Der Vestfjord, dieses große, halboffene Gewässer zwischen den Lofoten und dem norwegischen Festland, kann schon ein Sauhund sein. Ich erinnere mich definitiv an mehr Wind und Wellen auf die Nase als schönen Segelwind auf diesen Meilen. So war es auch an diesem Freitag. Es waren einige zähe Stunden von Kabelvåg nach Bodø. Aber so ist das … muss man durch. Wetter eben.
In Bodø ging die Reise zu Ende, und damit auch maine Saison im Norden für dieses durchwachsene Jahr 2021. Es hat weniger Schönes im Norden gebracht als ursprünglich erhofft, aber doch mehr als zwischenzeitlich befürchtet.
Eine schöne, gute Zeit war es, auch diese letzten Tage auf der Antigua. Vielen Dank an Euch alle, die Ihr dabei wart! Und das gilt natürlich ganz besonders für Kapitän Serge und seine Mannschaft – ich freue mich schon darauf, Euch nächstes Jahr zu sehen! Bis dahin gute Fahrt – safe and happy sailing!
Damit ist auch dieser Reiseblog für dieses Jahr zu Ende. Wer Lust hat, auch im Dezember und Januar weiter online im Norden zu reisen, ist herzlich eingeladen, Birgit Lutz und mich bei unserer online-Arktis-Vortragsreihe „Der arktische Mittwoch“ zu begleiten! 🙂
Schon vom Wetter her war der Ausflug zum Lofotr Wikingermuseum Borg auf der Lofoteninsel Vestvågøy heute genau das richige. Bei dem Wind lieber Bus fahren als Boot, bei dem Wind lieber Bus fahren als wandern … das hat alles bestens gepasst.
Das Lofoten Wikingermuseum ist wirklich sehr interessant, schön und ansprechend gemacht, zumal wenn ein ebenso wortgewaltiger wie coronakonformer Wikinger wie Christian die Besucher in die Geheimnisse dieses alten Häuptlingssitzes einführt. Da würde man doch fast mal ein paar Wochen dort als Wikinger verbringen wollen … aber auch nur fast, ich finde das Leben im 3. Jahrtausend nicht schlecht und will es nicht gegen das achte oder neunte Jahrhundert tauschen 🙂
Es war ja nicht „nur“ das Museum. Mein persönliches Highlight an diesem abwechslungsreichen Tag war die kurze, aber schöne Sichtung eines ausgewachsenen Elches fast direkt neben der Straße auf Vestvågøy – leider gab es verkehrstechnisch keine Gelegenheit zum Anhalten – und dann gab es später auch noch mehrere kürzere Fotostopps auf Vestvågøy, Gimsøy und Austvågøy. Schöne Eindrücke, zumal die Wolken jeweils im passenden Moment ihr Wasser für sich behielten.
Zeit für einen Besuch im Lofotakvariet in Kabelvåg war auch noch.
Der Trollfjord ist mit seiner beeindruckenden Landschaft und den Seeadlern ja weithin bekannt. Auch wir hatten das Vergnügen und waren sogar zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Nicht nur vom Wetter her – wenn die Wolken und Schneeschauer kurz über dem Wasser hängen, wie zu früheren Gelegenheiten schon gehabt – dann hat man von der Pracht natürlich nicht viel. Nicht so heute. Wir konnten die gebirgige Herrlichkeit voll genießen.
Seeadler gab es ebenfalls. Auch hier waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Etwas mitgeholfen hat ein kleines Touristenboot, wahrscheinlich aus Svolvær, das nach uns im Trollfjord ankam (und diesen auch vor uns wieder verließ). Diese haben mittels Fütterung dafür gesorgt, dass schnell mindestens 7-8 Seeadler über uns kreisten. Diese kannten das Prozedere offensichtlich gut und waren schon zur Stelle, bevor das Boot überhaupt angehalten hatte. Das wirkt schon etwas unanständig, funktioniert ohne Zweifel aber gut.
Ein paar Stunden später waren wir in Kabelvåg und haben uns in diesem historischen Zentrum der Lofoten noch etwas umgesehen. Wettermäßig wird es wohl erst mal eher ungemütlich, das zeichnete sich schon ab.
Der kleine Küstenort und Hafen Skrolsvik liegt etwas verlassen im Südwesten der schönen Insel Senja. Umgeben ist er von Meer, vorgelagerten Inseln und Bergen mit tollen Wanderrouten.
