei, als hät­ten wir ges­tern erst in Lon­gye­ar­by­en abge­legt. Von bei­dem etwas.

Von dem Eis­bä­ren war in Pyra­mi­den nichts zu sehen, obwohl er erst ges­tern noch direkt am Hotel gewe­sen sein soll. Pyra­mi­den ist immer wie­der span­nend. Ganz gleich, wie oft ich dort bin, ich ent­de­cke jedes Mal wie­der etwas Neu­es. Man müss­te mehr Zeit haben …

Natür­lich sind wir danach noch ein­mal in die Tun­dra gezo­gen. Bli­cke ins Gips­da­len und über den Sas­senfjord, zum Dia­ba­sod­den, wo im Juli 1997 der Eis­bär – unser ers­ter – nachts vorm Zelt stand. Das wer­de ich nie ver­ges­sen und ich den­ke jedes Mal dar­an, wenn ich die Stel­le sehe. Spitz­ber­gen ist so voll von Erin­ne­run­gen.

Sehr zufrie­de­ne Polar­fah­rer sind dabei, ihre Rei­se zu been­den. Es war wirk­lich super­schön. Unglaub­lich erleb­nis­reich, abwechs­lungs­reich, inten­siv.

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Und nun Lon­gye­ar­by­en. Das bedeu­tet zunächst mal Stress, viel zuviel zu tun in viel zuwe­nig Zeit, wie immer …

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News-Auflistung generiert am 29. März 2024 um 15:18:23 Uhr (GMT+1)
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