Die Lage hat seinerzeit auch „Besucher“ mit ausgeprägt weniger friedlichen Absichten angelockt. In der Besatzungszeit im Krieg baute die Wehrmacht hier eine Küstenfestung, um die nördliche Schifffahrtsroute zum wichtigen Erzhafen Narvik von hier aus zu kontrollieren. Es ist immer wieder unglaublich, was für einen Aufwand Menschen betrieben haben, nur um zu zerstören. Die Kanonen, später noch lange vom norwegischen Militär für den ungutesten Fall aller unguten Fälle bereit gehalten, rosten langsam vor sich hin, und die Bunker wuchern zu.
Später haben wir in Harstad noch eine Weile verbracht, einem Hort der Zivilisation auf Hinnøya in den Vesterålen.
Am Samstag Abend kamen wir genau rechtzeitig in Hamnes an, um dort ein grandioses Nordlicht zu erleben. Spiralförmig und mit schnellen Bewegungen tanzte es über den Rotsund. Wunderschön!
Wunderschön war auch der folgende Sonntag. Ein goldener Vormittag bei Hamnes auf der Insel Uløya. Die Tourenmöglichkeiten sind dort ja ziemlich unendlich – soweit die Füße tragen bzw. die Zeit reicht.
Beeindruckend war auch die Fahrt durch den Lyngenfjord. Dort ging es recht schnell vom goldenen Sonnenschein hinein in die violettgraue Wand eines Schneeschauers. Irre Lichtverältnisse vor dieser beeindruckenden landschaftlichen Kulisse im Lyngenfjord!
Los geht’s mit der guten, alten Antigua! Eine Woche lang auf der Suche nach schönen Eindrücken und Erlebnissen in Nordnorwegen auf der Strecke von Tromsø nach Bodø.
Nun liegt Kvænangen nicht auf dieser Strecke, aber eine Woche ist genug Zeit für einen kleinen Umweg. Das Wetter passte, die Wale waren da und so haben wir Kurs Nordost gesetzt.
Der (vor)letzte Abend, der letzte Tag. Finnkroken auf der Insel Reinøya. Ein alter, nun etwas museal gestalteter Handelsort, Lagerfeuerstimmung im Lavu, Wald, ein samischer heiliger Stein, weite Blicke über Fjell und Fjord.
Nach ein paar Stunden weiterer Fahrt geht diese schöne Reise in Tromsø zu Ende. Dankeschööön, schön war’s! 🙂 gute Heimreise respektive gute weitere Fahrt und bis zum nächsten Mal!
Meinerseits habe ich nun den kürzesten Umzug aller Zeiten vor mir: die Antigua liegt direkt neben der Cape Race. Heute Abend geht es schon wieder los!
Kvænangen hat uns ja wahrlich schon reich beschenkt mit schönen Eindrücken. Nur die berühmten Schwertwale haben wir noch nicht so recht gesehen – eine kurze Sichtung in der Entfernung gab es schon. Ob wir heute Glück haben würden? Zwei Anläufe hatten wir immerhin schon gemacht, es ist nicht so, dass einem im hohen Norden immer alles direkt in den Schoß fällt. Wobei beide Ausfahrten in die Gewässer von Kvænangen schön und erlebnisreich waren, aber eben (fast) ohne Schwertwal-Sichtungen.
Heute war was Orka-Glück auf unserer Seite. Was für ein Vormittag!
Später haben wir uns noch auf Skjervøy umgesehen, der Metropole der Kvænangen-Region. Der erste Hafen, im dem die Fram 1896 nach ihrer berühmten Poldrift anlegte. Ein Ort von, nun, eher funktionalem Charme. Aber mit ein paar schönen Wanderwegen – wie immer bräuchte man mehr Zeit – und einem netten Café 🙂
Nachdem der doch recht kräftige Wind uns in den letzten Tagen mehrfach von irgendwelchen ohnehin mitunter etwas dubiosen (im Einzelfall auch gar nicht mehr existierenden) Anlegern weggeblasen hatte, konnten wir heute früh an der kleinen Insel Skorpa anlegen. Ein Kleinod mit wunderschöner Landschaft, wobei man sich die erhöhten Perspektiven ganz schön über Stock und Stein erlaufen muss, und spannenden stummen Zeugen des Insellebens, das es heute so nicht mehr gibt.
Das beeindruckendste Stück Landschaft in dieser Region ist aber vielleicht der Jøkelfjord. Über 1000 Meter hohe Berge und eine Eiskappe, deren Rand tief hinten im Fjord von hohen Klippen herableuchtet.
Kvænangen – eine wunderbare Gegend! Hatte ich das schon erwähnt? Egal.
Und wir erleben hier sehr schöne Tage. Tolle Lichtstimmungen, Wale, und gestern Abend gab es beeindruckende Nordlichter. Mangels eines brauchbaren Anlegers mussten wir ankern, was zum Fotografieren natürlich nicht ganz optimal ist. Ich denke, dass trotzdem schöne Bilder entstanden sind 🙂
Nach einem nächtlichen Zwischenstopp in Nord-Lenangen haben wir heute die Region Kvænangen erreicht. Eine wunderbare Gegend! Licht, Landschaft, Seeadler, Wale, …
Aber seht selbst – hier ein paar Eindrücke ohne weitere große Worte:
Über Spitzbergen ist die Polarnacht schon hereingebrochen, in der Gegend von Tromsø schafft die Sonne es derzeit noch genau 7 Stunden am Tag über den Horizont. Tendenz: rasch abnehmend.
Neben der Dunkelheit kommen nun die Heringe in die Fjorde.
Damit stehen die Chancen sowohl für Nordlichter als auch für Schwertwale gut. Das sind die größten Hoffnungen für die nächste Zeit. Ich darf nun erst mal eine Woche auf der Cape Race dabei sein, für mich ein neues Schiff. Nachdem alle mir ständig erzählen, wie toll die Cape Race ist, wollte ich mir die Gelegenheit nun natürlich nict entgehen lassen, sie selbst einmal kennenzulernen. Mein erster Eindruck: wunderschön! Ein wunderbarer Start mit freundlichen Menschen auf einem schönen Schiff. Klasse!
Ein paar Stunden Zeit bleiben noch für ein paar Erledigungen in Tromsø. Im Tromsø Museum, etwas außerhalb des Zentrums am Südende der Tromsøya, nehme ich die Chance für eine kurze Fortbildung in Sachen Regionalgeologie wahr. Die Terrella ist wegen Umbaurarbeiten derzeit leider im Lager verschwunden :-/ na ja, nächste Mal.
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Nun sind wir unterwegs. Unter einem schönen Sternenhimmel, mit Milchstraße, aber ohne Nordlicht. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen! (Anmerkung: vielleicht Nordlicht in Mitteleuropa!? Schaut am Samstag Abend auf jeden Fall mal raus!). Der Anfang ist auf jeden Fall gemacht, und es ist ein guter.
Sternenhimmel über dem Ullsfjorden nordöstlich von Tromsø
(während der Fahrt vom Schiff aus fotografiert).
Den Seegang der offenen Westküste hatten wir glücklicherweise hinter uns, aber Wind und Regen folgten uns bis in den Isfjord. Nachdem wir uns Barentsburg noch in Ruhe bei Tageslicht angesehen hatten, wurde es in der Borebukta sehr, sehr grau und nass …
Dafür hatten wir am nächsten Tag Glück. Die Wolken um die Gipshuksletta begnügten sich weitgehend mit einigen äußerst dekorativen Effekten an den schönen Bergen.
Der Billefjord sah aus der Ferne tiefgrau aus, während der Tempelfjord hell und klar vor uns lag, so dass wir den Nachmittag und damit die Fahrt dort abrundeten.
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Damit liegt die Saison „Spitzbergen unter Segeln“ der Geographischen Reisegesellschaft für 2021 nun hinter uns. Der Sommer war kürzer als ursprünglich gedacht, aber immerhin gehören wir zu den recht wenigen Glücklichen, die dieses Jahr hier unterwegs sein konnten, und dafür schätzen wir uns glücklich!
Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese dritte und letzte Fahrt des nun zu Ende gegangenen Spitzbergen-Sommers schön wurde: Kapitän Mario und seine Mannschaft, Franka und Irene und Euch allen, die Ihr dabei und guter Stimmung wart! Schön war’s! Bleibt gesund und munter, und dann soll das nächste Jahr nur kommen 🙂
Die Fahrt vom Kongsfjord bis in den Isfjord war ein, nun ja, bewegendes Erlebnis. Dass wir losfahren und dann wieder zurückfahren, weil gegen Wind und Welle kein Ankommen ist, ist auch wirklich nicht alltäglich. Einen Tag später war der Forlandsund dann glücklicherweise ruhig. Die Dünung im Isfjord-Eingang nicht ohne, ganz und gar nicht. Aber bald lagen wir ruhig und gut in Barentsburg an der Pier. Und bald darauf schön in der Bar beim Bier.
Gestern Abend hatten wir noch in Ny-Ålesund angelegt. Der nördlichste Ort Spitzbergens war mehrfach gewünscht worden, und mit Blick in die Wettervorhersagen dachten wir: jetzt oder nie. Das sollte sich auch als richtig herausstellen. Heute Vormittag haben wir uns den Ort in Ruhe angesehen.
Nachmittag hatte die Luft um uns herum es sehr eilig, und es war klar, dass wir heute nirgends mehr an Land gehen würden. Eine Runde im Krossfjord erwies sich auch als eher luftige Angelegenheit.